Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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      hier Ansässigen. Kormund sah den alten Guntram vor seine Schmiede treten.

      Obwohl schon etwas gebeugt, war der alte Mann noch immer muskulös, und

      die Narben an seinem nackten Oberkörper bewiesen, dass er ein altgedienter

      und bewährter Pferdelord war. Nur seine Augen versagten ihm zunehmend

      den Dienst, was er gerne durch seine spitze Zunge wettmachte. Er galt zudem

      als streitsüchtig, aber seine Arbeiten waren noch immer die besten.

      Als Kormund dem alten Schmied zunickte, grinste dieser breit und zeigte

      einen fast zahnlosen Mund. »Nun, Scharführer, habt Ihr nicht ein paar

      stumpfe Klingen, die es zu schärfen gilt? Etwas Zerbrochenes, das ich

      schmelzen und neu schmieden kann?« Der Schmied ging neben Kormund her.

      »Die Eisen eurer Pferde scheinen zu klappern. Sicher sind sie lose und

      müssten neu befestigt werden. Am besten überlasst Ihr mir die wertlosen

      alten, guter Herr Scharführer, und nehmt dafür ein paar wundervoll

      geschmiedete neue Eisen.«

      »Unsere Eisen und Klingen sind noch scharf, guter Herr Guntram«,

      erwiderte Kormund und lächelte auf den alten Schmied herab. »Doch bald

      steht die Wolltierschur an, da werdet Ihr wohl genug zu tun bekommen.«

      »Schurklingen und Messer«, seufzte Guntram. »Das ist kein Handwerk für

      einen rechten Schmied. Ein gutes Schwert, das allein ist wahre

      Schmiedekunst. Hart muss es sein und doch elastisch.« Er seufzte erneut.

      »Doch wer braucht schon wahre Handwerkskunst, wenn kein Blut mehr

      fließt.« Guntram sah die Männer der Schar an. »Fast fünfzig Jahreswenden

      Frieden und dreißig Jahreswenden ohne Feldzug für den König. Ihr jungen

      Männer werdet euer Handwerk nicht mehr beherrschen, wenn es einst

      gefordert wird.« Guntram grinste Kormund zahnlos an. »Zu meiner Zeit,

      Scharführer, da haben wir Orks gejagt. Und Barbaren. Da sind wir mit der

      scharfen Klinge mitten in den Feind hineingaloppiert. Da haben wir dunkles

      Blut vergossen.«

      »Ja, ich weiß«, sagte Kormund gutmütig. »Ihr wart ein rechter Pferdelord.

      Doch seid froh, dass die Dunkle Bedrohung nicht mehr existiert und unsere

      Frauen und Kinder in Freiheit leben können.«

      Guntram machte eine wegwerfende Geste. »Bah. Schurklingen und

      Messer. Das ist kein rechtes Handwerk.«

      Kormund lachte leise auf, trieb dann sein Pferd an, und seine Schar folgte

      ihm. Sie ritten an den Häusern der Gerber vorbei, in denen Männer und

      Frauen Häute und Felle säuberten und danach weich machten. Es stank nach

      Urin, denn dieser war noch immer das beste Gerbmittel, und es gab Spötter,

      die behaupteten, die Gerber tränken nur deshalb so viel Wein, damit sie

      besseres Leder produzieren könnten. Kormund war erleichtert, als sie endlich

      aus dem Gestank der Häuser herauskamen und die freie Ebene zwischen der

      Stadt und der Burg Eternas überqueren konnten. Der Weg war breit und seine

      Fahrspuren mit geebneten Steinen ausgelegt, damit die Wagen auch bei

      schlechtem Wetter ihre Waren bequem und sicher transportieren konnten. Er

      führte zwischen zwei erntereifen Feldern hindurch. Während die Hufe der

      Pferde über die Steine pochten, musste Kormund erneut an den alten Schmied

      denken. Der hatte vor Jahren einmal behauptet, der Weg sei nur gepflastert,

      damit die betrunkene Wache des Pferdefürsten auch den Heimweg fände. Das

      hatte dem muskulösen Schmied ein sehr persönliches Gespräch mit dem

      Ersten Schwertmann des Pferdefürsten und zwei fehlende Schneidezähne

      eingebracht. Doch seine Zunge war noch immer scharf. So scharf, dass

      mancher Pferdelord gelegentlich seine Klinge gerne daran erprobt hätte.

      Das große Tor der Burg Eternas stand offen, und das gewaltige

      schmiedeeiserne Fallgitter war hochgezogen. Keine Wachen standen bereit,

      um ihnen den Zutritt zu verwehren, nur über dem Tor winkte ein

      Schwertmann der Wache freundlich zu ihnen herunter, als Kormund seine

      kleine Gruppe auf den Innenhof führte. Erst wenn es dunkelte, würden mehr

      Wachen aufziehen. Es gab keine Bedrohung der Burg, und die Wachen übten

      ihre Kriegsfertigkeiten lediglich, indem sie lästige Schnellläufer, Nager und

      Raubtiere verjagten.

      Es gab zwei Burghöfe. Den vorderen, in dem sie sich nun befanden, und

      einen zweiten, der durch eine Zwischenmauer vom hinteren Hof abgeteilt

      war. Der vordere Innenhof wurde an drei Seiten von festen Wehrmauern

      umschlossen. Diese waren nicht besonders hoch, doch sehr massiv, und ihre

      Mauerkrone war breit genug, um mehreren Reihen von Männern auf ihr Platz

      zu gewähren. Die der Stadt zugewandte Südmauer wies in der Mitte den

      mächtigen Rundbogen des Haupttores auf und wurde an ihren Eckpunkten

      von den beiden Wehrtürmen begrenzt. Dort führten auch jeweils zwei breite,

      steinerne Treppen zum Wehrgang hinauf. Der Innenhof war vollständig mit

      dem typischen grauen Stein der Hochmark gepflastert. Doch in dieses Pflaster

      war aus schwarzem

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