Sinja und der siebenfache Sonnenkreis. Andreas Milanowski

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sinja und der siebenfache Sonnenkreis - Andreas Milanowski страница 17

Автор:
Серия:
Издательство:
Sinja und der siebenfache Sonnenkreis - Andreas Milanowski Sinja

Скачать книгу

du meinst, das waren die Gleichen?“

      „Hm, kann sein, dass es Zufall ist. Es sollte mich aber sehr wundern, wenn der mittlere der drei Letzten nicht unser guter, alter Hinandua gewesen wäre.“

      „Du meinst den, der von den beiden anderen gestützt wurde?“

      „Ja, genau!“

      „Möglich! Jetzt, wo du´s sagst!“

      „Ich verwette meinen Bogen drauf, dass wir da eben den Rat der Elfen gesehen haben. Gut, wenn das so ist, sollten wir jetzt auf zwei Fragen Antworten finden!“

      „Nämlich?“

      „Die erste: Wie haben die zehn, wenn es wirklich die Mitglieder des Rates waren, es geschafft, uns zu überholen? Wir hätten sie sehen müssen. Wir haben vor ihnen die Halle verlassen. Sie konnten auf dem schmalen Weg unmöglich an uns vorbeikommen, ohne dass wir sie bemerkt hätten. Auf der Brücke war das auch nicht möglich. Wie also haben sie uns überholt?“

      „Weiß nicht! Vielleicht kennen sie eine Abkürzung durch die Schlucht! Und die zweite Frage?“

      „Das ist die Wichtigere. Dort vorne steht ein Tor, durch das du offensichtlich nur mit Hilfe irgendwelcher Beschwörungsformeln durchkommst. Hätte es einen einfacheren Weg gegeben, hätten die zehn sich nicht diese Mühe gemacht. Wir kennen die Formeln nicht. Wie kommen wir in die Stadt?“

      „Das ist allerdings ein Problem. Hier draußen wären wir völlig ungeschützt und der Wolf ist nicht umsonst das Wappentier von Ildindor!“

      „Ich denke, als erstes sollten wir mal dieses seltsame Tor dort vorne unter die Lupe nehmen. Es sieht nicht so aus, als käme da jetzt noch jemand hinterher!“

      „Sag´ mal, was meinst du? Warum haben sie sich in Grüppchen aufgeteilt? Sie hätten doch auch alle zusammen durch das Tor gehen können?“

      „Ja, aus irgendeinem Grund ging das nicht, aber warum?“ Cichianon dachte nach. „Wie viele Gruppen haben wir gesehen?“

      „Vier!“

      „Und was ist da vorne mit ihnen passiert?“

      „Na, jede Gruppe hat ein Bild aufgerufen und ist dann verschwunden!“

      „Ja, genau! Vier Gruppen, vier Bilder!“

      „Das erste war ein Wirbelsturm, dann kam eine Berglandschaft, danach kam Eis und dann Feuer und eine Explosion! Was könnten diese Bilder bedeuten?“

      „Wirbelsturm, Wirbelsturm?“, grübelte Doriando, „so, wie du redest, hast du sicher eine Idee!“

      „Ja, hör zu!“, sagte Cichianon und packte Doriando am Arm. „Was macht einen Sturm? Ein Sturm entsteht durch die Bewegung von Luft! Der Wirbelsturm steht also für das Element Luft!“

      „Natürlich, die Luft. Da hätten wir aber auch schneller drauf kommen können.“

      „Jetzt übertreib mal nicht gleich!“

      „Und der Rest?“

      „Warte mal! Das erste Bild war Luft! Eins der vier Elemente. Das zweite, der Berg, ist aus Stein. Der Stein ist das das Feste, das Materielle, die Struktur. Der Berg steht für das Element Erde! Danach kam Eis, also gefrorenes Wasser und dann Feuer! Das waren die vier Elemente. Die haben die Geister der vier Elemente beschworen!“

      „Hm, möglich!“, knurrte Doriando. „Ich frage mich nur gerade, was es uns nützt, das zu wissen. Natürlich können wir uns da vorne hinstellen und den Hokuspokus machen, den die zehn veranstaltet haben. Wir wissen aber gar nicht, welches Element wir beschwören müssen und wir wissen auch nicht, ob das bei uns überhaupt funktioniert. Ich fürchte, wir müssen uns einen anderen Weg suchen, um in die Stadt zu gelangen!“

      „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du da so einfach reinspazieren kannst. Wie ich unsere Elfenverwandtschaft kenne, riskierst du wahrscheinlich dein Leben, wenn du es versuchst.“

      „Ich werde das ausprobieren!“, sagte Doriando und stand auf.

      „Bist du verrückt!“, rief Cichianon und hielt Doriando fest, „du wirst nicht dort runtergehen. Was immer sie da hingebaut haben, es wird dich töten!“

      „Keine Sorge, mir passiert nichts!“, sagte Doriando und hielt Cichianon seinen Bogen vor die Nase. Er spannte einen Pfeil ein, legte an und schoss ihn etwa einen Meter neben das Tor. Es gab einen entsetzlichen Knall. Ein gewaltiger Blitz breitete sich mit spitzem Knistern und Zischen aus. Der gesamte Platz war in ein unwirklich kaltes, grell blaues Licht getaucht. Für einen Augenblick zeigten sich die zackigen Schatten der Bäume wie riesige Messer. Dann war das Spektakel zu Ende. Es war so gespenstisch ruhig wie vorher.

      „Du hattest Recht. Es hätte uns getötet!“, stellte Doriando nüchtern fest.

      „Stimmt! Wir müssen durch das Tor! Was ist dein Element?“

      „Feuer!“

      „Meins ist Erde! Gehen wir?“

      „Haben wir eine andere Möglichkeit?“

      „Nein!“

      „Dann los!“

      Sie legten die Strecke im Laufschritt zurück und stellten sich direkt vor das Tor, wie sie es vorher bei den Kapuzengestalten gesehen hatten.

      „Wer zuerst?“, fragte Cichianon.

      „Mir egal!“, antwortete Doriando.

      17 (13/5)

      „Okay, dann fange ich an!“, sagte Cichianon, ging in die Hocke, ballte die Fäuste und….In diesem Moment bewegte sich etwas in dem Tor. Langsam schob sich das zur Seite weg, was die Beiden für einen Teil der Fürstenstadt Ildindor gehalten hatten. Etwas Anderes kam zum Vorschein. Nicht schlanke, leuchtende Türme waren zu sehen, die in Bäume eingelassen waren, sondern….nichts, nichts als Dunkelheit und eine lange, hagere Gestalt mit ausgemergeltem Gesicht, Hakennase und schütteren grau-blonden Haaren, die ihm in dünnen, fettigen Strähnen bis auf die Schultern fielen. Er trug ein weißes Hemd mit dunkler Fliege, einen schwarzen Anzug, schwarze Schuhe. Sein blasses Gesicht leuchtete im Mondlicht.

      „Die Herren begehren Einlass?“, fragte der Hakennasige mit geschürzten Lippen. Cichianon und Doriando waren so verblüfft, dass beide kein einziges Wort herausbrachten.

      „Hm!“, brummte Doriando. „Hm!“, brummte auch Cichianon und dann doch: „äh, ja….äh, eigentlich schon….äh….ja, wir begehren Einlass.“

      „Es mag den Herren ungewöhnlich erscheinen“, antwortete der Hagere spitz, „da sie sich daran gewöhnt hatten, die Fürstenstadt so zu sehen, wie sie sie sehen sollten, jedoch….wenn sie mir bitte folgen wollen. Die Herren werden erwartet. Bitte hier entlang.“

      Er machte eine knappe Verbeugung, drehte sich um und lief einen gut ausgebauten, etwa eineinhalb Meter breiten Weg entlang, bog nach einer Weile rechts ab und kam an einen großen, dicken, runden Baum, an den er leise anklopfte. Cichianon und Doriando waren

Скачать книгу