Nick Francis 4. Группа авторов

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Nick Francis 4 - Группа авторов

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du fürs Abendblatt

      »Ganz recht! Hast du meinen Artikel in der Ausgabe heute gelesen?«

      »Zeile für Zeile!«

      Ich überlegte, dann zog ich das Amulett aus der Tasche.

      »Hier, kannst du damit was anfangen?«

      Klaus nahm es in die Hand, wiegte den Kopf und meinte schließlich:

      »Interessant, ein umgekehrtes Pentagramm, das Symbol für Okkultismus und Satanismus. Wo hast du das her?«

      »Habe ich in der Nähe der letzten Leiche gefunden.«

      »Seht ihr, ein Beweis für meine Vermutung. Jetzt kann ich meinem nächsten Artikel den rituellen Hintergrund verleihen: Satanisches Symbol bei Leiche gefunden.«

      »Na ja, nun nicht gerade bei der Leiche.«

      »Das ist Journalismus, wir werden uns hier doch nicht um ein paar Meterchen streiten«, grinste er zufrieden.

      Er gab mir das Amulett zurück, musterte mich und fragte:

      »Hast du Lust, mich morgen zur Pressekonferenz zu begleiten?«

      »Das wäre bestimmt sehr interessant, aber ist das nicht nur für Journalisten?«

      »Kein Problem! Komm mal kurz mit.«

      Mit einem Fragezeichen im Gesicht folgte ich Klaus.

      »Stell dich da mal an die Wand.« Er zückte seinen Fotoapparat und schoss ein Bild von mir. Danach tat er sehr geheimnisvoll. Zurück am Tisch unterhielten wir uns weiter über dies und das, bis Alex auf ihre Uhr schaute:

      »Ach du Schande, schon halb elf! Ich muss los, morgen habe ich einen anstrengenden Tag, und du solltest auch los, Vanessa, denk an die Vorlesung morgen früh.«

      »Du hast wie immer recht. Würdest du nicht auf mich aufpassen, würde ich wohl sämtliche Vorlesungen verpennen.«

      »Oder verquatschen,« meinte Klaus und Vanessa streckte ihm die Zunge raus. »Bäh!«

      »Ich sollte auch los«, sagte Dirk, »morgen um sechs muss ich wieder in der Küche stehen. Frühstücksschicht, das bedeutet jede Menge Rührei mit Krabben … Was ist, Alex, teilen wir uns ein Taxi?«

      »Gerne, aber jeder fährt in seine eigene Wohnung, du weißt, wie sonst die Nacht endet, und wir beide kriegen morgen früh kein Auge auf.«

      »Ja, ja, verstehe – hast ja recht!«, murmelte Dirk und machte ein enttäuschtes Gesicht.

      »Und du, Vanessa, wie kommst du nach Hause?«, fragte ich fürsorglich.

      »Ich wohne nur zwei U-Bahn-Stationen von hier entfernt.«

      »Ist das nicht ein bisschen gefährlich, so allein und schutzlos? Wenn man den Medien Glauben schenken darf«, ich lächelte zu Klaus hinüber, »kann es jeden jederzeit treffen«, ich schaute zurück zu Vanessa, »darum würde ich mich anbieten, dich nach Hause zu begleiten.«

      »Aber die Opfer sind doch männlicher Natur«, entgegnete sie.

      »Das kann sich schnell ändern. Die Jünger der Nacht warten schon«, mischte sich Klaus ein.

      »Du Idiot, aber vielleicht habt ihr recht«, sagte sie und runzelte die Stirn. Dann schaute sie mich so prüfend an, als würde ich mich bei ihr um einen Modeljob bewerben. »Na ja, als Bodyguard könntest du gerade noch so durchgehen.«

      ***

      Die zwei U-Bahn-Stationen hatten wir schnell hinter uns gebracht und so stand ich schon bald mit Vanessa vor einem Mehrfamilienhaus.

      »Da wären wir! Hier wohne ich im vierten Stock. Danke, dass du mich begleitet hast.«

      Ein Kuss auf meine Wange unterstrich ihre Dankbarkeit.

      »Bist du morgen Abend wieder im Albatros

      »Wenn du auch da bist, würde ich gerne kommen.«

      »Super, so gegen acht könnte ich da sein.«

      »Super, ich freue mich! Dann bis morgen Abend und gute Nacht, Vanessa.«

      »Gute Nacht, Nick«, sagte sie, drehte sich in Richtung Haustür, steckte den Schlüssel ins Schloss und drückte die Tür auf. Dann drehte sie sich noch mal zu mir um, lächelte und verschwand im dunklen Hauseingang, wo gleich darauf das Licht anging. Durch das Glas der Haustür sah ich ihren Schatten die Treppe hinaufsteigen.

       Ach, ich finde es hier ganz nett in Hamburg.

      Mit geküsster und nun erröteter Wange stiefelte ich durch den Schnee zurück zur U-Bahn. Die Rückfahrt verbrachte ich mit zwei lallenden Punkern, einem Rentnerehepaar und drei kichernden Teenies. Wieder am Gänsemarkt traf ich auf drei ganz in Schwarz gekleidete Typen und eine Typeline, die mit einem von den Kerlen Händchen hielt. Ihre Gesichter waren weiß geschminkt, die Lippen und Augenränder schwarz. Auch klamottentechnisch glichen sich alle, bis auf die Beinkleidung. Statt der schwarzen Jeans trug das Mädchen schwarze Leggins und darüber einen schwarzen Rock. Der Längste von den drei Kerlen, der mit dem Mädchen an der Hand, hatte seinen schwarzen langen Ledermantel nicht ganz geschlossen und auf seiner Brust hing ein Pentagrammamulett. Vielleicht ist das Ding hier Mode und hat nichts zu bedeuten … Oder das sind Leute von dieser Sekte, von der Klaus erzählt hat. Diese, wie hat er sie noch genannt? Nightstalker!

      Die Gruppe in Schwarz setzte sich auf die Rückenlehne einer Bank, die Füße stellten die vier auf die Sitzfläche, die von einer dünnen Schneedecke überzogen war. Sie kramten Bierdosen aus ihren Rucksäcken, rissen sie auf und zündeten eine selbstgedrehte Zigarette an, die aussah wie eine Miniaturschultüte. Wir können uns wohl denken, was da für eine Mischung eingerollt war. Die Tüte machte die Runde, als mich plötzlich einer der vier lallend anpöbelte:

      »Was glotzt‘n so? Willste was aufs Maul?!«

      »He, halt dich zurück, Tarek«, meinte der Lange und griff den Pöbler am Arm.

      »Was ist, Judas, der Typ gefällt mir nicht!«, lallte Tarek, der als Einziger einen schwarzen Bürstenhaarschnitt trug. Die schwarzen Haare der anderen waren mehr oder weniger lang und glatt. Dieser Tarek hatte ein breites Kreuz und schien ganz schön muskelbepackt zu sein, so viel konnte ich trotz des Mantels erkennen. Ich antwortete ruhig: »Ich will keinen Ärger haben, Freunde, bin schon weg.«

      »Wir sind nicht deine Freunde – klar?!«, fauchte die Tante nicht weniger lallend.

      »Genau, lauf nach Hause zu Mutti – du blöder Wichser!«, setzte Tarek noch nach. Der Große, den sie Judas nannten, war vermutlich der Einzige von ihnen, der noch einigermaßen klar im Kopf war. Der dritte Kerl im Bunde schien schon völlig weggetreten zu sein. Der spindeldürre, etwas zu kurz geratene Jüngling kippte plötzlich von der Bank nach hinten in den Schnee.

      »Oh Mann, Roger, was treibst du da wieder?«, fragte das Mädchen, und während sich alle um den im weißen, kühlen Nass liegenden Roger kümmerten, setzte ich meinen Heimweg fort. Auf eine weitere Unterhaltung oder gar eine Auseinandersetzung mit diesen Schreckgespenstern konnte ich gern verzichten.

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