Das gefallene Imperium 10: Um jeden Preis. Stefan Burban

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Das gefallene Imperium 10: Um jeden Preis - Stefan Burban Das gefallene Imperium

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begeben.« Garner machte eine Pause, damit sich diese Information erst mal legen konnte. Kollektives Stöhnen war die Folge.

      Garner lächelte leicht, bevor er fortfuhr. »Ganz recht. Wir stoßen auf die andere Seite vor. Dieser Krieg kann nur dann enden, wenn der Riss versiegelt ist. Unseren Informationen zufolge wird der Riss von der anderen Seite offen gehalten, und zwar durch die kumulative Kraft der Nefraltiri und ihrer übersinnlichen Fähigkeiten.« Garner richtete sich auf. »Ich sage es ganz offen. Dieser Kampf kann nur dann enden, wenn die Nefraltiri ausgelöscht werden – und das wird unser strategisches Hauptziel sein.« Die Offiziere hingen gebannt an den Lippen des Admirals. »Falls jemand ein Problem damit hat, dann soll er es jetzt sagen.« Garner blickte in die Runde. Niemand rührte sich. Der Eindruck überkam den Admiral sogar, dass einige der hier Anwesenden nicht einmal zu atmen wagten. Garner stieß einen Schwall Luft aus. »Sehr gut. Damit wäre das geklärt.« Er deutete auf das Hologramm. »Sobald die Lage jenseits des Risses unter Kontrolle ist, geben wir ein Signal. Wir zerstören den Aufenthaltsort der letzten Nefraltiri sowie die beiden Obelisken nach Möglichkeit gleichzeitig. Unsere Verbände auf der anderen Seite bewegen sich dann mit Höchstgeschwindigkeit wieder auf unsere Seite zurück.« Garner atmete tief ein. »Das Zeitfenster ist äußerst knapp. Wer auf der anderen Seite zurückbleibt, sobald der Riss geschlossen wurde, ist für immer für uns verloren. Das muss jedem klar sein. Es ist sehr gut möglich, dass diese Mission für viele eine Reise ohne Rückfahrschein sein könnte. Aber es ist die einzige Alternative, die uns bleibt. Wollen wir überleben, müssen die Nefraltiri fallen und der Riss muss wieder versiegelt werden. Unter allen Umständen! Ich hoffe, darin sind wir uns alle einig.«

      »Etwas bleibt aber noch zu bedenken«, warf Vickers ein.

      »Ja, Jack?«, forderte Garner den Offizier zum Weitersprechen auf.

      »Unsere Einheiten navigieren nicht sehr gut, wenn es keine stellaren Bezugspunkte gibt«, fuhr Vickers fort. »Den Riss anzugreifen, der sich inmitten des Nichts befindet, könnte für viele Schiffe das Ende bedeuten. Ich spreche zum Beispiel von Fehlsprüngen und Kollisionen. Die Verluste könnten bereits beträchtlich sein, noch bevor es überhaupt zum ersten Schusswechsel kommt.«

      Garner bedachte seinen Offizierskollegen mit anerkennendem Blick. »Daran wurde gedacht«, bestätigte er. »Ihre Bedenken sind berechtigt. Aus diesem Grund gehen die Drizilgeschwader zuerst rein. Aufgrund ihrer hoch entwickelten Technik fällt ihnen das Navigieren im leeren Raum leichter als uns. Anschließend lotsen sie die terranischen Verbände herein. Es wird glattgehen.« Garner bemühte sich um Positivität und hoffte, sie würde sich auf die anderen Anwesenden übertragen.

      »Sonst noch Fragen?«

      Niemand sagte auch nur ein Wort. Sie alle erwarteten angespannt, aber auch mit Vorfreude Garners nächste Worte.

      »Sehr gut. Dann wäre das alles. Kehren Sie zu Ihrem Einheiten zurück. Der Countdown für die nächste Phase der Offensive ist bereits angelaufen. Die Vorbereitungen laufen schon. Unsere Verbände haben damit begonnen, ihre Ausgangsstellungen für den nächsten Angriff einzunehmen. Die ersten Gefechtssprünge werden in achtundvierzig Stunden ausgeführt. Von diesem Moment an rollt Welle für Welle unserer Attacken gegen die Ziele. Die Operation trägt den Namen Grabstein.«

      Hoffen wir, dass es nicht unser Name ist, der darauf steht, ging es Garner gleichzeitig durch den Kopf und der Admiral schickte ein stummes Stoßgebet gen Himmel. Garner war kein religiöser Mensch, aber unter diesen Umständen konnte ein wenig göttlicher Beistand wahrlich nicht schaden.

      4

      »Das kann doch beim besten Willen nicht dein Ernst sein.« Präsident Mason Ackland betrachtete seinen Freund und Ratgeber Carlo Rix mit teils vorwurfsvollem, teils verwundertem Blick.

      Masons Kopf neigte sich leicht und betrachtete das auf seinem Pad aufgerufene Dokument. Der Blick des Präsidenten wechselte mehrmals zwischen Pad und Carlo hin und her, bevor er sich vollends auf den ehemaligen Legionsgeneral fokussierte.

      Mason legte das Pad auf die Arbeitsfläche des Schreibtisches und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich kann das nicht guten Gewissens erlauben, Carlo. Das muss dir doch klar sein.«

      Carlos Gesicht lief kurzzeitig rot an. Ein deutliches Zeichen, dass sein Gegenüber ihn in Verlegenheit brachte. »Lass es einfach gut sein und bestätige den Antrag. Es gibt keine Möglichkeit, wie du mich aufhalten kannst.«

      »Oh, da würden mir sicherlich Mittel und Wege einfallen«, gab der Präsident nur halb im Scherz zurück.

      Carlo schmunzelte. »Zweifellos, aber du wirst keines davon einsetzen. Ein solcher Mann bist du nicht.«

      Mason hob erneut das Pad auf und betrachtete das Schriftstück ein weiteres Mal. Er achtete auf jede Formulierung. Sie war messerscharf artikuliert. Nicht die Arbeit eines Mannes, der an geistiger Umnachtung litt.

      Mason seufzte und musterte seinen alten Freund eindringlich. »Du verlangst von mir, dass ich dich wieder in den aktiven Dienst eingliedere.«

      Carlo nickte. »In meinem früheren Rang als General.«

      Mason knallte das Pad derart fest auf den Tisch, dass beide Männer schon glaubten, es wäre zu Bruch gegangen. »Herr im Himmel, Carlo, du bist fast neunzig Jahre alt!«

      »Und?«, meinte Carlo betont unschuldig.

      Mason zog beide Augenbrauen nach oben. »Und? Das wirfst du mir entgegen? Und? Denkst du, die Jackury hätten kein Interesse an dir, aufgrund deines Alters? Oder wie muss ich mir den Irrsinn dieses Anliegens vorstellen?« Mason wandte den Blick ab. »Zäh genug bist du ja. Du würdest wahrscheinlich jedem von denen im Hals stecken bleiben.«

      Carlo grinste. Es verflog jedoch schon nach wenigen Sekunden wieder. »Weißt du, Mason, ich war dabei, als all das anfing. Die Erde war von den Drizil erobert und wir wussten damals weder ein noch aus. Wir lebten im Prinzip nur von einem Tag auf den nächsten. Nicht wissend, ob wir überhaupt das Ende der Woche erleben würden. Dann endete der Drizil-Krieg und ein paar Jahre später fing dann der Nefraltiri-Krieg an. Und dieser brachte noch größeres Leid und viel größere Zerstörungen.« Carlo senkte betrübt den Blick. »Und unendlich viel mehr Tote.«

      Mason betrachtete den Mann mitfühlend. »Was willst du mir damit sagen?«

      Carlos Kopf hob sich, seine Augen blitzend. Es schien, als würde dem Präsidenten aus ihnen Feuer entgegenschießen. »Ich will dabei sein, Mason. Ganz einfach. Ich will dabei sein, wenn dieser Mist endet. Ich war dabei, als es begann, und habe diesem Konflikt mein Leben gewidmet. Nun will ich sein Ende miterleben. Dieses Recht habe ich mir verdient. Durch jede Schlacht, die ich erlebt habe, verdiente ich es mir. Durch jeden Legionär, den ich in den Kampf und auch in den Tod geschickt habe, verdiente ich es mir.« Carlo schüttelte den Kopf. »Ich werde keinesfalls zu Hause sitzen und auf Nachrichten von der Front warten. Das ist nicht meine Art, Mason. So denke ich nicht. So kann ich einfach nicht denken.«

      Mason dachte über die Worte seines Freundes ausgiebig nach, schüttelte dann aber energisch den Kopf. »Tut mir leid, Carlo, aber ich kann dich unmöglich als Teil der kämpfenden Truppe in den Dienst zurücknehmen. Das funktioniert einfach nicht. Du hast das Alter für den Ruhestand weit überschritten.«

      Carlo neigte den Kopf leicht zur Seite. Seine Mundwinkel hoben sich um eine Andeutung. »Dann zieh mich in beratender Funktion wieder ein.«

      Mason stutzte. Seine Miene verfinsterte sich. »Du hast dir also schon vor Beginn unseres Gesprächs ausgemalt, wie ich argumentieren würde.«

      Carlo

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