Die Pferdelords 10 - Die Bruderschaft des Kreuzes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 10 - Die Bruderschaft des Kreuzes - Michael Schenk Die Pferdelords

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wurdet mir angekündigt, Hochgeborener ta Geos, und Ihr seid uns sehr willkommen. Euer Name hat Klang in der Garde, ebenso wie der Eurer Kommandantin. Der Feldzug gegen die Irghil in Jalanne ist unvergessen.“

      Bernot wollte seinen Dienstantritt nicht sofort durch Widerspruch trüben, doch die Ausführung von Hones ließ ihm und seiner Ehre keine Wahl.

      „Wir hielten die krebsartigen Irghil für den Feind, doch in Wahrheit waren es die Magier von Lemaria, die uns durch Hinterlist gegeneinander hetzten. Wir kämpften die Zauberer an der Seite der tapferen Irghil und der Pferdelords nieder.“

      „Natürlich, natürlich“, brummte Hones. „Womit wir bei dem Punkt wären, an dem mich Eure wertgeschätzte Ankunft unterbrach.“ Er straffte sich ein wenig. „Meine Herren, mir ist die Ankunft eines Beritts der Hochmark des Pferdevolkes angekündigt worden.“

      „Pferdelords der Hochmark?“, entfuhr es ta Geos erfreut. „Das ist wahrlich eine frohe Kunde.“

      „Ja, ein Freundschaftsbesuch zur gemeinsamen Waffenübung“, erklärte Hones. „Ich hoffe nur, die Pferdelords üben keinen schlechten Einfluss auf unsere Männer aus. Es heißt, sie seien nicht sonderlich diszipliniert. In Jalanne stritten sie sogar untereinander, nicht wahr, Hauptmann ta Geos?“

      „Es gab Verrat in ihren Reihen“, räumte der Angesprochene widerwillig ein. „Aber sie sind Männer von großer Ehre, Euer Hochgeboren. Das hat schon Gendaneris aufgezeigt.“

      „Hm, ja, das stimmt wohl.“

      Unterführer Selverks Bart bewegte sich, ohne dass man einen Laut hören konnte.

      „Wie meinen?“, fragte Hones irritiert.

      „Ein Beritt der Pferdeleute benötigt sicher Unterkunft und Verpflegung“, sagte Selverk.

      „Oh, ja, natürlich.“

      „Bei zweihundert zusätzlichen Leuten werden unsere ein wenig enger zusammenrücken müssen.“

      „Es sind nur hundert“, warf ta Geos ein. „Die Beritte des Pferdevolkes sind nur halb so stark wie die unseren. Aber keine Sorge. Wenn es gilt, dann werden sie wie zweihundert kämpfen.“

      Selverk stieß ein leises Schnauben aus. „Ah, so gut wie zweihundert unserer Männer? Bei allem Respekt, Hauptmann, die hundert Pferdereiter mögen sicherlich wie zweihundert gute Gardisten an unseren Vorräten zehren, aber ob sie auch wie zweihundert gute Gardisten kämpfen, das müssen sie mir erst noch beweisen.“

      Hones ta Kalvet räusperte sich. „Nun, eingedenk der Tatsache, wie beklagenswert der Ausbildungsstand unserer eigenen Truppen ist und welche Mängel Nerianet noch aufweist, will ich doch hoffen, dass vorerst niemand seine Fähigkeiten im Kampf beweisen muss.“

      Kapitel 7

      Nedeams Beritt ließ die Grenze zum Königreich Alnoa hinter sich.

      Die Landschaft wandelte sich unmerklich. Auch hier erstreckten sich die ausgedehnten Grasebenen und Wälder, wie sie in den Marken des Pferdevolkes üblich waren. Dennoch gab es Unterschiede. Hier war der Anteil der Laubbäume deutlich höher. Es gab ganze Waldstücke, in denen die weißen Bäume wuchsen, deren besondere Rinde Alnoa den Beinamen „weißes Königreich“ eingetragen hatte. Die Rinde war mit schwarzbraunen Stellen durchsetzt, sodass die Bäume eigentlich nicht wirklich weiß aussahen. Nedeam wusste, dass diese Rinde, wenn man sie abschälte und trocknete, einen hervorragenden Zunder abgab, mit dem man jedes Feuer in Gang brachte.

      Die Hügel wirkten ein wenig flacher, doch die Vielfalt des Lebens schien überall gleich. Scharen von Buntflügeln schwirrten über den Grasflächen, auf denen Wildblumen wuchsen. Wildläufer hoppelten eifrig umher und starrten immer wieder ängstlich nach oben, ob sich der Schatten einer Raubschwinge zeigte. Ein einsamer Pelzbeißer wanderte am Waldrand entlang und behielt den vorbeireitenden Beritt der Pferdelords im Auge. Ein paar Geweihtiere ästen friedlich. Nedeam erschien es allerdings so, als seien weniger Wildpferde und Hornvieh zu sehen als bei seinem früheren Ritt durch die alnoische Nordprovinz.

      Der Pferdefürst der Hochmark hatte dem Beritt die freie Formation erlaubt. Es war drückend heiß und er sah keinen Sinn darin, seine Männer leiden zu lassen, nur um Eindruck auf einen der gelegentlichen Beobachter zu machen. So hatten die Männer die feste Viererkolonne aufgegeben und ritten in kleinen Gruppen, die immer wieder untereinander wechselten, je nachdem, wer auf dem Ritt gerade mit einem der anderen Reiter schwatzen wollte. Scherze flogen hin und her und die Schwertmänner waren sichtlich gut gelaunt. Die Harnische hatten sie hinter sich auf die Deckenrollen geschnallt. Obwohl sie die typische rotbraune Farbe der alten Lederkoller hatten, bestanden sie inzwischen aus lederbezogenem Metall. Dass man die Panzerung mit Leder überzog, hatte nicht nur traditionelle Gründe, sondern auch seinen praktischen Nutzen. Das Blinken und Blitzen einer Rüstung war bei gutem Wetter auf große Entfernung zu erkennen. Doch so sehr die Reiter die Marscherleichterung auch zu schätzen wussten, trotz der Hitze legte keiner von ihnen den langen grünen Umhang ab. Er wurde am Hals mit dem goldenen Symbol des Pferdevolkes geschlossen und zeichnete sie als Pferdelords aus.

      Die Hundertschaft ritt ein Stück neben der Handelsstraße, die seit unzähligen Jahren von der Königsstadt des Pferdevolkes, Enderonas, in die Nordprovinz Alnoas führte. Die Hufe der Pferde waren beschlagen, dennoch war es für die Tiere sicherlich angenehmer, auf dem weichen Grasboden neben der Straße zu gehen als auf den Steinplatten der Straße.

      Herklund und Hendur ritten mit dem Signalbläser und dem Wimpelträger direkt hinter Nedeam. Ein weiterer Mann führte die rechteckige Standarte des jungen Pferdefürsten. Sie unterhielten sich angeregt und tauschten Erinnerungen aus. Seit Herklund zum Scharführer aufgestiegen war, wurde er gelegentlich von seinem Freund Hendur geneckt. Dieser erlaubte sich gerne den Spaß, die Befehle seines nunmehrigen Vorgesetzten falsch zu deuten. Nedeam war froh, diese Männer in seiner Begleitung zu wissen. Sie hatten sich beim Abenteuer im fernen Julinaash bewährt und waren auch vor der Bedrohung durch die mörderischen Nachtläufer nicht zurückgewichen. Von Nedeam getrennt, hatten sie kühlen Kopf bewahrt und mit Arkarim, dem damaligen Scharführer des Beritts, den Pferdelords alle Ehre gemacht.

      „Sagt, Hoher Lord, ist es erlaubt, Euch etwas zu fragen?“, wandte sich Unterführer Hendur an Nedeam.

      Der wandte sich mit ernstem Gesicht im Sattel um und erwiderte den Blick des grinsenden Scharführers, der neben Hendur ritt. „Scharführer Herklund, hättet Ihr die Freundlichkeit, den guten Herrn Hendur darauf hinzuweisen, dass er sein Gesuch über Euch an mich richten darf?“

      Dem Unterführer klappte der Kiefer herunter, während Nedeam und Herklund schallend auflachten. Schließlich drohte der Pferdefürst dem verwirrten Freund mit dem Finger. „Sprich nicht so geschwollen. Das können wir uns aufheben, bis wir die Festung Alnoas erreicht haben. Da mag es angebracht sein, dem Zeremoniell zu folgen. Hier sind wir unter uns.“

      „Ah, verdammt, das weiß ich selbst“, erwiderte Hendur und lachte befreit. „Aber es erfüllt mich und die Männer mit Stolz, dich so anzureden. Verdammt, du bist als Sohn eines Schäfers zu den Pferdelords gestoßen und nun bist du unser Pferdefürst. Ich meine, das ist etwas anderes als damals mit dem Hohen Lord Garodem. Der war von Geburt an etwas Besseres, du verstehst? Aber du bist, wenn ich es so sagen darf, einer von uns.“

      Nedeam runzelte die Stirn und schüttelte dann lächelnd den Kopf. „Nein, Hendur, du irrst dich.“

      „Ich irre mich?“

      „Niemand

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