Das Nibelungenlied. Группа авторов
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206 Volker und Hagen und auch Ortwein,die löschten im Streite gar manches Helmes Scheinmit fließendem Blute, kühn in der Schlacht.Da ward auch von Dankwart manche Heldentat vollbracht.
207 Die Dänen erprobten gar wohl ihre Hand.Vom Anprall hörte man tönen manchen Schildesrandund auch von scharfen Schwertern, damit man Wunden schlug.Die streitkühnen Sachsen taten Schaden da genug.
208 Jedoch die Burgunden drangen vor im Streit.Von ihnen ward geschlagen manche Wunde weit.Da sah man über Sättel fließen das Blut.So warben um die Ehre diese Ritter kühn und gut.
209 Man hörte laut erschallen in der Helden Handihre scharfen Waffen, da die von Niederlandihrem Herrn nachdrängten in die dichte Schar.Ritterlich sie kamen mitsamt Sigfrid fürwahr.
210 Denen von dem Rheine folgte niemand nach.Man konnte fließen sehen den blutigen Bachdurch die lichten Helme von Sigfrids starker Hand,bis er König Lüdeger vor seinen Heergesellen fand.
211 Dreimal hin und wieder vordrang er dabis an des Heeres Ende. Nun war auch Hagen nah;der half ihm wohl erfüllen, was erstrebt sein Mut,an diesem Tage starben durch sie gar viele Ritter gut.
212 Als der starke Lüdeger Sigfrid nun fand,und dass er so kräftig schwang in seiner Handdie wundscharfe Waffe und ihrer viel erschlug,darüber ward der König vor Leide zornig genug.
213 Da gabs ein scharf Gedränge und lauten Schwerterklang,als beider Gefolge wider einander drang.Da erprobten die beiden Recken schärfer sich.Die Scharen begannen zu weichen. Da erhob sich Hass gar grimmiglich.
214 Dem Herrscher der Sachsen ward gesagt Bescheid,sein Bruder sei gefangen; das schuf ihm herbes Leid.Nicht wusst er, dass der Sieger war Siglindes Kind;man zieh dessen Gernot. Doch bald erkannt er es geschwind.
215 Solche Schläge gab es von Lüdegers Schwert,dass unterm Sattel Sigfrids strauchelte das Pferd;doch erhob es sich wieder. Der kühne Sigfridin diesem Kampfessturme auf gefährliche Weise stritt.
216 Da half ihm wohl Hagen und auch Gernot,Ortwein und Volker – da lagen viele tot –,Sindold und Hunold, jeder ein kühner Mann,um die manche Fraue großen Schaden da gewann.
217 Im Kampfe untrennbar waren die Fürsten hehr.Da sah man über die Helme fliegen manchen Speerdurch die lichten Schilde von der Degen Hand.Man sah gefärbt von Blute manches schmucken Schildes Rand.
218 In dem starken Sturme schwang sich mancher Mannnieder von dem Rosse. Einander stürmten anSigfrid, der kühne, und auch Lüdeger.Da stritten wohl um Ehre die beiden Helden kühn und hehr.
219 Der Schildbeschlag des Königs flog weg durch Sigfrids Hand.Sieg zu gewinnen dachte der Held aus Niederlandüber die kühnen Sachsen. Die hatten Ungemach.Hei, was an lichten Ringen der schnelle Dankwart zerbrach.
220 Da hatte König Lüdeger auf dem Schild erkanntgemalt eine Krone vor Sigfrids Hand.Nun sah er, dass es wäre der hochgemute Mann.Der Held zu seinen Freunden da laut zu rufen begann:
221 »Gebt es auf zu kämpfen, wer mein Mage und Mann,da ich Sigmunds Erben vor mir sehen kann!Von Niederland den Starken hab ich hier erkannt,ihn hat der üble Teufel zu uns Sachsen hergesandt.«
222 Da senkte man die Fahnen in dem Kampfe nieder.Frieden er begehrte. Den gewährte man ihm wieder.Doch musst er Geisel werden in König Gunthers Land.Dazu hatt ihn gezwungen des kühnen Sigfrids starke Hand.
223 Einmütig ließen sie da ab vom Streit.Viel durchschlagne Helme und auch Schilde breitaus der Hand sie legten, so viel man deren fand;die trugen blutige Farbe durch der Burgunden Hand.
224 Die fingen, wen sie wollten: sie hatten die Gewalt.Da ließen der Herr Gernot und Hagen legen alsbalddie Wunden auf die Bahre. Sie führten mit sich dannan stattlichen Gefangnen nach Burgund fünfhundert Mann.
225 Die sieglosen Recken nach Dänemark ritten.Es hatten auch die Sachsen so tapfer nicht gestritten,dass man Lob ihnen zollte; drum waren sie verzagt.Da wurden die Gefallnen von ihren Freunden sehr beklagt.
226 Die Saumtiere trugen die Waffen an den Rhein.Es hatte wohl gefochten mit den Recken seinSigfrid, der starke, er hatte es gut getan.Das musst ihm zugestehen aus Gunthers Heere jedermann.
227 Zurück nach Worms sandte Boten Gernot.Daheim in seinem Lande den Freunden er entbot,wie es ihm gelungen wäre und den Freunden sein.Es hatten die Vielkühnen wohl erhöht der Ehren Schein.
228 Ihre Knappen eilten und brachten den Bescheid.Da freuten sich die Schönen, die vorher trugen Leid,hocherfreut ob der Kunde, die zu ihnen gekommen.Da ward edler Frauen eifriges Fragen vernommen,
229 wie der reichen Könige Mannen es geglückt.Da ward einer der Boten zu Kriemhild geschickt.Das geschah gar heimlich: sie durfte nicht fragen laut;denn einer war darunter, der ihrem Herzen lieb und traut.
230 Da sie den Boten kommen zur Kemenate sah,Kriemhild, die vielschöne, freundlich sprach sie da:»Sag an frohe Kunde, so geb ich dir mein Gold!Tust du es ohne Trügen, so will ich stets dir bleiben hold.
231 Wie schied aus dem Kampfe mein Bruder Gernotund meine andern Gefreundten? Blieb ihrer mancher tot?Und wer tat das Beste? Das sollst du mir sagen.«So sprach der biderbe Bote: »Wir hatten nirgends einen Zagen.
232 Doch zuvorderst im Streite ritt niemand so scharf,vieledle Königstochter, wenn ichs Euch sagen darf,als der vielkühne Fremde aus dem Niederland.In dem Kampf vollbrachte große Wunder Sigfrids Hand.
233 Was die Recken alle in dem Kampf getan,Dankwart und Hagen, manch edler Königsmann,wie ehrenvoll sie stritten, das ist doch ein Windwider den starken Sigfrid, König Sigmundes Kind.
234 Sie haben in dem Kampfe der Helden viel geschlagen.Doch könnte Euch die Taten niemand völlig sagen,die Sigfrid vollbrachte, ritt er in den Streit.Den Fraun an ihren Gesippen schuf er grimmiges Leid.
235 Tod musste beklagen gar manches Helden Braut.Seine Schläge man hörte auf den Helmen also laut,dass aus den Wunden strömte das fließende Blut.Er ist in jeder Tugend ein Ritter tapfer und gut.
236 Da hat auch viel geleistet von Metz Ortwein:wen er konnt erlangen mit dem Schwerte sein,der musste wund da liegen oder meistens tot.Doch schuf Euer Bruder die allergrößeste Not,
237 die in Kampfesstürmen konnte je geschehn.Man muss den Auserwählten die Wahrheit zugestehn:die stolzen Burgunden bestanden so die Fahrt,dass sie vor jeder Schande die Ehre haben wohl bewahrt.
238 Man sah von ihren Händen manchen Sattel leer,als das Feld hallte von ihren Hieben schwer.Die Recken von dem Rheine, die haben so gestritten,dass ihre Feinde besser hätten den Kampf vermieden.
239 Auch die kühnen Tronjer, die schufen großes Leid,als mit Heereskräften man sie traf im Streit.Da schlug manchen zu Tode des kühnen Hagens Hand.Viel wäre davon zu sagen hier im Burgundenland.
240 Sindold und Hunold in Gernots Heeresbannund Volker, der kühne, haben so viel getan,dass Lüdeger es immer wird bleiben leid,dass er meine Herren vom Rheine gerufen zum Streit.
241 Das allerschärfste Streiten, das irgendwo geschah,vom ersten bis zum letzten, das jemand sah,das hat gern gefochten Sigfrids starke Hand.Er bringt reiche Geiseln her in König