Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk страница 38

Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

Скачать книгу

seinem Beutetier. Barus mochte perfekt mit seiner Keule umgehen können,

      doch seine Füße folgten dem Rhythmus der Melodie eher ungelenk, und

      manches Mal stampfte er statt auf den Boden auf Esynes Fuß.

      »Ich sage dir, Nedeam, mein Freund«, murmelte Dorkemunt mit

      verschwörerischer Miene und betrachtete amüsiert den Tanz, »Esyne macht

      unserem Barus das Gehöft.«

      »Niemals«, erwiderte Nedeam mit dem ernsten Ausdruck eines jungen

      Mannes, der dem Blor der Zwerge zugesprochen hatte und sich nunmehr auf

      die Funktion seiner Zunge konzentrieren musste. »Nie…mals.«

      »Doch, doch.« Dorkemunt stieß den neben ihm stehenden Olruk

      auffordernd an, worauf ihm dieser grinsend die gebrannte Tonflasche mit Blor

      reichte. Der kleinwüchsige Pferdelord seufzte entsagungsvoll, als er

      feststellte, dass die Flasche nicht mehr viel hergab. »Doch, sie hat ein Auge

      auf ihn geworfen.« Dorkemunt stieß kurz auf, und Olruk musterte ihn

      anerkennend. »Hast du bemerkt, wie oft Barus der guten Esyne auf die Füße

      gestampft ist?«

      »Nun, so einige Male wohl.«

      »Ich schwöre dir, Nedeam, mein unerfahrener Freund, morgen ist einer

      ihrer Füße größer als der andere, aber sie verzieht keine Miene und grinst

      Barus immer nur an. Und, mein Junge, sie hat ihn nicht ein einziges Mal

      gebissen.«

      Nedeam lächelte trunken und grunzte enttäuscht, als er merkte, dass die

      Blorflasche leer war. »Ja, das ist wahr. Kein einziges Mal hat sie ihn gebissen.

      Überhaupt gar nicht.« Er schüttelte die Flasche. »Leer.«

      Dorkemunt blickte Olruk an, der bedauernd die Schultern zuckte. Dann sah

      sich der alte Pferdelord nach Beramuk um, doch der andere Zwerg war

      irgendwo in der Menge untergetaucht. Dorkemunt glaubte nicht, dass der

      Mann seinen Rausch ausschlief, denn so kleinwüchsig die guten Herren

      Zwerge auch waren, schienen sie in ihrem Durst doch einem Pferd

      Konkurrenz machen zu können. Inzwischen bezweifelte der Pferdelord, dass

      Alkohol überhaupt eine Wirkung auf die kleinen Wesen hatte.

      Wahrscheinlich wurden ihre Hüpflinge schon direkt nach der Geburt mit Blor

      gestillt, und wer das überlebte, dem konnten Blutwein oder Gerstensaft

      ohnehin nichts mehr anhaben. Nein, Dorkemunt vermutete eher, dass der

      schlaue Zwerg nachsah, ob der gute Herr Malvin nicht irgendwo ein paar

      versteckte Vorräte an Blor für die Herstellung seines »Zwergenglanzes« hatte.

      »Heiler…stube«, murmelte Nedeam konzentriert.

      »Ist Euch übel, mein bartloser Freund?«, erkundigte sich Olruk besorgt.

      »Medi… Medi…«

      Olruk runzelte ratlos die Stirn, aber Dorkemunt begriff. »Ja.« Er verzog

      triumphierend das Gesicht. »Die gute Meowyn muss noch etwas Blor haben.

      Für medizinische Zwecke«, fügte er erklärend hinzu. »Einreiben von

      gezerrten Gliedern und so ein Zeugs.«

      Nedeam erhob sich von den Stufen des »Donnerhufs« und hatte Mühe, auf

      den Beinen zu bleiben. Am nächsten Tag würde er sein Verhalten bereuen,

      doch im Augenblick kam ihm die Idee mit Meowyns Blorvorräten äußerst

      schlau vor. Dorkemunt, der einem guten Trunk ebenfalls nicht abgeneigt war,

      packte Olruk am Arm und zog ihn mit sich.

      Gemeinsam gingen die drei die Hauptstraße von Eternas entlang in

      Richtung Burg. Ihre Schrittgeschwindigkeit wechselte dabei ebenso häufig

      wie die Marschrichtung, wobei sie die volle Straßenbreite ausnutzten, aber

      schließlich erreichten sie das Tor der Festung. Nedeam winkte der auf dem

      Wehrgang stehenden Wache fröhlich zu und wäre dabei fast auf den Rücken

      gestürzt, aber Dorkemunt und Olruk bewahrten den jungen Pferdelord vor

      dem Schlimmsten. Aus dem offenen Portal des Haupthauses drang dieselbe

      Fröhlichkeit zu ihnen herüber, die schon die Stadt erfüllt hatte. Nedeam legte

      verschwörerisch einen Finger an seine Lippen und versuchte unbemerkt durch

      die mittlere Wehrmauer in den hinteren Burghof zu gelangen, wo sich der

      Zugang zur Heilerstube befand.

      Unbeachtet gelangten sie die wenigen Stufen hinauf und öffneten die Tür.

      Nedeam blinzelte verwirrt, als er eine dunkle Gestalt am Behandlungstisch

      des Raumes sitzen sah, aber Dorkemunt schob seinen Freund einfach in die

      Heilerstube hinein und nickte dem Mann zu.

      »Verzeiht, Hoher Herr, wir wollten Euch nicht stören«, sagte Dorkemunt

      höflich und schob Nedeam weiter an den Tisch heran. »Aber mein guter

      Freund hier hat es furchtbar mit dem Magen, und wie ich sehe, habt Ihr die

      rechte Medizin dafür bereits gefunden.«

      Der Mann wandte sich halb um, und nun erkannte auch Nedeam in ihm

      den Ersten Schwertmann Tasmund, der sich offensichtlich in einem ähnlichen

      Zustand wie der junge Pferdelord befand. Tasmund machte eine einladende

      Geste

Скачать книгу