Die Kinder Paxias. Laura Feder

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Die Kinder Paxias - Laura Feder

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lebt!“ Er sprang auf. Mit aller Wucht stemmte er sich gegen den Felsen.

      „Was?!“ Alle Augen richteten sich ungläubig auf ihn, als hätte er den Verstand verloren.

      „Los, kommt! Wir müssen ihr helfen!“, forderte Arn eindringlich. Seine Bemühungen vermochten den Stein nicht zu bewegen.

      Saya löste sich aus Iains Armen und blickte ihn ungeachtet ihrer Tränen an.

      „Wenn sie lebt“, meinte sie leise und bedeutungsvoll, „dann müssen wir ihr wirklich helfen.“

      Iain verstand. Er trat zu Arn, der ihm sofort bereitwillig Platz machte.

      „Fass hier mit an.“

      „Arn“, sagte er ernst, „das ist nicht die Hilfe, die Robin jetzt noch braucht.“

      „Was meinst du?“ Verwirrt zog Arn die Brauen zusammen. „Welche …?“

      Ein Bild von einem anderen schwer verwundeten Elfen schoss ihm durch den Kopf, und er wich mit entsetzter Miene zurück.

      „Nein, du kannst nicht glauben, dass wir sie …“

      „Robin würde das von uns erwarten“, erklärte Saya mit erzwungener Ruhe. Sie achtete die Gesetze und Wünsche der Elfen höher als ihren Widerwillen ob der Durchführung.

      „Wer sind wir, dass wir Entscheidungen über Leben und Sterben eines paxianischen Kindes treffen? Es ist nicht an uns, das zu tun!“, rief Arn erbost. In seinen Augen loderte das Feuer intensiver denn je.

      „Du hast Recht, das ist es nicht.“ Iain nickte. „Aber sieh dir Robin an. Ihre Verletzungen können nicht heilen. Sie wird sterben.

      Wir haben nur die Wahl, es ihr leicht und schmerzlos zu machen. Sie sollte nicht den Qualen ausgesetzt sein, innerlich zu verbluten.“

      Fluchend schlug Arn gegen den Stein, dass seine Fingerknöchel bluteten. Verzweifelt und nicht bereit sie aufzugeben, glitt sein Blick unstet über sie hinweg.

      Ihre Miene war entspannt, als schlafe sie nur und wäre nicht Mittelpunkt dieses furchtbaren … Ein Gedanke formte sich.

      „Seht sie euch an!“, drängte er die Gefährten. „Wirkt sie, als würde sie von Schmerzen gefoltert?“

      „Sie ist bewusstlos“, wandte Iain ein. Arn nickte. „Genau. Ihre Ohnmacht ist so tief, dass sie nichts spürt. Sie leidet nicht.“

      „Das mag sein“, gab Iain zu, „für den Moment. Aber wenn sie zu sich kommen sollte, werden ihre Qualen unerträglich sein.“

      „Das dürfen wir nicht zulassen“, entschied Saya fest.

      „Da gebe ich dir Recht. Und das werden wir auch nicht. Aber nicht durch die Art, wie ihr sie davor bewahren wollt.“

      „Was schlägst du vor?“

      „Ihre Verletzungen heilen nicht von allein, da stimme ich dir zu, Iain. Doch sie könnten geheilt werden.“

      „Maylia!“, stieß Kaeli hervor. Sie begriff Arns Intention als Erste.

      Und unterstützte sie.

      Cecil mit sich zerrend, stemmte sie sich an Arns Seite gegen den Felsen.

      Bittend blickte Arn Saya und Iain an, die endlich nachdenklich wirkten und seinem Gedanken Gelegenheit gaben, erwogen zu werden.

      „Es sind nur wenige Stunden Marsch von hier zum Pol der Stille. Robins Leben ist dieser Versuch doch wert. Helfen wir ihr zu leben.“

      Seinem inständigen Flehen hielt ihre Abwehr nicht stand. Im Grunde wünschten sie sich nichts anderes als Arn. Mit vereinten Kräften hoben sie den Felsen von Robins geschundenem Körper.

      Als Kaeli das tatsächliche Ausmaß Robins Verletzungen sah, würgte sie erneut. Cecil drehte sie weg, während Arn die Elfe entschlossen in eine Decke wickelte und auf seine Arme hob.

      Bevor Iains und Sayas Zweifel an seinem Vorhaben erneut aufkamen, lief er los.

      „Halte durch, Waldelfe“, murmelte er immer wieder.

      Mit seinem Laufschritt diktierte er das Tempo der Gruppe, erhöhte es zunehmend. Seine Hast war größer als jede Eile, zu der Saya sie jemals angetrieben hatte.

      Wenn einer zu ihm aufschloss, beschleunigte er weiter, nur um allein die Führung zu halten. Niemand sollte Gelegenheit haben, seine Rettungsmission in Frage zu stellen.

      „Dieses Tempo kann er nicht durchhalten“, keuchte Iain nach einem weiteren Versuch Arn anzubieten, die Elfe zeitweise zu übernehmen.

      Saya schwieg. Sie hatte das Lodern in seinen Augen gesehen. Ihre Sorge galt mehr den feindlichen Begegnungen, die unweigerlich erfolgen mussten.

      Konnten sie diese in ihrer schwierigen Konstellation bewältigen?

      Immerhin flog auch Cecil über ihnen nicht unbelastet. Kaeli war durch die Folgen des Erdrutsches und ihrer wiederholten Magenentleerung geschwächt. Sie hätte der Erholung bedurft, statt dieses Wettrennens mit der Zeit. Auch wenn sie tapfer versucht hätte mitzuhalten, hatte Cecil dies nicht zugelassen. Er trug sie nun durch die Luft. Weniger als halb so viel wie Robin wiegend, bedeutete sie nur eine kleine Last.

      Sayas Sorge war unbegründet.

      Feindliche Angriff waren kein Thema auf ihrem Weg.

      Arn demonstrierte wirkungsvoll warum.

      Es kam zu keinen Selbstentzündungen, als die ersten Kreaturen in Sicht kamen.

      Das dauerte ihm zu lang.

      Er erzeugte eine gewaltige Feuerwalze, die er vernichtend vor ihnen hertrieb. Niemand durfte sie aufhalten.

      Kein Blatt, Strauch, Grashalm, Baum oder ein beliebiges Element von Flora und Fauna Paxias kam durch seine Macht zu Schaden.

      Das Feuer konzentrierte sich einzig auf die Fremdkörper.

      Die Gefährten waren sprachlos ob der Gewalt seiner Macht und der schonenden Sanftheit, mit der er sie einsetzte.

      Es gab auch eine weitere gemeinsame Fähigkeit, die sie nach Bestehen der Prüfung erhalten hatten.

      Sie erkannten Paxias Siegel.

      Die Feuerwalze erlosch, sobald sie den Pol der Stille betraten.

      Gleichzeitig begann Arns Rufen.

      „Maylia!“

      Sie rannten den Pass entlang, in der inständigen Hoffnung, die Dunkelelfen wären nicht zu weit entfernt und würden sie hören.

      Sie hatten Glück.

      Kaum war der See mit dem Lagerplatz in Sicht, sahen sie auch schon Jassie und Maylia auf sich zulaufen. Offenbar hatten sie den ängstlichen Unterton in Arns Stimme vernommen, denn ihre Mienen waren voller Sorge, die sich noch vertiefte, als sie der leblosen Gestalt in seinen Armen

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