Die Grauen Krieger. S. N. Stone

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Die Grauen Krieger - S. N. Stone

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hatte die Augen geschlossen und das Gesicht der warmen Sommersonne zugewandt. Sie summte ein fröhliches Lied und schien den Tag zu genießen. Er überlegte, warum er sich von der Reinheit der Menschenfrauen so angezogen fühlte, obwohl er eine so dunkle Seele hatte. Vielleicht war es eben genau dieser Gegensatz, der ihn ansprach. Thomas stand da und beobachtete sie, nahm ihre Gefühle in sich auf, als sie sich plötzlich seiner Gegenwart bewusst wurde und erschrocken aufsprang. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel in das flache Wasser.

       Er eilte zu ihr und reichte ihr seine Hand um sie hinauszuziehen.

       Danke“, hauchte sie. Sie strich über ihr nasses Kleid, die dunklen Haare klebten an ihrem hübschen Gesicht und sie lächelte.

       Ich muss mich entschuldigen, ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte er.

       Ist nicht so schlimm, es wird schnell trocknen. Ich bin Magdalena.“ Sie hielt ihm ihre Hand hin, sie war zart und fein.

       Thomas von Arkin“, stellte er sich vor.

       Oh ich habe schon von Euch gehört, ihr seid ein Krieger, sagt man.“

       So, sagt man das?“ Sein Erscheinen war natürlich nicht unentdeckt geblieben.

       Ja, wie aufregend, die Frauen reden über Euch. Ihr habt hier einige Herzen gebrochen.“ Sie lachte. „Und ich kann auch verstehen weshalb.“ Sie schlug die Augen kokett auf.

       Er musste grinsen, sie war wenigstens ehrlich und ein wenig frech. „Lasst uns ein Stück miteinander gehen, erzählt mir von Euch und euren Taten.“ Sie hakte sich bei ihm ein und zog ihn mit sich.

       Thomas traf sie in den darauf folgenden Tagen häufig. Sie verabredeten sich an eben jenem Bach, um sich zu unterhalten oder einen Spaziergang zu machen. Sie sprach viel über ihren Glauben und die Kirche und trotz ihres unerschütterlichen Glaubens war Magdalena eine aufgeschlossene, intelligente junge Frau und Thomas genoss ihre Gegenwart. Sie war anders als die anderen, sie versteckte sich nicht. Sie war direkt und ehrlich.

       Einmal verabredeten sie sich für den Abend, sie wollten sich die Sterne ansehen. Obwohl es nicht leicht gewesen war für Magdalena, hatte sie sich aus dem Haus geschlichen. Sie lagen auf der Wiese und starrten in den Nachthimmel, er hatte seinen Arm um sie gelegt und sie schmiegte sich eng an ihn.

       Wüsste mein Vater was ich mache, er würde vor Zorn platzen", kicherte sie. „Du hast schon so viel von der Welt gesehen, es ist wunderbar, Gottes Werk, nicht wahr? Wie kann er so etwas Schönes schaffen und trotzdem so viel Grausamkeit zulassen?“

       Er drehte sich auf die Seite und schaute sie an. „Rede nicht von Grausamkeit, davon habe ich zu viel erlebt.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du bist wunderschön, genauso schön wie die Sterne.“

       Er wollte sie küssen, er wollte sie haben, jetzt, hier sofort, er war ihr so nah. Er spürte ihre Wärme und er merkte, wie er sich verwandelte. Er wollte sie sich nehmen, seine Instinkte drangen an die Oberfläche und er bemühte sich, sie unter Kontrolle zu halten, er wendete sich von ihr ab.

       Bald war sein Auftrag erledigt, er hatte die Abtrünnigen getötet und er würde am nächsten Abend das Dorf verlassen. Ein letztes Mal traf er sich mit Magda, um Abschied von ihr zu nehmen.

       Nimm mich mit!“, weinte sie.

       Das kann ich nicht.“

       Ich liebe dich!“

       Bitte Magda es geht nicht!“

       Dann bleib noch, nur eine Weile, für mich.“

       Er war schon viel zu lange hier gewesen. Er hatte Leben ausgelöscht und es würde gefährlich werden noch länger an diesem Ort zu verweilen.

       Er senkte den Kopf. „Also gut ein paar Tage noch, dann muss ich fort.“

       Sie umarmte ihn stürmisch, dann küsste sie ihn. In dieser Nacht schliefen sie miteinander. Er bemühte sich vorsichtig mit ihr zu sein. Ihr zarter Körper schmiegte sich an seinen und er spürte ihre weiche Haut, ihre Lippen und ihr weiches Haar, dann ergoss er sich in ihr.

       Es war Zeit für ihn zu verschwinden. Thomas war dabei ein paar seiner Habseligkeiten zu einem Bündel zusammenzupacken. Ihre Verfolger waren ihm mit Hilfe von Verrätern zu nahe gekommen. Die Meisten von ihnen waren gefangen genommen und getötet worden, es gab keinen Ausweg mehr, nur die Flucht würde sein Überleben sichern. Doch es war zu spät. Er hörte, wie die Tür barst und schwere Schritte durch den Raum unter ihm hallte. Er spürte Hass und Wut und Verachtung. Sie kamen die Treppe hoch, und ehe er sich versah, standen sie in seinem Schlafgemach. Er griff sein Schwert, kampflos wollte er sich nicht ergeben, als ein stechender, alles lähmender Schmerz durch seinen Kopf jagte. Er ließ sein Schwert fallen und sank auf die Knie. Er presste seine Hände an die Schläfen, es sollte aufhören! Es wurde schwarz um ihn herum. Die letzte vage Erinnerung, die er hatte, war, wie er hinunter geschleift und auf ein Pferd gebunden wurde.

      Caleb schreckte auf, nein, weiter wollte er sich nicht erinnern, nicht schon wieder, nein! Er spürte Natascha, die in seinem Arm lag und tief schlief und er spürte noch etwas, er würde auf sie aufpassen.

      Sie streiften durch die große Halle, sie hatten Witterung aufgenommen, aber die Menschenfrau wurde bewacht und der der sie bewachte war gefährlich. Sie würden sie nicht angreifen können, wenn er bei ihr war, sie hatten Angst vor ihm, er war böse und mächtig. Sie zogen sich zurück, ihre Zeit würde kommen.

      3. Mittwoch

      Für Caleb war die Situation gar nicht so leicht, auch wenn er gerne behauptet hätte, all das, was in den letzten 48 Stunden geschehen war, würde ihn kalt lassen. Es ließ ihn nicht kalt, ganz und gar nicht. Er saß auf der Terrasse, die Sonne kam gerade hervor und der Morgen graute. Es war ruhig und wunderbar einsam. Die ersten Vögel begannen zu singen und die Tiere der Nacht zogen sich zurück. Seltsamerweise fand er in diesen Minuten zwischen Tag und Nacht Frieden. Aber trotz dieses Friedens war seine Aufmerksamkeit nach innen in das Gebäude gerichtet, dorthin wo er Natascha schlafend zurückgelassen hatte.

      Sie hätte nicht alleine bleiben sollen. In den Jahren, die sie hier verbracht hatten, hatten sie viele Erinnerungen in die Fabrik hineingetragen und schon damals war es gefährlich für einen Menschen gewesen sich hier aufzuhalten. Aber da war noch etwas, das er fühlte, seit dem sie gestern angekommen waren. Es waren nicht die bekannten Schatten der Vergangenheit, es war eine andere Bedrohung. Sie hätte nicht bei ihm bleiben sollen, warum er sie doch mitgenommen hatte, wusste er nicht.

      Natascha balancierte zwei angeschlagene Kaffeebecher und eine Tüte mit alten Butterkeksen hinaus auf die Terrasse, auf der sie Caleb entdeckt hatte. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und starrte in die Ferne, aber sie war sich sicher, dass er ihre Anwesenheit längst gespürt hatte. Heute Nacht hatte sie viel über die Anderen Wesen erfahren, wenn auch nur bruchstückhaft.

      „Hier!“

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