Pferdesoldaten 08 - Mit blanker Klinge. Michael Schenk

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Pferdesoldaten 08 - Mit blanker Klinge - Michael Schenk страница 9

Pferdesoldaten 08 - Mit blanker Klinge - Michael Schenk Pferdesoldaten

Скачать книгу

der drei konföderierten Regimenter zu befreien. Kämpfend zogen sich beide Unionseinheiten nun rasch in die Sicherheit der eigenen Linien am Waldrand zurück.

      Die bis dahin relativ schwache Verteidigungslinie der Konföderierten erhielt nun immer mehr Verstärkung durch die alarmierten Regimenter, die nach und nach eintrafen.

      „Wie schon erwähnt, es wird ein hartes Ringen“, murmelte Buford, während er durch seinen Feldstecher spähte. „Stuart führt weitere Truppen heran.“ Er blickte zur linken Flanke. „Sehen Sie die lange Steinmauer dort unten, Dunhill? Sie zieht sich zwischen zwei Farmen entlang. Wenn meine Karte stimmt, müssten es die von Cunningham und Green sein. Die Mauer gefällt mir nicht. Bietet gute Deckung und man hat von dort ein ausgezeichnetes Schussfeld auf unsere Flanke.“

      „Dann bleibt keine andere Wahl, als sie unsererseits zu besetzen, bevor die Rebellen das tun, Sir.“

      Buford nickte zu Matt´s Worten. „Genau das werden wir auch tun. Ich hoffe nur, wir sind schneller als die Rebellen.“

      Der Brigade-General schickte abgesessene Kavallerie zur Mauer hinunter. Der konföderierte General Wade Hampton folgte den gleichen Gedanken und entsandte seinerseits Infanterie und abgesessene Kavallerie. Beide Parteien erreichten den Steinwall fast gleichzeitig. Sofort entspann sich ein brutaler Kampf um ihren Besitz.

      Aus nächster Nähe wurden die Schusswaffen aufeinander abgefeuert, Säbel hieben und Bajonette stießen zu. Auf beiden Seiten der Mauer starben Männer, litten Verwundete.

      „Herrgott“, fluchte Buford, „die verdammten Rebellen nehmen die Mauer tatsächlich ein. Na schön. Dunhill, Sie belassen mir eine Schwadron zum Schutz von Graham´s Artillerie und greifen mit Ihrem Regiment an. Nehmen Sie mir diese verdammte Mauer und halten Sie diese möglichst lange, bis ich Verstärkung schicke oder den Rückzug signalisiere.“

      Major Matt Dunhill nickte und salutierte dem General. „Sir.“

      Das 5te U.S.-Kavallerieregiment war deutlich unter Sollstärke und Matt standen nur drei geschwächte Schwadronen zur Verfügung, von denen jede aus zwei Kompanien bestand. Jetzt nahm er die ihm verfügbaren vier Kompanien und ließ zum Angriff blasen.

      Die 5te U.S. erreichte die Mauer zeitgleich mit einer berittenen Rebelleneinheit.

      Erneut wurden über kürzeste Distanz Schüsse getauscht. Wie erbittert gekämpft wurde zeigte der Umstand, dass man nach der Schlacht Tote fand, die sich, über die Mauer hinweg, gegenseitig mit ihren Säbeln aufgespießt hatten.

      Matt und seinen Männern gelang das nahezu Unmögliche. Sie brachten einen Teil der Mauer in ihren Besitz und eröffneten mit Karabinern und Revolvern ein tödliches Feuer auf die Konföderierten, welche den steinernen Wall zurückerobern wollten. Mehrere Gegenangriffe brachen im Feuer der Union zusammen.

      Sergeant-Major Schmittmann, der sich mit Regimentstrompeter Antonio Atalane und Regimentsstandartenträger Sergeant Harknell stets in Matt´s Nähe aufhielt, lud seinen Sharps-Karabiner nach und fluchte lauthals. „Major, Sir, ich schlage vor, ein paar Steine aus der Mauer zu brechen.“

      Matt begriff sofort, was der ehemalige Rittmeister damit zum Ausdruck brachte. „Keine Munition mehr?“

      „Jedenfalls sind meine Patronentaschen so leer wie meine Geldbörse nach dem Kirchgang“, brummte Schmittmann, „und ich glaube nicht, dass es den Männern besser ergeht.“

      „Verflucht.“ Matt blickte zum Fleetwood Hill zurück. Ob Buford von der prekären Situation der 5ten wusste? Es war keine Verstärkung in Sicht und vom Hügel kam kein Signal zum Rückzug. „Okay, Sergeant-Major, wir…“

      „Da kommen sie wieder!“, gellte ein Warnschrei.

      Eine erneute Attacke. Die Schüsse von Seiten des 5ten Regiments wurden seltener. Verzweifelt ließ man den Gegner herankommen, um dann mit der blanken Klinge auf ihn einzuschlagen oder zuzustoßen. Die Verluste der 5ten stiegen an.

      Matt Dunhill wusste dass er die Stellung nicht länger halten konnte. Er wollte nicht zusehen, wie sein Regiment vollkommen vernichtet wurde. „Atalane, Signal zum Rückzug! Wir…“

      Er spürte einen brutalen Schlag am Kopf, dann wurde es Nacht um ihn.

      Kapitel 8 Nach der Schlacht

      Manchmal spürte er eine schwache Bewegung, sah etwas Helligkeit, bevor alles erneut in Dunkelheit versank. Die einzige Konstante schien der hämmernde Schmerz zu sein, der seinen Kopf beherrschte. Einmal erwachte er kurz und glaubte, das besorgte Gesicht von Sergeant-Major Schmittmann zu erkennen. Als Matt Dunhill das nächste Mal erwachte, war der Schmerz erträglich und die Unschärfe vor seinen Augen gewann immer mehr an Konturen.

      Er erkannte Leinwand über sich und eine Zeltstange. Er hörte Geräusche, die von leisem Stöhnen, Schreien und auch Schluchzen dominiert wurden. Es roch nach Blut, nach Eiter und nach Erbrochenem.

      Ein dunkler Schatten in der Uniform eines Hospital-Steward beugte sich über ihn.

      „Major?“ Der Sanitäter berührte ihn sachte an der Schulter. „Major, können Sie mich hören?“

      Matt brauchte einen Moment, bis er den Sinn der Frage verstand. Als er antworten wollte, brachte er nur ein leises Krächzen zustande.

      „Warten Sie, Sir, ich hole Ihnen etwas Wasser.“

      Der Mann richtete sich auf.

      „Mein Bein! Um des Herrn Willen… Nicht mein Bein!“, drang eine verzweifelte Bitte an Matt´s Ohren.

      Matt versuchte sich aufzurichten, doch dann sank er aufstöhnend zurück und schlief erneut ein.

      Als er die Augen abermals öffnete, sah er direkt in ein glatt rasiertes Gesicht mit mächtigen Koteletten. Es gehörte zu Bill Wesley, dem Captain der Kompanie D des 5ten U.S.-Kavallerieregiments. „Major? Dem Herrn sei´s gedankt, ich hatte schon beinahe die Befürchtung, Sie wollten überhaupt nicht mehr wach werden.“

      Matt wollte etwas sagen, doch die Stimme versagte. Wesley hatte damit gerechnet. Diesmal war es eine Krankenschwester, die ihm ein paar Schlucke aus einem Becher verabreichte und sich dann dezent zurückzog.

      Bill Wesley lächelte freundlich. „Es wird Ihnen bestimmt bald besser gehen. Der Stabsarzt meint, Sie hätten zwar einen ordentlichen Schlag über den Schädel bekommen, aber auch einen richtigen Dickkopf.“

      „Verdammt, was… ist passiert, Bill?“, murmelte Matt. Er versuchte sich aufzurichten und verzog das Gesicht. „Himmel, mein Schädel.“

      „Der Rebell hat Sie glücklicherweise nur mit der flachen Seite der Klinge erwischt“, erklärte Wesley. „Wahrscheinlich, weil Schmittmann ihn in dem Moment aus dem Sattel schoss. Mit seiner letzten Patrone. Sie werden noch ein paar Tage einen Verband tragen müssen und mit einer prächtigen Beule herum spazieren“, meinte Wesley gut gelaunt. „Aber schon bald sind Sie wieder wie neu, Sir.“

      „Haben wir gewonnen?“

      „Ich denke, ich gebe Ihnen besser die Kurzfassung, Sir.“ Wesley lehnte sich auf seinem Klappstuhl zurück, achtete aber darauf, dass Matt ihn im Blickfeld behielt. „Nun, wie man es nimmt, Sir. Wir sind wieder am Nordufer des Rappahanock. Wir haben ziemliche Prügel bezogen, aber

Скачать книгу