Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks. Michael Schenk

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Die Pferdelords 01 - Der Sturm der Orks - Michael Schenk Die Pferdelords

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Hände in

      einem zweiten Eimer. Seine Mutter legte größten Wert auf diese Reinlichkeit,

      obwohl Nedeam sich manchmal dachte, dass seine Hose genauso gut dazu

      geeignet war, sich an ihr die Hände zu trocknen. Aber Meowyn war da stur

      wie ein rossiger Hengst.

      Nedeam verließ den Verschlag und kehrte zum Haus zurück. Noch immer

      frierend, schlang er sich seinen braunen Umhang um die Schultern und setzte

      sich wieder an den Tisch. Das Licht war trübe, denn die Fettlampe war über

      Nacht ausgegangen, und obwohl es draußen bereits hell wurde, ließ das

      Fenster nicht viel Licht herein. Balwin hatte dessen hölzernen Rahmen mit

      dem Darm eines Wolltieres bespannt und Meowyn hielt ihn regelmäßig sauber,

      aber die transparente Haut filterte das Licht trotzdem immer trübe. Nedeam

      klopfte unruhig mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. Heute würde ihm

      sein Vater erstmals eine große Verantwortung übertragen. Er würde nach

      Eternas reiten und dort die Stadt und die Burg des Pferdefürsten Garodem

      sehen, ohne dass seine Eltern ihn mit Argusaugen beobachten konnten.

      Der Zwölfjährige hörte ein vernehmliches Gähnen und Schnauben, einen

      leisen Fluch, als etwas hörbar gegen die Bettstatt der Eltern stieß, und

      schließlich das leise Murmeln seiner Eltern. Kurz darauf wurde das dicke

      Wolltierfell zurückgeschlagen, und Balwin trat aus der Schlafkammer in den

      Wohnraum. Er runzelte die Stirn, als er seinen Sohn am Tisch sitzen sah, und

      grinste dann.

      »Eternas ruft, was, mein Sohn?« Balwin lachte gutmütig und blickte zur

      Feuerstelle. Er sah den frischen Dungfladen brennen und nickte zufrieden.

      »Nun, du solltest dich stärken. Du wirst drei Tage lang fort sein, wenn alles

      glatt verläuft.« Balwin erhob seine Stimme. »Meowyn, Weib, erhebe dich.«

      So grob und starkknochig sein Vater Balwin wirkte, so zart und zierlich

      war Meowyns Gestalt, die kaum zu der ihres Mannes zu passen schien.

      Mechanisch glättete sie ihre langen blonden Haare mit ihrem Hornkamm,

      während sie das Wolltierfell zur Seite drückte und ihren Kopf in den Raum

      schob. »Ja, mein Gebieter«, sagte sie mit leiser Stimme und zwinkerte

      Nedeam dabei fröhlich zu.

      »Ihr habt wieder geknarrzt«, entschlüpfte es Nedeam.

      Meowyn errötete ein wenig, und Balwin sah seinen Sohn stirnrunzelnd an.

      Er drohte ihm grinsend mit dem Finger und sah dann seine Frau an.

      »Verdammtes Weib. Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du dabei nicht

      einen solchen Lärm machen sollst.«

      »Binde die Bettstatt neu«, erwiderte Meowyn spöttisch. »Oder leichtere

      dich.«

      »Ich brauche meine Muskeln«, knurrte Balwin mit gespielter Empörung.

      »Und eil dich endlich, unserem Jungen etwas Ordentliches aufzutischen. Er

      muss heute die Arbeit eines Mannes verrichten und nach Eternas reiten.«

      Balwin nahm sich den eisernen Eimer und ging damit zur Tür. »Am besten

      wirst du dir nach dem Frühstück Stirnfleck satteln. Er ist ein gutes Pferd, stark

      und ausdauernd.«

      Nedeam nickte stumm und sah zu, wie sein Vater das Haus verließ, um

      Wasser aus dem nahe liegenden Bachlauf holen zu gehen. Meowyn trug noch

      immer ein Lächeln ob der vergangenen Nacht in den Augen, als sie den

      Kessel auf die Feuerstelle stellte und Brot aus der verzierten Vorratstruhe

      nahm, die Nedeam einst auch als Wiege gedient hatte. Im Gegensatz zu

      Balwin führte sie eine sanfte Stimme, und Nedeam war sich keineswegs

      sicher, wer von seinen Eltern wirklich im Haus gebot. Balwin liebte es, seine

      Stimme zu erheben, aber wenn Meowyn ihn anlächelte, beruhigte sich sein

      Wesen seltsamerweise sofort.

      »Wir werden Salz brauchen«, sagte seine Mutter, während sie das

      Frühstück vorbereitete. »Dein Vater wird dir dafür zum Handeln ein paar

      Felle und Wolle mitgeben.« Sie lächelte ihren Sohn an. »Vielleicht fällt sogar

      etwas Süßwurzel für dich ab.«

      Nedeam grinste erfreut. Er liebte Süßwurzeln. Man musste sie zwar

      ordentlich kauen, bis sie ihren Saft endlich freigaben, aber danach waren sie

      ein köstlicher, wenn auch seltener Genuss. Balwin brachte das Wasser herein

      und setzte sich dann zu Nedeam an den Tisch. Er beugte sich ein wenig zu

      ihm vor und senkte dabei seine Stimme, damit Meowyn nicht alle seine Worte

      verstehen konnte. Was schwer war, denn Nedeam wusste, wie gut seine

      Mutter hören konnte. Vor allem jene Dinge, die sie eigentlich nicht hören

      sollte.

      »Hör zu, mein Sohn, das mit dem Knarrzen … Halte es für dich. Es macht

      deine Mutter verlegen, wenn du darüber sprichst.« Balwin bemerkte den

      Blick seiner Frau und errötete ein wenig. Verlegen zupfte er an seinem

      dunklen Vollbart. »Nun, wie auch immer.« Er räusperte sich. »Du wirst an

      meiner Stelle zum Eisenschmied nach Eternas reiten und dort ein neues

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