Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke Brandt

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Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt

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zu sein. Ich könnte da noch sehr viel lernen.«

      »Unterstehen Sie sich!«

* * *

      Das Plätschern des Baches wirkte normalerweise beruhigend, dennoch fand Asiano nicht die notwendige Zerstreuung. Erneut kreisten seine Gedanken um Sentenza und dessen Besatzung. Durch den gewaltsamen Einbruch in den Tempelraum hatten sie ein Sakrileg begangen, das ihn als Erlöser in einem schlechten Licht dastehen ließ. Er hätte es niemals zulassen dürfen. Seine Existenz war gefährdet, wenn die Jünger erst einmal an ihm zu zweifeln begannen.

      Asiano wandte sich von dem Bach ab und überquerte in Begleitung zweier Guardians die kleine Brücke, die zu seiner Hütte führte. Dort warteten schon Superior Saladin und Richter Oberon zusammen mit seiner Akolythin Thekla. Einen Nachfolger Prosperos hatte man noch nicht bestellt, aber diese Aufgabe würde Oberon allein meistern.

      Als Asiano die anderen erreichte, verneigten sie sich vor ihm. Und er badete im Schein dieses Tributs. Er konnte ihre Gedanken nicht lesen, wusste nicht, ob sie es aufrichtig meinten, ihn immer noch verehrten. Er musste ihnen vertrauen …

      … so, wie er Nova vertraut hatte?

      Vielleicht hätte er ihre wahre Identität nie erkannt, wenn sie sich nicht selbst verraten hätte. Im Schlaf. Nach ihrem Liebesspiel in seiner Hütte.

      Agentin der Amtskirche, dachte er. Ha! Die Kirche zu St. Salusa hat nicht die geringste Ahnung, wer sie wirklich ist.

      Und sie würden es auch nicht herausfinden. Der Versuch, die Gehirnwäsche gewaltsam zu durchbrechen, würde ihren Verstand zerstören, ein für alle Mal. Womöglich erinnerte sie sich irgendwann selbst an Dinge aus ihrer vergangenen Existenz – aber bis dahin mochten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen. Dann würde sie Asiano nicht mehr gefährlich werden können.

      Er wandte sich den anderen Anwesenden zu. »Wir kehren vorerst nach Angelus Prime zurück«, teilte er ihnen mit. »Und dort werde ich mir gründlich überlegen, wie wir es Captain Sentenza heimzahlen werden.«

      »Rache, Eure Heiligkeit?«, warf Richter Oberon unsicher ein.

      Rache galt in den Kreisen der Erleuchteten als verpönt und widersinnig. Zumindest für die Untergebenen. Der Erlöser stand über diesen Dingen. Er konnte tun und lassen, was er wollte – solange es nicht überhandnahm.

      »Rache?«, wiederholte er und ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen. O ja, Rache … ich werde dich leiden lassen, Sentenza …

      »Nennen wir es Selbstschutz, Oberon. Sentenza und Leute seiner Art stellen eine Gefahr für unsere Existenz dar – sie müssen erlöst werden.«

      Als sei damit alles gesagt, ging Asiano an den anderen vorbei und betrat seine Hütte. Oberon, Thekla und Saladin kehrten zu ihren Unterkünften zurück. Sie wussten, was die Erlösung bedeutete, ebenso wie sie von den Plasmabomben an Bord der Fluchtkapseln wussten. Und von den Heilsbringern … den Eliteguardians, die man auf besondere Erlösungsmissionen schickte …

      – Ende –

      Band #012: Verschollen im Nexoversum

Titelbild fehlt>

Atlantis

      Prolog

      Die Etablierung der Rettungsabteilung des Freien Raumcorps ist nur unter großen Schwierigkeiten gelungen: Ein ausrangierter Kreuzer und eine zum Teil völlig unerfahrene Besatzung wurde in eine Feuertaufe geschickt, die beinahe in einer Katastrophe geendet hätte. Doch die zusammengewürfelte Crew hat sich als überlebensfähig erwiesen und trotz aller Intrigen, die sich im Hintergrund unheilvoll zusammenbrauen und sich bereits in einem hinterhältigen Angriff offenbart haben, steht die Crew der Ikarus hinter ihrem neuen Auftrag: zu helfen, wo sonst niemand zu Hilfe eilen kann, egal wie schwierig die Situation ist. Die Gefahren ihrer Arbeit wurden schnell offensichtlich: Sally McLennane, die Leiterin der Abteilung, fiel beinahe einem Mordanschlag zum Opfer und bei der Rettungsaktion um das weiße Raumschiff wurden die Crewmitglieder nicht nur mit ihren ureigenen Ängsten, sondern auch mit im Geheimen operierenden Waffenhändlern konfrontiert. Ein geheimnisvolles Wesen namens Lear trat auf die Bühne, doch seine Absichten sind noch unklar. Der Versuch, einen verschollen geglaubten Forscher zu retten, führte zur Konfrontation mit dem Gott der Danari – und einer Reise in die Vergangenheit. Auf der abstürzenden Spielhölle, einer Raumstation voller Ganoven und Vergnügungssüchtiger, hatte die Crew der Ikarus Daten über ein Sonnensystem außerhalb des erforschten Raumes gewonnen – und die Neugierde darauf, was in diesem Sonnensystem zu finden ist, führt schließlich zur Requiem, zur Vernichtung der Ikarus I. Gebeutelt und von Selbstvorwürfen geplagt, sind unsere Helden nach Vortex Outpost zurückgekehrt. Dort konnte sie sich bei der Verteidigung eines Konvois und schließlich beim Angriff auf die Station durch die Gegner Sally McLennanes im Raumcorps Verdienste erwerben: Die Verschwörung brach zusammen und Sally wurde wieder zur Corpsdirektorin ernannt. Zum neuen Chef der Rettungsabteilung wurde Captain Roderick Sentenza befördert. Nach turbulenten Ereignissen auf Cerios III, die die Crew mit einer Chance mit einer – leider – verhängnisvollen Unsterblichkeit in Berührung brachte, streben die Ereignisse einem Höhepunkt entgegen – auf der Asteroidenstadt Seer’Tak City, wo man erstmals auf die Hintermänner einer galaktischen Verschwörung trifft und auf die Outsider, deren genaue Pläne noch im Dunkeln liegen. Bevor man sich diesem Problem widmen kann, taucht gleich ein weiteres auf – das der Erleuchteten, die sich jeder Hilfe verschlossen. Die in Band 10 verschollenen Jason Knight und Shilla stehen im Brennpunkt des vorliegenden Romans, denn sie sind verschollen im Nexoversum …

      Ein kleines, schlankes Objekt trieb verloren zwischen den Sternen, deren kaltes Licht allerdings zu schwach war, als dass man das metallische Glitzern mit dem bloßen Auge über eine größere Distanz hätte entdecken können. Die aerodynamische Form ließ darauf schließen, dass es sich um ein Raumschiff handelte, das auch in einer dichten Atmosphäre leicht manövrierbar war. An einigen Stellen wiesen dunkle Flecke und unregelmäßige Löcher in der silbrigen Wandung auf Schäden hin. Die Antriebsdüsen zeigten nicht das geringste Glimmen und auch sonst wirkte das Boot so still und gespenstisch, als habe seine Crew den Tod gefunden.

      Es glich einem Fremdkörper, der zwischen diese – jedem Menschen unbekannten – Konstellationen ebenso wenig hingehörte wie der viel zitierte Nagel in einen Schraubenhaufen oder, banaler, die Stechfliege in eine Schale Kraki-Gelee.

      Aber das Schiff war nicht völlig leblos. Wäre ein anderer Raumer in der Nähe gewesen, so hätte dieser den Notruf aufgefangen, den die Bordautomatik stereotyp wiederholte, notfalls bis in alle Ewigkeit. Oder bis die Strom erzeugenden Generatoren versagten. Oder bis das Schiff vom Gravitationsfeld eines anderen Körpers erfasst wurde und auf dessen Oberfläche zerschellte beziehungsweise in dessen Atmosphäre verglühte.

      Wäre solch ein anderer Raumer der Botschaft gefolgt, hätten seine Bioscanner festgestellt, dass sich zwei Lebensformen an Bord befanden, zwar in schlechter Verfassung, aber noch nicht tot. Und hätte die Besatzung des anfliegenden Schiffes auch noch die Schrift auf der Hülle des fremden Objekts entziffern können, was jedoch unwahrscheinlich war, hätte sie sich gefragt, woher die Celestine wohl stammen mochte …

* * *

      Etwas strich kaum merklich über Jasons Wange und berührte dann so zart wie ein Schmetterlingsflügel

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