Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke Brandt

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Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt

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Wesen auf dieser Welt.«

      »Sie waren bereits wieder fort.«

      Sein Instinkt raunte Jason zu, dass Shilla ihm etwas verschwieg. Doch was? »Wer? Wer war fort?«

      »Ich weiß nicht, wer sie sind. Ich kann sie nur fühlen. In den alten Schriften haben sie keinen Namen.«

      Einesteils schien Shilla den Fragen auszuweichen, anderenteils schien sie wirklich nicht mehr zu wissen. Jason entschied, das Thema vorläufig fallen zu lassen. »Weshalb hast du mich nie darum gebeten, dich nach Hause zu bringen?«

      »Meine Mission ist noch nicht beendet, deshalb kann ich nicht nach Vizia zurückkehren.«

      Und obendrein darf niemand die Position deiner Heimat erfahren, ergänzte Jason in Gedanken. Zweifellos waren Besucher auf einer Welt voller Xenophober so erwünscht wie die Grüne Pickelpest.

      »Und auf Seer’Tak hast du … ihre Präsenz wieder gefühlt«, erriet er.

      »Genau. Da … auf Cerios und sogar auf Elysium, wenn auch nicht so deutlich wie in Seer’Tak-City. Sie haben Spuren hinterlassen. Ich war überzeugt, Prinz Joran wäre der Schlüssel, nachdem meine Recherchen ergeben hatten, dass ihm Besitzanteile von Elysium gehörten, er über Strohmänner die Juvenil-Forschung finanzierte und man von seinen dubiosen Geschäften in Seer’Tak-City im Zusammenhang mit dem Verschwinden zahlreicher Leute munkelte. Als dann das Haischiff auftauchte …«

      Plötzlich wurde Jasons Griff um Shillas Handgelenke hart wie eine Stahlklammer. Er zerrte sie aus dem Sessel. »Joran? Du wolltest an ihn herankommen? Du wusstest all das über ihn? Du besitzt Informationen über eine Gefahr, von der die ganze Galaxis nicht einmal etwas ahnt – und wolltest niemanden warnen? Du … du hast mich benutzt … uns alle … für deine Mission. Und sobald du deine Forschungen abgeschlossen gehabt hättest, dann hätte ich wohl einen Tritt bekommen, du wärst zu deinen Leuten zurückgekehrt … und was aus dem Rest der Galaxis wird, kümmert euch stolze Vizianer mit der überlegenen Technologie einen Scheißdreck. Ihr seid schließlich in Sicherheit … wenn ihr Glück habt.«

      Nun liefen die ersten Tränen über Shillas Wangen. »So ist es nicht. Wie hätte ich es dir erklären sollen? Wie hätte ich dir etwas begreiflich machen können, das ich selbst nicht verstehe? Ich habe keine Ahnung, was ich fühle, warum ich es fühle – und wer oder was dafür verantwortlich ist. Und vor welcher konkreten Bedrohung hätte ich die Völker der Galaxien warnen sollen? Niemand hätte meinem unzusammenhängenden Gestammel Beachtung geschenkt; stattdessen hätte man die verrückte Fremde in die geschlossene Abteilung eingewiesen. Die Gefahr … der Feind … das war immer nur ein Mythos. Niemand hat geglaubt, dass er real ist. Bei den Aufzeichnungen – ich habe sie gelesen – handelt es sich um Fragmente, kryptisch und verworren, aus einer finsteren Epoche, in der wir kaum mehr als … Tiere waren. Die Emotionen haben mich … verändert. Ja, ich habe Dinge getan, von denen ich nicht einmal ahnte, dass ich dazu fähig bin.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Aber ich würde niemals etwas tun, das … dir schadet.«

      Für einen Moment starrten sie sich an.

      »Shilla …« Unvermittelt wurde Jason bewusst, dass seine Finger immer noch wie ein Schraubstock die Unterarme der Vizianerin zusammenpressten. Er gab sie frei. »Es tut mir leid.«

      »Mir auch …« Shilla wandte sich ab.

      Jason hätte gern etwas geantwortet, doch ihm fielen lediglich die üblichen Floskeln ein und das hatte sie nicht verdient.

      Plötzlich wisperte es in seinem Kopf: »Sie sind hier.«

* * *

      Die Reparaturen an der Celestine erwiesen sich als äußerst problematisch. Das Ausmaß der Schäden war schlimmer, als Jason befürchtet hatte. Zwar führten sie einige Ersatzteile mit sich, aber oft musste improvisiert, ein weniger wichtiges Gerät für die Instandsetzung eines Notwendigen geopfert werden. Widerwillig gestand sich Jason ein, dass sein Schiff ein einziger Schrottklumpen war, mit dem sie vielleicht eine nahe Werft würden anfliegen können, aber die Rückkehr in die Heimat war im Moment völlig ausgeschlossen.

      Jason hatte über seine Sorgen noch nicht mit Shilla, die ihre Lage vermutlich ähnlich einschätzte, gesprochen. Zwischen ihnen hatte sich seit ihrer Auseinandersetzung eine Kluft aufgetan: Er konnte seine Enttäuschung und das Misstrauen, das in ihm schwelte, nicht verleugnen, und obwohl sie Verständnis für sein Verhalten aufbrachte, verletzte sie seine Reaktion. Scheiße! Ob es jemals wieder wie früher sein würde?

      Frustriert schüttelte Jason den Kopf und setzte den Schraubenschlüssel, den er in Gedanken hatte sinken lassen, erneut an. Dafür war später noch genug Zeit; jetzt wollte er sich nicht von seinen Gefühlen ablenken lassen. Die Celestine musste repariert werden und er wollte nach Hause, zurück in die Milchstraße. Konzentrieren, ermahnte er sich, während er seine Arbeit fortführte.

      Ohne fremde Hilfe würden sie nicht von hier – wo auch immer das war – wegkommen. Bloß, wo und von wem konnten sie Unterstützung erhalten? Dies war ein von der Galaxis weit entfernter Teil des Universums, den vermutlich noch nie ein Mensch zuvor erreicht hatte; das allein stand mit Sicherheit fest, anderenfalls hätte die Astrometrie bekannte Bezugspunkte entdecken müssen. Würden sie mit den ansässigen Lebensformen überhaupt kommunizieren können? Wenn ja, waren diese bereit, den Gestrandeten zu helfen – oder würde man sie als sonderbare Exoten gründlich untersuchen und anschließend in einem Zoo ausstellen? Lieferten sie sich gar dem ominösen Feind aus, dessen Nähe Shilla deutlicher spürte als jemals zuvor?

      »Sie sind hier«, hatte die Vizianerin gesagt.

      Bei diesen Worten war es Jason eiskalt den Rücken hinuntergelaufen.

      Nur wenige Gerüchte waren ihm bislang zu Ohren gekommen, eine unbekannte Bedrohung betreffend, die er als Raumfahrergarn abgetan hatte, bis sie sich in dem schlichten Sie unvermittelt zu manifestieren begann. Damit nahm die Beteiligung des Raumcorps und der Galaktischen Kirche an der Aktion auf Seer’Tak eine neue Dimension an. Offenbar wusste man in den Führungsetagen dieser Organisationen mehr, als durchgesickert war oder auch einem Captain Sentenza mitgeteilt wurde.

      Das Auftauchen des Haischiffs hatte jedenfalls alle überrascht. Wie viele von diesen gefährlichen Dingern mochten sich bereits in der Milchstraße befinden? Schon den Verteidigungssystemen und Waffen von einem einzigen Raumer hatten die Celestine, die Ikarus und die anderen Schiffe nicht viel entgegensetzen können. Planten die Fremden eine Invasion – oder weshalb waren sie gekommen? In dieser Galaxie würde es nur so von ihnen wimmeln, falls Shilla recht hatte und hier die Heimat des unbekannten Feindes war …

      Seltsamer Zufall, dass sie von der Singularität ausgerechnet in den Winkel des Universums geschleudert worden waren, aus dem der ominöse Gegner stammte. Möglicherweise hatte es mit der Energiesignatur der Waffe zu tun, die der Hairaumer eingesetzt hatte. Es war die einzige plausible Erklärung: Die Waffe musste dafür verantwortlich sein, dass die Celestine an dem Ort aus dem Hyperraum ausgetreten war, der sich durch analoge Energien auszeichnete. Es war, als hätten sie das Schiff … angesaugt.

      Einen Hoffnungsschimmer gab es: Wenn sie in der Lage waren, die Milchstraße zu erreichen, dann gab es garantiert die Technologie, welche die Celestine dringend für die Reparatur des Antriebs benötigte. Das Problem war nur, an die Aggregate heranzukommen.

* * *

      »Ich

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