Der Totenflüsterer. Dietmar Kottisch

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Der Totenflüsterer - Dietmar Kottisch

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sprechen konnte.

      Irmgard trank ihr Glas aus und drückte auf die Play-Taste.

      Esthers Stimme: >Wilhelm schlecht Vater und schlecht Mann … Heiner nicht Sohn von Wilhelm<

      >Bastard…Esther hat Wilhelm betrogen…<

      Später dann bestellte Paul ein Taxi für Irmgard, weil sie noch 2 Gläser Wein getrunken hatte.

      Ihren Wagen würde sie morgen abholen.

      Am Abend dann spielte er wieder ein. Er musste mit Esther kommunizieren, weil er jetzt um ihr Geheimnis wusste.

      >Esther hier … Paul besser Mann für Irmgard…<

      Er stemmte seinen Ellenbogen auf den Schreibtisch und legte sein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, als er die Mitteilung hörte. Was sollte das nun heißen? Ich wäre ein besserer Mann für ihre Schwester, weil ich mich für ihre Stimmen interessierte, und ihr Mann nicht? Oder sollte das etwa bedeuten, dass sie über seine sexuelle Spannung Bescheid wusste? Er schüttelte den Kopf und dachte: Lass das nur nicht Klara hören!

      Und dann kam noch einmal ihre Stimme > sexy dominus<

      Der dominante Paul.

      Er starrte das Tonband an.

      Er konnte nicht ahnen, dass diese Worte eine Voraussage waren.

      Nach einer kurzen Pause, in der er sich immer wieder aufs Neue wunderte, dass die Jenseitigen doch so nah am Geschehen waren, und dass sie sich verschiedener Sprachen bedienten, sagte er: „Esther, ich weiß, was damals passiert ist. Und es tut mir so unendlich Leid für dich und deine Kinder.“

      Dann kamen ein paar Worte, die er nicht verstand.

      „Ich habe gehört, wie du mit deinem Mann gesprochen hast.“

      >Esther hat Wilhelm getötet … ja Paule…<

      „Ich habe dein Bild gesehen, Esther. Du bist eine schöne Frau.“

      >Paul Charmeur …und…< Der Rest ihrer Worte ging im statischen Rauschen und Knacken unter. Paul schaute sich unwillkürlich um, ob nicht Klara in der Ecke stand!

       11.

      Es blieben einige Fetzen in seinem Bewusstsein hängen, als er aufwachte und sich wieder an dieses Bild erinnern konnte: das bekannte tote Babygesicht mit plötzlich weit aufgerissenen Augen, das sich dann blitzartig zu einer Fratze verwandelte.

      Sein Alptraum.

      Klara schoss in ihrem Bett hoch, als sie den Schrei hörte und riss die Augen auf. Dann drehte sie sich zu Paul um und sah, wie er schweißgebadet und mit bleichem Gesicht dalag.

      „Was ist..?“ Sie schaute auf die Uhr, es war kurz nach vier.

      Paul setzte sich im Bett auf und schaute sie an. Nach einigen Minuten sagte er, dass es wieder dieser Traum war.

      Sie legte sich wieder hin. Sie konnte ihm nicht helfen.

      „Spukschloss Seele, Paul, wirklich. Ich kann mir keinen Reim drauf machen.“

      Er schüttelte den Kopf und kratzte sich an der Stirne, rieb sich die Augen.

      „Können wir ins Wohnzimmer gehen?“ fragte er, „…ich muss dir was erzählen.“

      Sie war sofort hellwach und schaute ihn fragend an. Dann nickte sie.

      Beide standen auf und gingen ins Wohnzimmer. Paul zog sein verschwitztes Nachtzeug aus, ging unter die Dusche und zog ein trockenes an. Im Wohnzimmer machte sie Licht an und nahm auf der Couch Platz. Er setzte sich ihr gegenüber, nachdem er sich ein Glas Wasser aus der Küche geholt hatte.

      „Ich wollte dich eigentlich noch nicht damit belästigen, weil ich noch keine Erklärung dafür habe, aber das ist so auffällig und so … so … eigenartig, dass ich mit dir darüber reden muss.“

      Sie schlug ein Bein übers andere, ihr kurzes Nachthemd rutschte hoch, und er sah ihre nackten Oberschenkel.

      „Der Traum ist nichts Neues, aber was dann immer folgte, hat mir einen Schock versetzt.“

      Sie wartete auf die Fortsetzung, er rieb sich die Stirne.

      „Das erste Mal war es am zwanzigsten Oktober. Ich hatte am Vorabend diesen Traum. Am nächsten Tag spielte ich ein. Ich hörte die Stimme >Mörder Huckepack< …..und im gleichen Augenblick bekam ich wahnsinnige Schmerzen im Rücken … als wenn mir jemand ein Messer hinein gejagt hätte … und dann waren sie plötzlich wieder vorbei …“

      Sie schaute ihn mit großen Augen an.

      „Schmerzen im Rücken?“

      „Als wenn mir jemand ein Messer da rein steckt und es … rumdreht ..“

      Er trank sein Glas aus und schaute sie an.

      „Und sonst hattest du die Schmerzen nie?“

      „Nein. Nur wenn ich diesen Alptraum hatte, dann kam am nächsten Tag bei der Einspielung diese Horror-Stimme und dann die Schmerzen… Ich kapier das nicht.“

      „Und das war nicht einmalig?“

      „Nein. Zuerst am zwanzigsten Oktober, dann wieder am neunten November.“

      „Und du glaubst, wenn du morgen oder heute Abend dein Tonbandgerät einschaltest, kommt diese Stimme wieder .. und die Schmerzen ….?“

      „Ja.“

      „Mörder Huckepack!“ sagte sie. „Vielleicht so ein Spinner im Jenseits. Du sagst selber, dass du manchmal so verrückte Stimmen hörst.“

      „Ja, aber die Schmerzen im Rücken…. Zufall?“

      „Du solltest zuerst mal zum Arzt gehen, Liebling.“

      Er überlegte. Dann sagte er ganz spontan, er möchte es jetzt wissen.

      „Wenn du nichts dagegen hast, werde ich jetzt einspielen. Dann sehe ich ja, was los ist.“

      „Jetzt? Um vier Uhr früh? Übertreibst du nicht?“ Sie schaute ihn mit großen fragenden Augen an.

      „Komm, tu mir den Gefallen und setz dich zu mir ins Arbeitszimmer, bitte.“

      Ein wenig genervt stand sie auf und nickte. Dann gingen sie herunter.

      Sie konnten nicht sehen, wie plötzlich ein paar Krähen heran flogen und sich auf den Mast setzten.

      „Mal was anderes, am frühen Morgen aufstehen und mit den Toten reden. Ob die wohl auch schlafen?“ bemerkte Klara und gähnte.

      „Du musst dir erst mal diese Stimme anhören, Klara,“ sagte er und suchte in seinen Notizen die Bandlaufnummer. „Hier, ich hab sie. Hör zu, aber erschrecke nicht.“

      Sie

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