Tante Daffis Haus. Hannah Opitz

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Tante Daffis Haus - Hannah Opitz Tante Daffis Haus

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Luna.

      „Hab ich gar nicht!“, entgegnete Elias.

      „Hast du wohl!“

      „Hab ich nicht!“

      „Wohl!“

      „Nicht!“

      „Wohl!“

      Bevor Elias nochmal etwas entgegnen konnte, kam die Direktorin an und rief: „Was ist denn hier los? Malis, Zahnmeister, wie seht ihr denn aus? Herr Deroll, wie habe ich das zu verstehen?“

      „Ähm. Es scheint, die Beiden haben sich unter Ihrer Pausenaufsicht geprügelt und gebissen, Frau Direktorin“, sagte er kleinlaut.

      „Ach ja? Und was machen Sie dann hier?“, fragte sie.

      Er schluckte. „Nun, da Sie nicht dazwischen gegangen sind, hielt ich es für nötig, einzugreifen. Wer weiß – vielleicht wäre die Sache sonst noch schlimmer ausgegangen, als es sowieso schon ist“, erläuterte er.

      Sie starrte ihn an. „In mein Büro! Alle drei!“, ordnete sie an.

      Alle drei gehorchten.

      „So. Jetzt noch mal von vorne, was ist passiert?“, hakte die Direktorin wenig später in ihrem Büro nach.

      „Elias hat mich an den Haaren gezogen und eine Heulsuse genannt!“, sprudelte es aus Luna raus.

      „Ja, und dann hat sie mich angegriffen!“, fuhr Elias dazwischen.

      „Aber er hat angefangen!“, behauptete Luna.

      „Nein, habe ich nicht!“, schrie er.

      „Hast du wohl!“, erwiderte sie genauso laut.

      „Ruhe jetzt! Alle Beide!“, rief die Direktorin und schlug auf den Tisch.

      Die Kinder und Herr Deroll zuckten zusammen.

      „Herr Deroll“, fuhr sie ihr Verhör fort, „Was ist denn ihrer Sicht nach geschehen?“

      „Nun – ich kenne die Zwei hier jetzt noch nicht so lange, aber, was sich nicht verleugnen lässt, ist, dass ein gewisser Hass zwischen den Beiden da ist“, erklärte er leise.

      „Und woher kommt dieser Hass?“, hakte die Direktorin nach.

      Dellis zuckte mit den Achseln. „Ich vermute, dass es vielleicht daher kommen könnte, dass Lunas Mutter und Elias Vater sich nicht ausstehen können“, erläuterte er.

      Sie schaute ihn an. „Und woher wissen Sie das?“, hakte sie misstrauisch nach.

      „Ich – hatte mit Beiden schon in der Vergangenheit zu tun. Wegen des Abrisses des Veilchenviertels“, erklärte er kurz angebunden.

      „Ach, stimmt ja. Das hatte ich ganz vergessen“, murmelte die Direktorin.

      Nach einer Pause fuhr sie fort: „Ich denke, wir sollten das Problem bei der Wurzel packen, denken Sie nicht? Ich schlage vor, wir schicken den Eltern am besten mit den Kindern zusammen einen Brief nach Hause. Und wehe euch Beiden, eure Eltern sitzen heute Abend um acht nicht vor meiner Nase, dann könnt ihr aber was erleben!“

      Es war eine Drohung. Es war eine Drohung und Luna hatte dies klar und deutlich verstanden. Also nahm sie den Brief, den die Direktorin ihr soeben überreichte, mit Ehrfurcht entgegen.

      „Schatz, wie siehst du den aus?“, wurde Luna von ihrer Mutter entsetzt empfangen.

      „Hab mich geprügelt“, nuschelte Luna und überreichte Clema den Brief. Ihre Mutter arbeitete halbtags, damit sie den Rest des Tages zusammen sein konnten.

      „Was denn? Ein Brief von der Direktorin?“, fragte Clema verwundert und öffnete den Brief. Sie las ihn und nickte nur immer und immer wieder. Dann fragte sie: „Schatz, willst du mir vielleicht verraten, was das zu bedeuten hat?“

      Luna schluckte. „Es ist alles Elias‘ Schuld! Der hat damit angefangen! Der hat mich an den Haaren gezogen und mich eine Heulsuse genannt!“, protestierte Luna.

      Clema schaute ihre Tochter zweifelnd an. „Wer war noch mal Elias?“, hakte sie nach.

      „Na, Elias Zahnmeister! Von dem hab ich dir doch schon so viel erzählt! Ich kann ihn überhaupt nicht ausstehen! Herr Deroll hat gemeint, das liegt daran, dass du seinen Papa nicht magst?“, erklärte Luna leicht verwirrt.

      Clema schluckte. „Ja, ja, das kann man so sagen. Genau genommen, kann ich Frederik Zahnmeister überhaupt nicht ausstehen. Dass sein Sohn genauso wird, wie er, wundert mich nicht. Ich kann verstehen, dass seine Frau ihn verlassen hat“, meinte Clema leise.

      Luna runzelte die Stirn. „Kennst du seine Mama denn?“, fragte sie.

      Clema überlegte. Dann schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich bin ihr nie begegnet. Aber die Frau, die es auf längere Zeit mit Zahnmeister aushält, die hat meiner Meinung nach einen Preis verdient! Ich halte es ja kaum eine Stunde mit ihm in einem Raum aus!“, erklärte sie.

      Luna nickte. „Wenn er so ist, wie sein Sohn, dann kann ich das nur zu gut verstehen“, meinte sie.

      Clema nickte. Dann schlug sie ihre Hände über dem Kopf zusammen.

      „Herrje! Wer soll denn dann auf dich aufpassen, wenn ich in der Schule bin?“, fragte sie entsetzt.

      Luna zuckte mit den Achseln.

      Etwa eine halbe Stunde vor acht klingelte es.

      „Mama?“, fragte Clema irritiert, als sie die Tür öffnete.

      „Hallo, Schatz! Wie geht es dir?“, fragte ihre Mutter.

      „Wer ist da, Mami?“, rief die Kleine von innen.

      „Oh, ist sie das? Darf ich reinkommen?“, hakte Salida nach. Clema seufzte, da sie sich bereits an ihr vorbei gedrückt hatte.

      „Hallo, meine Kleine! Na, du bist aber schon ganz groß geworden! Oh, Clema, sie sieht genauso aus wie du!“, stellte Salida entzückt fest.

      Clema nickte. „Höre ich öfter. Es ist ja wirklich nett, dass du dich – nach sechs Jahren – mal bei mir blicken lässt!“, meinte sie.

      „Ach, jetzt sei doch nicht so nachtragend!“, beschwerte Salida sich.

      „Naja, aber es ist eigentlich ein Segen, dass du gerade jetzt hier auftauchst!“, erklärte Clema.

      „Wieso? Es ist doch ganz natürlich, dass ich mein Enkelkind mal kennenlernen will!“, behauptete Salida.

      Clema nickte. „Na, wenn das so ist“, meinte sie und zog sich ihre Jacke an, „dann will ich deinem Glück nicht länger im Wege stehen. Ich muss jetzt nämlich zu einem Elterngespräch in der Grundschule. Es wäre schön, wenn du so lange auf die Kleine aufpassen könntest. Tschüss!“ Und schon war sie weg.

      „So, wenn wir jetzt vollständig sind, können wir ja anfangen“,

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