Pferdesoldaten 08 - Mit blanker Klinge. Michael Schenk
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„Es wird nicht ohne Lärm vonstatten gehen, wenn wir auf die Vorposten stoßen, Sir“, antwortete Matt ohne Zögern. „Spätestens dann wissen die Konföderierten, dass wir kommen.“
Davis, der in Alabama geborene Colonel der 8ten New Yorker, hatte die Bemerkung gehört. „Wir werden sehr schnell und entschlossen vorgehen müssen. Es darf keine Verzögerungen beim Durchfurten geben. Der Wasserstand des Flusses ist recht günstig. Kaum mehr als ein Yard. Wenn Sie gestatten, Sir, dann bittet die 8te New York um die Ehre, als Erste hinüber zu gehen.“
Pleasonton lächelte. „Ich zweifle nicht daran, dass sich Ihr Regiment hervorragend schlagen wird. Schön, wenn General Buford keine Einwände hat…?“
Buford schüttelte erneut den Kopf. „Also die 8te ganz vorne. Ich werde mit der 5ten U.S. direkt dahinter folgen.“
Custer, der bislang geschwiegen hatte und gebannt in Richtung der Furt starrte, räusperte sich. „General, Sir, ich würde gerne mit der 8ten reiten. Dann hätten Sie ein paar Augen und Ohren ganz vorne und ich kann Ihnen aus erster Hand berichten.“
Pleasonton lächelte versonnen. „Sie können es kaum erwarten, was, Captain Custer? Meinethalben, schließen Sie sich der 8ten an.“ Pleasonton fehlte es keineswegs an Mut, aber er hatte nicht vor, zu den ersten Männern zu gehören, die dem Feind begegneten. Schon mancher Kampf war verloren worden, weil die Truppe die Führung verloren hatte und Alfred Pleasonton hielt sich für einen nahezu unentbehrlichen Anführer. „Aber halten Sie sich aus den Kämpfen heraus, Custer. Spielen Sie nicht den Helden, sondern erstatten Sie mir Bericht.“
„Selbstverständlich, Sir“, stimmte der junge Captain mit breitem Lächeln zu.
Wahrscheinlich glaubte keiner der Anwesenden, dass sich Custer aus den Kämpfen heraus halten werde. Das würde auch kaum möglich sein, denn sobald man auf die Konföderierten stieß, musste es zwangsläufig sehr rasch zu erbitterten und wahrscheinlich unübersichtlichen Auseinandersetzungen kommen.
„Wissen wir etwas von Gregg und Duffie?“, fragte Buford.
Pleasonton blickte unbewusst nach Südosten, die Richtung in welcher Kelly´s Furt lag. „Ein Melder berichtet, Gregg´s Division ist bereits über die Furt und bislang nicht entdeckt worden. Er hält sich verborgen und wartet nun darauf, dass wir ebenfalls übersetzen.“
„Kluge Entscheidung“, meinte Buford. „Sonst hat er Stuart und dessen gesamte Reiterei am Hals. Ich hoffe nur, der Rebellengeneral hält sich mit seinen Regimentern tatsächlich bei Culpepper auf. Falls er sein Lager nämlich näher an Brandy Station hat, dann könnten wir schnell in Schwierigkeiten geraten.“
„Hart und schnell zuschlagen“, kam es von Custer. „Dann werden die Rebellen gar keine Zeit finden, uns Schwierigkeiten zu bereiten.“
Matt Dunhill verzichtete auf einen Kommentar. Er hatte in den Kämpfen gegen Indianer, Banditen und Konföderierte die bittere Erfahrung gesammelt, dass ein Schlachtplan nur selten die erste Berührung mit dem Feind überstand. Er warf einen kurzen Blick zu Buford, der offensichtlich der gleichen Meinung war.
John Buford zog eine mächtige Taschenuhr aus seiner Jacke, ließ sie aufspringen und hielt sie so ins Sternenlicht, dass er das Ziffernblatt ablesen konnte. „Gleich Zwei Uhr. Ich lasse die Truppen wecken. In Richtung Ufer zeigen sich bereits die ersten dünnen Nebelschleier. Sobald sie dichter geworden sind, passieren wir den Fluss.“
Pleasonton nickte. „Es ist Ihre Division, John. Ich habe keinen Zweifel, dass Sie sie gut führen werden.“
Der Major-General nickte den Anwesenden zu und trabte dann mit seinen Stabsoffizieren und der Eskorte zurück. Nur wenig später rückte die 8te New Yorker Freiwilligenkavallerie an, um die Spitze des Vormarsches zu übernehmen. Custer trabte fröhlich grinsend an der Seite von Colonel Davis.
„Matt, ich reite mit Ihnen und der 5ten direkt hinter den New Yorkern“, meinte Buford. „Ich muss mir einen raschen Überblick über die Situation verschaffen.“
„Ich stelle ein Platoon zu Ihrem Schutz ab, Sir.“
„Nichts da, Matt. Sie brauchen die Leute dringender. Glauben Sie mir, der kommende Tag wird eine haarige Angelegenheit.“
Tatsächlich kam Nebel auf und wurde immer dichter. Die Sicht schrumpfte auf unter dreißig Meter. Gegen Vier Uhr durchfurtete das 8te New Yorker Kavallerieregiment das rund einen Meter tiefe Wasser, dicht gefolgt von der 5ten U.S.-Kavallerie und den anderen Einheiten der ersten Kavallerie-Division der Union.
Die Vorhut der 8ten New Yorker wurde von einigen Vorpostenreitern der 6ten Virginia Kavallerie entdeckt. Diese eröffneten sofort das Feuer, um die schwache Reserve aus dreißig weiteren Virginiern zu alarmieren. Der dichte Nebel verbarg die Schwäche der Konföderierten und die wahre Stärke der Union. Heftiges Revolverfeuer wurde auf undeutliche Schemen abgegeben, doch dann erkannten die Konföderierten eine Regimentsstandarte und begriffen, dass sie es nicht nur mit einem Spähtrupp der Yankees zu tun hatten.
Für viele der Rebellen kam diese Erkenntnis zu spät. Unter schweren Verlusten zogen sie die Pferde herum und ritten Querfeldein in Richtung des nahen Fleetwood Hügels, wo sie eigene Verstärkung und Artillerie wussten.
Colonel Davis wandte sich im Sattel um und feuerte seine Kavalleristen an. „Vorwärts, New Yorker, treiben wir die verdammten Rebellen quer durch den Wald!“
Captain Custer stieß, wie auch viele andere der Reiter, triumphierende Schreie aus, während die Kompanien der 8ten New Yorker Kavallerie, relativ dicht gedrängt, hinter den wenigen Konföderierten herjagten.
Die Schüsse hatten sicher jeden Schläfer in weitem Umkreis geweckt. Brigade-General John Buford zog seine Pfeife aus der Jacke, stopfte sie und setzte sie in Brand. Genüsslich paffend, wandte er sich Matt Dunhill zu. „Na schön, Major, der Tanz ist eröffnet. Rücken wir vor.“
Kapitel 6 In der Schlacht von Brandy Station
Die wenigen überlebenden Vorpostenreiter der 6ten Virginia preschten in wilder Hast in den Schutz der Bäume des Fleetwood Hill. Ihr Ziel war ein Plateau auf dem Hügel, auf dem die Reserve der 6ten Virginia und eine Batterie Artillerie warteten.
Die Artilleristen hörten die näher kommende Schießerei und wussten nicht recht, was sie tun sollten. Das laufende Gefecht schien sich besonders entlang jener Straße zu entwickeln, die vom Rappahanock über den Fleetwood Hill zur Brandy Station führte. Der Batteriekommandeur brüllte hastig seine Befehle, während sich die Reserve der 6ten Virginia sammelte. Ein erstes Geschütz wurde hastig auf die Stelle ausgerichtet, wo die Straße auf das Plateau mündete und eröffnete das Feuer, als die ersten Reiter der 8ten New York in Sicht gelangten. Das Kartätschenfeuer aus kurzer Distanz brachte die vorderen Kavalleristen sofort in Bedrängnis. Dann rollte auch schon ein zweites Geschütz in Stellung.
Den tapferen Bedienungen war bewusst, dass sie der angreifenden Yankee-Kavallerie niemals auf Dauer widerstehen konnten. Sie waren bereit sich zu opfern, um dem Rest der Batterie die Flucht zu ermöglichen.
Ein Major der 6ten Virginia Kavallerie führte seine 150 Männer gegen die anstürmenden Unionsreiter. Er und seine Reserve waren dermaßen überrascht worden, dass viele Soldaten der Virginia-Kavallerie nicht einmal ihre vollständigen Uniformen trugen. Doch selbst im Unterzeug schwangen sie ihre Säbel und schossen mit Karabiner und Revolver.
Auf