Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen. Michael Schenk

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Die Pferdelords 04 - Das verborgene Haus der Elfen - Michael Schenk Die Pferdelords

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ein

      krachendes Poltern. Die Erosion hatte eine der Felswände ausgewaschen, und

      in erschreckender Geschwindigkeit lösten sich nun etliche große Felsbrocken,

      rissen dabei weitere mit sich und stürzten in die Tiefe.

      Die an der Spitze befindlichen Orks versuchten den Felsen auszuweichen,

      aber die Straße an dieser Stelle war eng, und so wurde eine der Kohorten von

      den herabstürzenden Massen erschlagen. Die Schreie der Verwundeten

      verstummten rasch, als Schlagschwerter und Spieße dem Leiden ein Ende

      setzten.

      »Wir hätten weiter vorne marschieren sollen«, knurrte ein Rundohr neben

      Fangschlag. »Dann bekämen wir jetzt ein ordentliches Stück frisches Fleisch

      ab.«

      »Ja, uns wird man nur die mageren Knochen lassen«, stimmte ein anderes

      zu. »He«, rief der Ork mit erhobener Stimme, »lasst uns was übrig. Wir alle

      haben Hunger.«

      »Ruhe in den Gliedern«, keifte Einohrs Stimme.

      Die Proteste verstummten, und in den wartenden Kohorten war das Reißen

      und Schmatzen zu hören, mit dem die Verunglückten portioniert und

      größtenteils vor Ort verspeist wurden.

      »Schade, dass es Einohr nicht erwischt hat«, zischte Fangschlag

      missmutig.

      »An dem ist ohnehin nichts dran.« Dem Rundohr neben dem

      Kohortenführer kleckerte Geifer auf den Brustpanzer, während er hungrig

      nach vorne starrte. »Immerhin, bald bekommen wir Menschenfleisch

      zwischen die Reißer.«

      »Ja, endlich was Ordentliches in den Magen«, seufzte ein Spitzohr.

      Gelegentlich hatte Fangschlag den Verdacht, nicht der Wille des

      Allerhöchsten Lords, sondern der Hunger triebe die Legionen so rasch dem

      Menschenland entgegen. Dabei brauchte kein Ork wirklich zu hungern. Die

      Verpflegung war nicht immer frisch und wohlschmeckend, aber ausreichend,

      und es gab stets ein paar nutzlose Maden, die man notfalls als kleinen

      Leckerbissen schlachten konnte.

      »Ich schätze die Weiber der Menschen«, sagte das sabbernde Rundohr und

      leckte sich die Fänge. »Oder die Kinder. Sind nicht so zäh und sehnig wie die

      Männer.«

      Das Spitzohr hinter Fangschlag reckte sich. »Weiber?«

      »Das sind die Menschenwesen mit den Drüsen an der Brust«, erklärte

      Fangschlag. »Diejenigen, die die Jungen werfen.«

      »Die werfen ihre Jungen?« Das Spitzohr kratzte sich verwirrt. »Du meinst

      wirkliche Frischlinge?«

      »Menschen schlüpfen nicht aus Brutbeuteln«, sagte Fangschlag heiser.

      »Die wachsen im Bauch ihrer Weiber. Eben denen mit den Drüsen«, fügte er

      hinzu, als er das Unverständnis im Blick des Spitzohrs bemerkte. »Und sie

      sind ganz klein, wenn sie schlüpfen.«

      »Dann will ich keine frisch Geschlüpften«, sagte das Spitzohr entschieden.

      »Da ist ja nichts dran zum Sattwerden.«

      »Ich habe gesagt, ihr sollt ruhig sein, ihr nutzlosen Maden«, tönte Einohr.

      »Ruhe im Glied. Es geht weiter.«

      Der Aufenthalt war nur kurz gewesen, und als die Legion endlich an der

      Unglücksstelle vorbeimarschierte, stellte Fangschlag betrübt fest, dass man

      tatsächlich keinen einzigen ordentlichen Bissen übrig gelassen hatte.

      Kapitel 9

      Die Straßen der Stadt waren erfüllt von Lachen und Gesang. Das Pferdevolk

      feierte, wie es nur Menschen konnten, deren hartes Leben nur wenig Zeit zur

      Entspannung ließ. Man hatte Brennsteinbecken und Lampen vor die Häuser

      gestellt, in deren Schein sich immer wieder neue Gruppen bildeten, um

      miteinander zu feiern und zu tanzen. Viele Männer und Frauen der Hochmark

      spielten ein Instrument. Die einen bevorzugten das hufeisenförmige

      Zupfinstrument mit seinen gespannten Seiten aus Tierdarm, andere Flöten

      oder Hörner, zu denen der Takt mit den Händen oder mit Trommeln

      geschlagen wurde. Es gab etliche Gruppen, die zunächst gegeneinander zu

      konkurrieren schienen, aber als eine von ihnen den »Ritt zu den Goldenen

      Wolken« anstimmte, übernahmen immer mehr Musikanten die Melodie, bis

      diese Eternas zu erfüllen schien. Nach der eher heroischen Ballade stimmten

      die Männer und Frauen die traditionellen Lieder an, die jedem sofort in Hände

      oder Füße fuhren, und obwohl es kurz zuvor geregnet hatte, formierten sich

      zahlreiche Kreise zum Rundtanz. Klatschen mit Händen und Stampfen mit

      Füßen erfüllte die Luft, dazu die fröhlichen Schreie der Tänzer und

      Zuschauer. Mancher Schrei mochte nicht ganz so unbeschwert klingen, denn

      die Talente beim Rundtanz waren durchaus unterschiedlich verteilt.

      Die blonde Schuhmacherin Esyne hatte sich den stämmigen Nagerjäger

      Barus zum Tanzpartner

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