Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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      Nedeam lachte bei der Übertreibung seines Freundes auf, doch Pontim

      knurrte leise. »Redet keinen Unsinn, guter Herr. Es wird sie nach vorne

      gerichtet getragen haben. Wie jene Waldtiere aus den unteren Marken.«

      »Habt Ihr denn das zweite gefunden?«

      »Leider nicht.« Pontim schlug das Tuch wieder behutsam über dem

      Symbol zusammen. »Nicht einmal den zugehörigen Schädel. Aber beides

      muss es gegeben haben. Jedenfalls wüsste ich kein Tier zu nennen, das nur

      ein Horn am Schädel trägt.«

      Nedeam kratzte sich unsicher im Nacken. »Vielleicht war es eine Waffe,

      die jemand verloren hat. Eine Lanze möglicherweise.«

      »Wir werden es wohl nie erfahren.« Pontim schloss den Deckel der Truhe

      und richtete sich auf. »Sein Träger ist in jedem Fall schon lange tot. Vielleicht

      wissen die Herren Elfen, welches Wesen es einst trug.«

      Nedeam nickte. »Wir sollten den Hohen Herrn Lotaras aus dem Hause

      Elodarion einmal fragen, ob er ein solches Horn kennt.«

      »Wenn sich unsere Wege jemals wieder kreuzen sollten.« Dorkemunt

      seufzte. »Doch wer vermag schon die verschlungenen Pfade des Schicksals

      vorherzusagen?«

      »In jedem Fall vermag ich zu sagen, dass Ihr Hunger habt, Ihr guten

      Herren«, meldete sich die Frau des Ältesten zu Wort. »Ich kann das Knurren

      Eurer Mägen bis hierher hören. Nein, widersprecht mir nicht, Ihr Herren. Erst

      wird gegessen, dann könnt Ihr Euren Handel machen.«

      »Sie hat recht.« Pontim wandte sich zur Tür, wo nun ein Knabe erschien.

      »Geh zu Rufus und sage ihm, die guten Herren Nedeam und Dorkemunt

      wollen einen Handel mit ihm schließen. Und Ihr«, er wandte sich zu den

      beiden Pferdelords um, »werdet jetzt erst einmal ordentlich zulangen. Wir

      haben heute Morgen frisches Brot gebacken und ein Rind geschlachtet.«

      Sie saßen im Obergeschoss des Hauses in der Wohnstube der Familie, als

      unter ihnen schwere Schritte ertönten und eine kräftige Stimme nach ihnen

      rief. »Wo sind sie? Wo sind die Pferdelords, die einen Handel machen

      wollen?«

      »Sie sind hier oben, guter Herr Rufus«, rief die Frau des Ältesten. »Und

      wenn Ihr sie nicht in Ruhe essen lasst, werden sie so vom Fleisch fallen, dass

      sie nie wieder einen Handel machen können.«

      Die Schritte polterten die Treppen herauf, und das breite Gesicht eines

      stämmigen Mannes erschien. »Ah«, rief er erfreut, als er Nedeam und

      Dorkemunt erkannte. »Die guten Herren von Balwins Gehöft. Seid gegrüßt,

      Pferdelords.«

      »Setzt Euch zu uns, Rufus«, lud ihn der Weilerälteste ein. »Es ist genug für

      alle da, und Ihr seht hungrig aus.«

      »Der gute Herr Rufus ist immer hungrig«, lachte seine Frau und füllte eine

      weitere Schale.

      »Und durstig«, bekannte der Hornviehzüchter. »Wenn Ihr noch einen Krug

      Wasser hättet, gute Frau?«

      Auch Rufus trug trotz der Hitze einen Umhang. Er war aus schwerer

      brauner Wolle und wurde von zwei Lederriemen verschlossen. Die Menschen

      des Pferdevolkes färbten ihre Umhänge je nach Vorliebe mit den geeigneten

      Kräutern, Wurzeln oder Pilzen. Alle möglichen Farben waren vertreten, doch

      Grün blieb allein den Pferdelords vorbehalten. Rufus hatte nie den Eid als

      Kämpfer abgelegt und widmete sich lieber seinem Hornvieh als den

      Wehrübungen. Dennoch verstand er es, mit Axt, Pfeil und Bogen umzugehen,

      was schon so manches Raubtier schmerzhaft hatte feststellen müssen.

      »Ihr wollt Hornvieh erstehen?«, fragte Rufus mit vollem Mund und zog

      hastig die Schüssel mit Fleisch zu sich heran, als die Frau des Ältesten sie

      fortstellen wollte. »Ihr tut gut daran, zu mir zu kommen. Ich habe erstklassige

      Kälber, und es ist gutes Hochmarkvieh, nicht diese verwöhnten Rassen aus

      den unteren Marken. Meine Tiere tragen noch Temperament in sich und ein

      dichtes Fell gegen die Eisstürme des Winters. Ich kann Euch ein paar

      überlassen, wenn wir uns einig werden. Wolle und Leder im Tausch, meintet

      Ihr?«

      Nedeam nickte. Da Balwins Gehöft offiziell in seinen Besitz übergegangen

      war, lag es an ihm, den Handel abzuschließen. »Wolle und Leder. Vom

      Besten.«

      »Nun, das will ich glauben. Eure Schafe tragen gute und dichte Wolle. Wir

      werden schon übereinkommen.« Rufus schmatzte behaglich, ließ seine Zunge

      durch die geleerte Schale gleiten und lehnte sich dann mit einem

      vernehmlichen Aufstoßen zurück. »Warum wollt Ihr Hornvieh züchten? Es

      wird Euch viel Arbeit machen, Ihr guten Herren. Im Weiler sind genug

      Männer, um sich bei der Herdenwache abzuwechseln, aber Ihr seid nur zu

      zweit, und die Hornviecher müsst Ihr gut im Auge behalten.«

      »Wir

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