Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke Brandt

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Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt

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Material, das sich jeder Größe anpassen konnte.

      »Toll«, stellte Jason fest. »Falls ich mich bekleckere …«

      Hinter einer Tür befand sich die Hygienezelle, die ebenfalls seinen Bedürfnissen gerecht wurde.

      Er setzte sich hinter den Schreibtisch. In die Platte eingelassen waren ein aufklappbarer Monitor und verschiedene Bedienungsfelder. Die Schriftzeichen konnte er nicht lesen, aber sicher ließ sich bei Bedarf die Zentrale der Sentok anrufen und eine Verbindung zum Bordcomputer herstellen.

      Es war wirklich fast alles so, wie er es gewohnt war; als wäre der Raum extra für ihn eingerichtet worden …

      Jason ließ seine Finger über den sensitiven Feldern schweben, entschied sich jedoch dagegen, ihre Funktionen zu erkunden. Das wollte er sich für später aufheben. Im Moment erschien es ihm übereilt, Charkhs Hilfsbereitschaft auf die Probe zu stellen, indem er sich unautorisierten Zugang zur Datenbank verschaffte.

      Lediglich den Würfel, den Sessha ihm auf den Tisch gelegt hatte, nahm er ohne Zögern an sich. Den Löffel im Mund und die Spinatschüssel in der Linken, ließ er das Gerät an der zartgliedrigen Kette in der freien Hand einen Augenblick lang pendeln. Ein interessantes Teil, fand er, das schon nach wenigen Minuten eine völlig unbekannte Sprache zu übersetzen vermochte. Die ihm bekannten Kommunikatoren waren nicht annähernd so effizient. Komisch, dachte er, teilweise haben diese Leute eine Technik, die unserer weit voraus ist, doch in manchen Bereichen scheint die Entwicklung stehen geblieben zu sein. Warum ist beispielsweise eine so wichtige Maschine wie die Sauerstoffaufbereitungsanlage nicht auf dem neuesten Stand?

      Statt sich den Kommunikator um den Hals zu hängen, steckte er ihn fürs Erste in eine seiner Taschen. Dann leerte er die Schale und stellte sie in den Speisenautomaten, der das Geschirr auch reinigen würde.

      Als er die Kabinentür öffnete, blickte er in einen verlassenen Korridor. Keine Wachen, auch kein neugieriges Besatzungsmitglied lungerte in der Nähe herum. Leicht schüttelte er den Kopf. Dieses unglaubliche Vertrauen in die Aufrichtigkeit der Gäste war naiv, um nicht zu sagen: höchst unvorsichtig. Ein Saboteur oder Pirat hätte leichtes Spiel gehabt mit diesen Leuten. Außer knöchelhohem Staub, in den er, Shilla und Sessha ihre Stiefelabdrücke gemalt hatten, war nichts Bemerkenswertes zu sehen. Demnach erhielt die Crew der Sentok nicht allzu oft Besuch, was diese Sorglosigkeit erklären mochte.

      Wie lange mochte es wohl her sein, dass die letzten Besucher in diesem Trakt des Schiffs den Staub aufgewirbelt hatten? Vermutlich eine ganze Weile. Na, wenigstens hatten kleine Reinigungseinheiten die selten genutzten Kabinen sauber gehalten …

      Jason betätigte den Melder am benachbarten Schott. Bevor sie sich in die Zentrale begaben, wollte er mit Shilla sprechen.

* * *

      »Wow!«, entfuhr es Jason, und er drehte sich erst einmal um seine eigene Achse, während er die Zimmerflucht bestaunte, die unmittelbar neben seiner Kabine lag und Shilla als Unterkunft zugewiesen worden war. Hatte er sich eben noch über den Komfort seines Raumes gefreut, so erschien ihm dieser nach dem Vergleich richtig ärmlich.

      Der Vizianerin standen ein separater Schlaf-, ein Ess-, ein Arbeits- und ein Aufenthaltsbereich zur Verfügung und ihre Hygienezelle allein war schon größer als Jasons gesamtes Zimmer.

      Offensichtlich hatte Shilla die Funktionsweise des Bads ausgiebig getestet, denn das lange Haar ringelte sich noch etwas feucht um ihre Schultern. Sie hatte den Schutzanzug gegen ein locker fallendes, weißes Gewand getauscht, das ihrer fraulichen Statur schmeichelte.

      Jason erhaschte einen Blick in den begehbaren Schrank, in dem sich ähnliche Roben auf gut drei Meter lückenlos reihten.

      »Du fühlst dich offenbar wie zu Hause«, sagte er sarkastisch. Die Gefühle, die Sesshas blendendes Lächeln in ihm ausgelöst hatten, waren vergessen …

      »Was ärgert dich?«, gab Shilla telepathisch zurück.

      Jason ließ sich in einen Sessel fallen. »Keine Ahnung. Vielleicht sind mir Charkh und seine Leute einfach nur zu freundlich. Ich bin es gewohnt, dass man mich aus den unterschiedlichsten Gründen umbringen will, doch so was … habe ich noch nie erlebt. Warum hast du eigentlich die Königinnensuite, während ich in der Abstellkammer hausen muss?«

      »Deine Kabine sieht nicht so aus?«, Shilla war ehrlich erstaunt. »Ach so, deshalb bist du verstimmt.«

      »Unsinn«, widersprach Jason. »Mich irritiert, dass man unsere Bedürfnisse so gut kennt und dass man uns keine Fragen stellt, wer wir sind und woher wir kommen. Dann noch das Aufheben, das um dich gemacht wird. Was hat das alles zu bedeuten? Charkh schien im ersten Moment sogar Furcht vor dir zu empfinden. Hast du eine Erklärung?«

      Shilla ließ sich neben ihm auf die Armlehne sinken und legte den Kopf schief. »Leider nicht. Zwar kann ich langsam einzelne Gedankenmuster verstehen, aber was ich bisher aufschnappen konnte, ergibt keinen Sinn. ›Die Bevollmächtigte muss zufrieden sein‹, hat die junge Frau gedacht, als sie ging. Ähnliches geht auch den anderen Personen durch den Kopf. Sie wollen uns helfen und uns … vor allem mich … zufrieden wissen.«

      »Hm.« Jason kraulte gedankenverloren seinen Kinnbart. »Auf jeden Fall scheinen sie mehr von dir zu halten als von mir. Wenn sie dich ›Bevollmächtigte‹ nennen … Bevollmächtigt von wem? Zu was? Sonderbar. Wäre es möglich, dass dein Volk hier bekannt ist?«

      »Ausgeschlossen. Wir haben zwar die Raumfahrt entwickelt, aber nur in der Anfangszeit Schiffe gebaut, um einige Welten innerhalb der Milchstraße zu erforschen. Theoretisch besitzen wir einen Antrieb, der es ermöglicht, die Entfernungen zu anderen Galaxien zu bewältigen, aber er wurde nie realisiert. Ich bin seit Jahrhunderten die Erste, die Vizia verlassen hat.«

      »Dann gibt es hier wohl eine ähnliche Spezies. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich an zwei verschiedenen Orten im Universum zwei völlig identische Völker entwickeln? Nein, du brauchst es mir nicht zu sagen. Ich weiß selbst, dass es praktisch unmöglich ist. Das Rätsel wird nicht kleiner.«

      Jason erhob sich und schritt zu dem kleinen Tisch hinüber, auf dem er etwas entdeckt hatte. »He, ist das dein Kommunikator?« Er griff nach der Kette und hielt sich den Würfel vor die Augen. »Der sieht anders aus als meiner oder die Dinger von Charkh und seinen Leuten. Du wirst schon wieder bevorzugt …« Das Gerät wies nicht das stumpfe Grau auf, sondern schimmerte silbern. »Hast du ihn schon ausprobiert?«

      »Natürlich nicht. Zum einen war niemand hier, mit dem ich mich hätte unterhalten können, zum anderen kann ich nicht sprechen – vergessen? Der Kommunikator ist für mich nutzlos.«

      »Probier es einfach.« Jason hatte eine vage Ahnung.

      Geschickt fing Shilla das kleine Objekt auf und legte es neben sich.

      »Wie aktiviert man ihn?«

      Die Frage hallte nicht nur in Jasons Kopf, sondern auch akustisch durch den Raum. Beide zuckten zusammen, denn der Kommunikator verlieh der Vizianerin eine scheußliche, quakende Stimme.

      »Offenbar muss der Benutzer nur nahe genug sein und das Gerät beginnt automatisch zu arbeiten, falls er das wünscht. Du als Telepathin benötigst natürlich ein anderes Modell. Wie konnten sie das nur wissen?«

      Der Kommunikator gurgelte wie eine Kröte: »Charkh wird uns hoffentlich …«

      Jasons

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