Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane). Sylke Brandt

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Rettungskreuzer Ikarus 11 - 20: Verschollen im Nexoversum (und 9 weitere Romane) - Sylke Brandt

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in die Zentrale, als er den telepathischen Ruf vernahm. »Wer ist der Absender?«

      »Konnte noch nicht identifiziert werden. Falls es eine unverschlüsselte Nachricht ist, handelt es sich um keine der Datenbank bekannte Sprache.«

      »Das wäre auch zu schön gewesen, hätte man uns mit einem warmen Hallo, einem gut gekühlten Bier und einer Sternenkarte begrüßt, auf der unser Heimweg markiert ist«, erwiderte Jason trocken. »Haben die Sensoren das Schiff schon erfasst?«

      »Es befindet sich noch außerhalb der Reichweite, aber … gleich … Hier kommt das Bild.«

      Da der Holografieprojektor demontiert worden war, ließ Shilla das Objekt auf dem Hauptmonitor erscheinen.

      »Was ist denn das?«, wunderte sich Jason.

      Wenn die Angaben stimmten, und daran bestand natürlich kein Zweifel, war der sich nähernde Raumer gigantisch. Er sah aus, als hätte man ihn aus unzähligen verschiedenen Schiffen zusammengeflickt. In bizarren Winkeln ragten waghalsige Konstruktionen, denen keine konkreten Funktionen zugeordnet werden konnten, in alle Richtungen.

      Es war unmöglich, in diesem Durcheinander eine bestimmte geometrische Grundform zu erkennen. Einzelne Sektionen schienen alt und reparaturbedürftig; sie trugen tiefe Narben von eingeschlagenen Teilchen und waren überzogen mit kosmischem Staub. Andere Segmente hatte man offenbar erst vor wenigen Jahren hinzugefügt, denn sie wirkten sauber, vergleichsweise modern und technisch weiterentwickelt.

      Jason kannte kein Volk, das solche – einem verwirrten Geist entsprungene? – Riesenraumer baute. Von einem derart aberwitzigen Schiff, wie mochte da erst die Crew ausschauen? Er schluckte. Hoffentlich folgten die Gedankengänge dieser Leute nicht den Gipfeln und Schluchten der Außenhülle ihres fliegenden Irrsinns …

      »Wenigstens ist es kein Haischiff«, sagte Jason. »Kannst du die Gedanken der Besatzung lesen?«

      Shillas Blick wurde für einen Moment leer, als sie sich konzentrierte. Dann schüttelte sie bedauernd den Kopf. »Sie sind noch zu weit weg und die Impulse sind sehr fremdartig. Zumindest kann ich sie dort drüben nicht spüren.«

      »Es sieht nicht so aus, als ob sie uns angreifen wollten«, überlegte Jason. »Sie fliegen langsam und ohne Schutzschirm. Es gibt keine Anzeichen, dass Waffensysteme scharf gemacht werden. Für gewöhnlich sendet man auch keinen Funkspruch und kündigt eine Salve an. Hm, ob sie uns helfen können?«

      »Mach dir lieber keine großen Hoffnungen«, riet Shilla. »Wenn du mich fragst: Das ist ein einziges fliegendes Ersatzteillager. Allerdings fürchte ich, dass die Leute nichts entbehren können, sofern sie überhaupt etwas haben, das für unsere Zwecke brauchbar ist. Ich möchte wetten, ziehst du irgendwo auch nur eine Schraube heraus, bricht der ganze Kahn auseinander. Manche Bereiche müssen unglaublich alt sein. Das ursprüngliche Schiff existiert vielleicht schon gar nicht mehr. Man hat offenbar seit Generationen Verschleißteile immer wieder notdürftig geflickt, mit neuen Aggregaten ergänzt oder ummantelt. Ausgetauscht wird bloß, was völlig unbrauchbar geworden ist. Ich traue denen zu, dass sie sogar den Staub verwenden, um Risse abzudichten … Nein, bei denen gibt es nichts für uns zu holen. Eher werden sie uns anbetteln.«

      »Vermutlich hast du recht. Wer ein Schiff fliegt, das aussieht, als wären die einzelnen Teile von sämtlichen raumfahrenden Völkern der Galaxie geborgt, wird kaum die Technologie besitzen, die wir benötigen, um die Celestine wieder flottzumachen. Womöglich müssen wir aufpassen, dass sie nicht unser Schiff assimilieren, weil sie ein paar der Schrottstücke als nützlich erachten könnten. Aber in unserer gegenwärtigen Situation bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten, was sie von uns wollen … und das Beste zu hoffen. Wir antworten auf ihren Funkspruch.«

* * *

      Eine riesige Schleuse öffnete sich und der Gigantraumer verschluckte die manövrierunfähige Celestine. Ein Traktorstrahl positionierte sie in einem geräumigen Hangar, in dem zwei kleine Boote standen, die nicht minder abenteuerlich anmuteten als das Mutterschiff.

      Es war dem Bordcomputer immer noch nicht gelungen, die Sprache der Fremden zu entschlüsseln. Jedoch wertete Jason es als ein gutes Zeichen, dass Shilla keine feindseligen Emotionen hatte auffangen können.

      »Die Atmosphäre ist für uns atembar«, las die Vizianerin die Werte ab, die von den Außensensoren übermittelt wurden. »Die Konzentration der Edelgase ist höher, als wir es gewohnt sind, aber unbedenklich. Da drüben kommt auch schon das Empfangskomitee. Ich kann keine Waffen an ihnen entdecken und keine Aggressionen wahrnehmen.«

      »Dann sollten wir sie nicht warten lassen.« Jasons Hand glitt flüchtig über den Griff seines Strahlers, den er deutlich sichtbar im offenen Halfter stecken hatte. Sicherheitshalber. Die wesentlich gefährlicheren Ausrüstungsgegenstände verbarg er in den unzähligen geheimen Taschen seiner Kleidung.

      »Das wird voraussichtlich nicht nötig sein«, kritisierte Shilla seine Vorsichtsmaßnahmen. »Vielleicht fassen die Fremden dein martialisches Auftreten als eine Unhöflichkeit auf oder es erschreckt sie sogar. Das könnte die Kontaktaufnahme erschweren.«

      »Ich bin lieber unhöflich als tot.«

      Shilla seufzte und schloss sich ihm an.

      Sie trugen beide leichte Raumanzüge, die ihnen einen gewissen Schutz im Fall unangenehmer Überraschungen bieten würden.

      Als sich die Schleuse öffnete und die Rampe ausgefahren wurde, roch Jason metallische, abgestandene Luft. Die besten Filter und Aufbereitungsanlagen gab es hier nicht. Er schritt langsam auf die Fremden zu, darauf bedacht, keine hastigen Bewegungen zu machen und die Hände nicht in die Nähe seines Strahlers zu bringen. Shilla hielt sich eine Armlänge hinter ihm.

      Nun konnte Jason die Wartenden besser erkennen, die in einiger Entfernung stehen geblieben waren. Die Fremden nutzten ebenfalls die Zeit, bis Jason und Shilla den kurzen Weg zurückgelegt hatten, um die Gäste neugierig zu mustern.

      An der Spitze der kleinen Gruppe hatte ein Arachnoid seine langen, haarigen Beine angewinkelt und den kugeligen Körper auf den Boden gesenkt, um seine acht Punktaugen in Kopfhöhe der Besucher zu bringen. Er trug keine Kleidung oder Ausrüstungsgegenstände bei sich, wirkte jedoch nicht nackt mit seinem purpur-orange-getigerten Pelz. Allein ein kleiner, grauer Würfel baumelte an einem dünnen Kettchen unterhalb des tropfenförmigen Kopfes.

      Die Begleiter des Arachnoiden gehörten anderen Völkern an. Jason bemerkte einen fast durchsichtigen Insektoiden, eine blasshäutige Humanoide, ein Wesen, das ihn entfernt an eine Qualle erinnerte, die sich auf dünnen Beinchen grazil bewegte, und eine amorphe Lebensform. Obwohl er schon viel gesehen hatte, war er nie zuvor Wesen dieser Art begegnet. Es musste die Celestine wirklich ans andere Ende des Universums verschlagen haben …

      Jeder der Fremden besaß den gleichen unscheinbaren Würfel und Jason überlegte, ob es sich um eine Waffe, einen Schutzfeldprojektor, ein Abzeichen, ein religiöses Schmuckstück oder ganz etwas anderes handeln mochte.

      Der Arachnoid schien der Anführer zu sein. Jason blieb vor ihm stehen.

      »Mein Name ist Jason Knight und das ist Shilla.« Erst wies er auf sich, dann auf die Vizianerin. Diese Gesten wurden fast überall verstanden.

      Gespannt wartete er auf die nächste Reaktion – würden sie sich verständigen können oder gab es Probleme? Mit dem, was daraufhin geschah, hatte er jedoch nicht gerechnet.

      Die Wesen

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