Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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… was?«

      »Wir haben ein Stück des Tals umzäunt. Wie man es für Pferde macht, die

      noch nicht zugeritten sind«, erklärte Dorkemunt. »Da hinein werden wir das

      Hornvieh sperren.«

      Rufus lachte gutmütig. »Das mag das Hornvieh aus den unteren Marken

      zusammenhalten, aber nicht unseres. Meine Tiere verfügen über

      Temperament, erwähnte ich das nicht?«

      »Ihr tatet es«, brummte der kleinwüchsige Pferdelord. »Aber glaubt mir,

      auch die Rinder der unteren Marken können kräftig mit den Hörnern stoßen.

      Doch keine Sorge, ich weiß einen festen Zaun zu errichten.«

      Rufus wirkte verwirrt. »Eine merkwürdige Vorstellung, Hornvieh hinter

      einen Zaun zu sperren. Wozu wollt Ihr einen Zaun, guter Herr Dorkemunt?

      Die Felswände der Mark sind hoch und steil, auch der stärkste Bulle vermag

      sie nicht zu ersteigen. Zudem braucht das Vieh viel Bewegung und gutes Gras

      und Kraut. Das macht sein Fleisch fest und schmackhaft und lässt es nicht so

      wabbelig und fettig werden wie das der Hornviecher aus den unteren

      Marken.«

      Der Viehzüchter zuckte seine breiten Schultern. »Aber nun, ich will Euch

      da nicht hineinreden, Ihr guten Herren. Lasst uns sehen, welche Ware Ihr

      gebracht habt.«

      Im Haus war es immer noch heiß genug gewesen, aber als sie nun wieder

      hinaus in die pralle Sonne traten, trieb es ihnen sofort den Schweiß aus allen

      Poren. Rufus blickte zum Himmel hinauf. »Wird einen schweren Regensturm

      geben. Man kann es riechen. Wir sollten uns beeilen. Bei einem solchen

      Sturm wird es schwer für Euch, das Hornvieh nach Hause zu treiben. Es ist

      zwar temperamentvoll, aber auch ein wenig schreckhaft.«

      Nedeam und Dorkemunt hoben die Packtaschen von den Pferden, und

      Rufus begutachtete ihre Waren mit kundigen Augen und Händen. »Es ist gute

      und dichte Wolle«, stellte er fest. »Schade nur, dass Ihr sie nicht zu Fäden

      spinnen könnt, dann würdet Ihr einen weitaus besseren Preis erzielen. Aber

      nun wird meine Frau dies tun und die Wollfäden dann in Eternas feilbieten.

      Auch das Leder gefällt mir. Sehr fein und doch fest. Daraus lassen sich gute

      Handschuhe fertigen. Nun, ich denke, ich kann Euch dafür einen Jungbullen

      und zwei etwa gleichaltrige Kühe geben.«

      Dorkemunt runzelte die Stirn, aber Nedeam blickte über die Schulter

      seines Freundes hinweg auf den Ältesten, der zu Rufus’ Worten nickte. Er

      schien den Handel als fair zu empfinden. Dennoch war es nicht das Geschäft,

      das Nedeam vorschwebte. »Legt noch einen Bullen und eine Kuh drauf, guter

      Herr Rufus.«

      Der Züchter schüttelte den Kopf. »Auch wenn dies erstklassige Ware ist,

      mehr kann ich Euch dafür nicht geben. Aber ich versichere Euch, ich werde

      gute Tiere aussuchen.«

      Rufus würde die beiden nicht über den Tisch ziehen. Das Miteinander des

      Pferdevolkes basierte auf einem fairen und ausgewogenen Handel. Nedeam

      seufzte leise. »Das will ich gerne glauben. Aber wenn dem Bullen oder einer

      der Kühe etwas geschieht …«

      »Das Risiko trägt jeder Züchter«, brummte Rufus. Er strich sich

      nachdenklich über das Kinn. »Mehr zu geben, wäre nicht richtig, Ihr guten

      Herren, nehmt mir das nicht übel. Aber ich will Euch einen Vorschlag

      machen. Sollte einem der Tiere ein Unglück geschehen, so will ich Euch

      Ersatz geben. Aber dafür müsst Ihr mir zusichern, dass Ihr mir in dem Fall

      das dritte und vierte Kalb überlasst.«

      Nedeam nickte. »So soll es sein.«

      Der Handel war geschlossen, und selbst wenn es keinen Zeugen gegeben

      hätte und die Bedingungen nur zwischen Nedeam und Rufus ausgehandelt

      worden wären, so hätte keiner von ihnen jemals die Vereinbarung verletzt.

      Das gesprochene Wort galt viel im Pferdevolk, und wer es verletzte, verlor

      seine Ehre. Ehre war jedoch ein Teil des Lebens. Einem Menschen mochte

      durch das Schicksal alles genommen werden, doch die Ehre konnte ihm

      niemand nehmen, außer, er tat es selbst.

      »Kommt, ich zeige Euch die Tiere, die ich Euch geben will.« Rufus winkte

      den Sohn des Ältesten heran. »Trage Wolle und Leder zu meinem Haus. Die

      Frauen des Horngrunds sollen sich darum kümmern.« Er sah die beiden

      Pferdelords an. »Ihr habt Riemen dabei? Nein? Gut, der Junge soll welche

      bringen, Ihr müsst die Viecher ja irgendwie nach Hause bekommen.«

      Das Hornvieh des Weilers weidete unweit der Häuser. Es war eine große

      Herde von etlichen Hundert Tieren, die von zwei Herdenwächtern

      beaufsichtigt wurde. Einige Kinder spielten unbefangen zwischen Kühen und

      Bullen, wobei die älteren darauf achteten, dass keiner ihrer jüngeren

      Spielgenossen in Gefahr geriet. Rufus und die beiden Pferdelords schritten

      zwischen den Gruppen der Tiere

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