Die Grauen Krieger. S. N. Stone

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Die Grauen Krieger - S. N. Stone

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nur ein Gefäß gewesen. Ich bin ein Bewahrer und werde wiedergeboren, wo und wann und durch wen, ist nicht wichtig, nur dass es geschieht.“

      Beide schwiegen, da war noch so vieles, was Natascha wissen wollte, aber irgendwie war die Situation nicht mehr entspannt.

      „Du solltest bei der Kripo anrufen. Ich denke, man wird sich Sorgen um dich machen. Deine verwüstete Wohnung wurde sicher schon entdeckt.“

      Oh je und sie hatte Tom vergessen. Er wollte heute Morgen zurück in Berlin sein, wenn er die Wohnung sah! Sie schaute auf die Uhr, es war halb elf. Natascha ging in das Haus zu ihrem Schlafplatz, um ihr Handy zu holen. Sie hatte es aus der Hosentasche genommen, als sie sich heute Nacht schlafen gelegt hatte, Caleb war ihr gefolgt. Acht unbeantwortete Anrufe, drei von der Kripo, fünf von Tom. Sie rief erst Toms Nummer an, er meldete sich und war total aufgeregt. Tascha brauchte eine Weile um ihn zu beruhigen, er war im Büro und somit konnte sie es sich sparen auch noch bei Schmidt anzurufen. Sie versprach sofort zu ihnen zu kommen und alles zu erklären. Caleb und Tascha packten die wenigen Sachen zusammen, die sie dabei hatten, und gingen in den Hof zum Auto.

      Cale blieb stehen. „Scheiße!“

      „Was ist?“, fragte sie, dann sah sie es selber. Mit diesem Wagen würden sie hier nicht wegkommen. Die Reifen waren zerstochen, die Türen aufgebrochen und Kabel hingen unter dem Lenkrad heraus. „Aber wie …?“

      „Ich habe keine Ahnung“, antwortete Caleb und schaute auf das alte Gebäude. Hier stimmte etwas nicht.

      „Ich werde Tom anrufen er soll uns abholen.“

      Caleb nahm eine Bewegung in den Sträuchern am Wegrand wahr, was ging hier vor? Er spürte eine Präsenz, nur wessen?

      Sie warteten im Fabrikgebäude auf Tom. Caleb wusste nicht, wo sie sicherer waren, im Inneren oder draußen. Es hatte angefangen zu regnen, von wegen schöner Tag, so mussten sie sich für drinnen entscheiden.

      „Wie wird man ein Bewahrer?“ Nataschas Worte hatten ihn aus seinen Gedanken gerissen.

      Er hatte immer und immer wieder versucht sich klar darüber zu werden, wer für das alles verantwortlich war und wie man sie gefunden hatte.

      „Was?“, fragte er.

      „Wie wird man ein Bewahrer?“

      Er antwortete kurz angebunden und ungehalten. „Man ist es einfach.“

      „Erklärs mir, wie bist du einer geworden?“

      Er wollte nicht mehr reden, war es leid alles über sich preiszugeben und tat es dann doch.

      „Als die Wesen der Dunkelheit und die des Lichts damals das Abkommen getroffen haben Frieden zu schließen, haben sie die besten ihrer Krieger zu einer Armee zusammengetan, sie wurden die Grauen Krieger. Sie sind dafür da das Abkommen zu überwachen, aber es gab welche unter ihnen, solche wie mich, deren Fähigkeiten bei Weitem stärker ausgeprägt sind. Wir wurden dazu bestimmt als Bewahrer die Heiligtümer und die Grauen Krieger zu schützen und dafür zu sorgen, dass nichts mehr von uns Anderen Wesen an die Außenwelt dringt.“ Es klang verbittert.

      „Du scheinst nicht glücklich damit zu sein?“

      Er lachte. „Ob ich glücklich damit bin oder nicht, ist nicht ausschlaggebend gewesen, es gab nur diesen Weg für mich zu gehen. Sie haben sechs Wesen des Lichts und sechs Wesen der Dunkelheit zu Bewahrern gemacht, wir können diesem Schicksal nicht entrinnen.“

      „Aber ihr seid keine Zwölf mehr.“

      „Nein das sind wir nicht mehr, aber es sind noch genug von uns übrig. Erst wenn der Letzte von uns ausgelöscht ist, ist der Frieden in Gefahr und das Chaos wird herrschen.“

      „Wenn ihr nur noch so wenige seid, braucht ihr doch aber irgendwann Ersatz für die die fehlen, wo findet ihr die?“

      „Es ist schwer, es werden immer mal wieder potenzielle Bewahrer geboren, und wir Ursprünglichen eben, aber es folgt keinem Schema oder so. Jemand wie Jakob findet sie.“

      „Du wurdest schon wiedergeboren, hast du trotzdem Angst vorm Sterben, wenn du weißt, dass du eh wieder kommst?“

      „Oh Tascha“, stöhnte Caleb, „kannst du nicht mal aufhören?“

      „Nein es ist wichtig für mich, ich will es verstehen, ich will dich verstehen. Ich will verstehen, weshalb ich davon überzeugt sein soll, dass du nun Gutes tust, bitte!“

      Sie saßen auf dem Boden in der großen Eingangshalle, Cale streckte seine Beine aus und antwortete. „Ich habe Angst vorm Sterben, obwohl ich weiß, dass ich wahrscheinlich zurückkommen werde, irgendwann. Oder sagen wir besser, ich habe Respekt vorm Sterben. Es ist keine schöne Erfahrung, es ist grauenvoll und wieder zu kommen ist auch nicht besser. Man fängt immer wieder von vorne an. Man merkt, dass man anders ist und man wird gequält von Erinnerungen an das, was man getan hat und an das, was einem angetan wurde. Diese Erinnerungen sitzen in meiner Seele fest und ich kann den Schmerz und das Leid spüren, jede Sekunde, jeden Moment meines Lebens. Vielleicht empfinde ich es als besonders schlimm, weil ich ein Empath bin und mit Gefühlen spiele, aber ich weiß, dass es auch die Anderen nicht kalt lässt. Man trägt alle vorherigen Leben mit sich herum. Und da es das Abkommen gibt, sind wir in unserem Tun eingeschränkt, das ist sicher auch gut so, aber das macht es mir nicht leichter. Wenn ich töte, gebe ich einen Teil meiner Empfindungen ab, einen Teil der Gefühle, die ich Sekunde für Sekunde von anderen in mich aufnehme. Es ist wie ein Ventil, nur dass ich nicht mehr einfach so töten kann wie es mir gefällt.“

      Absurd, es war so absurd! Caleb sprach über das Töten wie Andere übers Essen. Beinahe hätte sie laut aufgelacht, aber sie tat es nicht.

      Sie hörten, wie ein Auto die Auffahrt entlang kam, das musste Tom sein. Wenig später war das Knirschen von Schritten auf dem Kiesweg zu hören und dann betrat er die Halle. Natascha sprang auf und warf sich ihm in den Arm, sie war so froh ihn endlich wieder zu haben.

      „Baby ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ Sein Blick glitt an ihr vorbei und blieb an Caleb haften. „Von Lahn du blödes Arschloch, was soll der ganze Scheiß? Was hast du damit zu tun?“

      Er wollte sich von ihr losmachen, aber Natascha hielt ihn fest. „Lass ihn es ist meine Schuld, ich wollte …“

      „Nein, ich lasse ihn nicht!“

      Tom schob sie zur Seite und ging drohend auf Caleb zu, der aufgestanden war.

      „Verschwinde aus unserem Leben, lass deine Spielchen und geh, bevor ich mich vergesse.“

      Sie standen sich nun Aug in Aug gegenüber.

      „Du drohst mir?“ Caleb klang belustigt und Tom schlug zu, mit all seiner Wut.

      Cale schien der Schlag nicht auch nur ein wenig zu beeindrucken und Natascha betet inbrünstig, er würde nicht zurückschlagen. Sie hatte Angst um Tom und konnte das unheimliche Leuchten in Calebs Augen sehen.

      Dann grinste er böse und sagte: „Wenn du willst, ich gehe.“ Und er ging, Natascha konnte es kaum glauben, er ging, einfach so.

      Er hatte schon fast das Tor erreicht, als er ihre Angst spürte und dann ihren Schrei hörte. Caleb zog sein Schwert und rannte den Weg zurück zur Fabrik.

      Sie

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