Pferdesoldaten 08 - Mit blanker Klinge. Michael Schenk

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Pferdesoldaten 08 - Mit blanker Klinge - Michael Schenk Pferdesoldaten

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gnadenlos nieder. Die Übermacht der New Yorker machte sich sehr schnell bemerkbar. Die 150 Virginier wurden, trotz ihrer heftigen und mutigen Gegenwehr, ebenso überrannt, wie zuvor ihre Vorposten.

      Ein Lieutenant der Konföderierten erkannte die Regimentsstandarte der 8ten New Yorker und entdeckte so Colonel Davis, der seine Befehle brüllte. Kurzentschlossen griff der Virginier an. Davis versuchte den Angriff noch mit seinem Säbel anzuwehren, doch der Schuss aus dem Revolver des Lieutenants warf ihn tödlich getroffen aus dem Sattel.

      Der Tod des Colonels traf seine Männer wie ein Schock und es war ausgerechnet Captain Custer, der sie aus der Starre riss. „Worauf wartet ihr, ihr wilden Wölfe?“, brüllte er. „Reißt die verdammten Rebellen in Stücke!“

      Custer ging mit gutem Beispiel voran. Er mochte ein miserabler Mathematiker sein, doch er war ein exzellenter Reiter und Kämpfer. Sein Pferd mit den Schenkeln lenkend, schwang er seinen Säbel und feuerte er seinen Revolver ab. In wildem Enthusiasmus und jegliche Gefahr ignorierend, drang er auf die Reste der 6ten Virginia ein, begleitet von den Kavalleristen der 8ten New Yorker.

      Prompt gerieten Custer und die New Yorker in einen Gegenangriff der 7ten Virginia-Kavallerie, die sie heftig attackierte. Diese wurde durch weitere Kompanien der 6ten Virginia verstärkt, die nun das Kampfgebiet erreichten.

      In der Morgendämmerung erstreckte sich das Gefecht auf das Gebiet der Straße zur Beverly Furt sowie die umgebenden Wälder und Lichtungen. Zwischen den Bäumen und auf den Lichtungen entspann sich ein wildes Melee, bei dem Reiter gegen Reiter kämpfte und die Bildung massierter Formationen nahezu unmöglich war.

      Matt Dunhill´s 5te U.S.-Kavallerie erreichte mit John Buford das Plateau, auf dem der Gegner den ersten erbitterten Widerstand geleistet hatten und auf dem nun die beiden verwaisten konföderierten Geschütze standen. An ihnen vorbei galoppierte jetzt die 8te Illinois Freiwilligenkavallerie der Union, die in die Flanke der beiden Virginia-Regimenter prallte und erfolgreich begann, die Rebellen aus dem Schutz der Wälder zu drängen.

      Inzwischen war es dem Großteil der konföderierten Batterie gelungen, auf einem schmalen Hügel außerhalb des Waldes in Stellung zu gehen. Von dort besaßen sie rund achthundert Meter freies Schussfeld zur Waldgrenze.

      Als die 8te Illinois nun die beiden Virginia-Regimenter aus dem Wald jagte, geriet sie sofort unter den Beschuss der Artillerie. Die Wirkung des Artilleriefeuers wurde noch durch den Flankenangriff der 12ten Virginia erhöht. Dann näherten sich weitere konföderierte Regimenter. Die 11te Virginia Kavallerie und das 35ste Virginia Kavallerie-Batallion kamen in rasendem Galopp heran. Nun war es die 8te Illinois, die ihrerseits überrannt zu werden drohte.

      Zwischen dem Waldrand des Fleetwood Hill und der konföderierten Artilleriestellung begann erneut ein heftiges Nahgefecht. Diesmal waren es die Männer aus Illinois, die sich einer überwältigenden Übermacht gegenüber sahen.

      „Vorwärts, ihr Wölfe!“ Custer´s anfeuernder Schrei ging im Donnern der Hufe nahezu unter.

      Die angeschlagene 8te New Yorker Kavallerie kam nun, verstärkt durch die 3te Indiana, den bedrängten Kameraden aus Illinois zu Hilfe. Custer´s Truppe schlug mit derartiger Wucht in die Virginia-Einheiten, dass diese in Richtung der Artilleriebatterie zurückgedrängt wurden.

      Kapitel 7 Mit blanker Klinge

      „Das wird ein hartes Ringen.“ Brigade-General John Buford behielt die Position am Rande des Plateaus des Fleetwood Hill bei. Von hier hatte er eine relativ gute Übersicht über das Geschehen zwischen dem Wald und der konföderierten Artilleriestellung. Die Art, wie er an seiner Pfeife sog, ließ erkennen, wie angespannt der erfahrene Kavallerieführer war. „Der Plan war eigentlich, die Gentlemen aus dem Süden wie die Hasen aufzuscheuchen, aber ich fürchte, wir haben direkt ins Wespennest gestochen. Das ist weit mehr konföderierte Kavallerie, als hier eigentlich sein sollte und sie führen ihre Verstärkungen sehr schnell heran.“

      Die Position des Generals war durch einen großen Wimpel kenntlich, der an die traditionellen rot-weißen Kompaniezeichen der Kavallerie erinnerte, die inzwischen durch schwalbenschwanzförmige Wimpel mit dem Motiv des Sternenbanners ersetzt waren. Das Feldzeichen Bufords zeigte im oberen roten Feld eine große weiße Eins und im weißen Feld darunter eine gleichgroße Eins in kräftigem Rot.

      Major Matt Dunhill wartete mit dem Standartenträger und Regimentstrompeter der 5ten U.S.-Kavallerie an Bufords Seite.

      Buford hielt die 5te vorerst zurück und hatte der begleitenden Infanterie und Artillerie befohlen, Stellung zu beziehen. Er rechnete schon bald mit einem starken Gegenangriff von Stuart´s Reitern. Die 124ste New Yorker Infanterie sollte daher am Waldrand westlich der Straße zur Beverly Furt Position beziehen, die 86ste New Yorker Infanterie am östlichen Waldrand. Während die 8te Illinois noch immer kämpfte und im Augenblick das Schlachtfeld für sich behauptete, beorderte Buford seine erste Kavalleriebrigade an die linke Flanke der 86sten New Yorker und ließ die berittene Artillerie entlang des Waldsaums abprotzen. Die zahlenmäßig schwache zweite Kavalleriebrigade bildete Bufords schmale Reserve. Deren Regimentskommandeure verharrten ebenfalls hinter dem Brigade-General und warteten auf ihre Einsatzbefehle.

      Inzwischen ging es auf Mittag zu. Im Südosten war schwacher Gefechtslärm zu vernehmen. Dort mussten Duffie oder Gregg ebenfalls ins Gefecht geraten sein.

      Matt Dunhill stützte die Hände auf die Mantelrolle vor sich am Sattel. „Die Informationen von unserem Nachrichtendienst scheinen nicht zu stimmen. Colonel Sharpe meinte, Stuart lagere bei Culpepper. Ich habe das Gefühl, sein großes Lager ist deutlich näher an Brandy Station.“

      „Und der Bursche scheint weit mehr Regimenter versammelt zu haben, als wir vermuteten“, stimmte Buford zu.

      Matt Dunhill zuckte zusammen, als etwas dicht an seinem Schädel vorbeisummte.

      Buford hatte es ebenfalls bemerkt. „Die Rebellen müssen noch Plänkler im Wald haben. Die könnten zur Gefahr werden.“ Er wandte sich halb im Sattel um. „Major Morris, nehmen Sie Ihre 6te Pennsylvania und räuchern Sie die Rebellen aus.“

      „Mit Vergnügen, Sir“, versicherte der Kommandeur des Pennsylvania-Regiments. Das 6te war als „Rush´s Lancers“ von Colonel Rush aufgestellt worden und wurde gelegentlich als „Corporals-Regiment“ bezeichnet, da jeder Soldat die schmalen Biesen eines Corporals an der Hose trug. Die wahre Besonderheit war jedoch die Bewaffnung, die, neben Revolver und Säbel, aus fast drei Meter langen und nadelspitzen Lanzen bestand. Sie waren beeindruckend und Angst einflößend, aber es zeichnete sich ab, dass die Pennsylvanier sie bald gegen Karabiner austauschen würden. „Wir jagen Ihnen die Rebellen aus dem Wald.“

      Die 6te Pennsylvania bildete weit auseinandergezogene Plänklerlinien, die sogenannten Skirmishers, und rückte zwischen die Bäume vor. Tatsächlich trieb das Regiment etliche zurückgebliebene Konföderierte aus ihren Verstecken, die nun versuchten, den Hügel mit der konföderierten Batterie zu erreichen.

      Morris wollte diese Schützen nicht entkommen lassen und ließ sein Regiment am Waldrand in Gefechtsformation sammeln. Dann bliesen seine Hornisten zur Attacke und das Regiment griff an.

      Inzwischen hatten auch die Konföderierten Verstärkung durch erste Infanterieeinheiten erhalten. Morris schlug heftiges Feuer aus Gewehren und Geschütze entgegen. Doch trotz der ihnen gegenüberstehenden Übermacht gelang es der 6ten Pennsylvania, eine der Artilleriebatterien niederzukämpfen. Die Freude über diesen Erfolg währte jedoch nicht lange, da sofort der Gegenangriff durch die 11te, 12te und 35ste Virginia Kavallerie erfolgte.

      Die

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