Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt. Michael Schenk

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Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt - Michael Schenk Die Pferdelords

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und

      deutete darauf hin, dass die Besatzung Niyashaar aufgegeben hatte.

      Neolaras schien derselbe Gedanke gekommen zu sein. »Ob sie den Posten

      verlassen haben?«

      Hinter ihnen schwärmte unterdessen die Hundertschaft in zwei

      auseinandergezogenen Linien aus. Die vordere Reihe zog die leicht

      gekrümmten Schwerter, die hintere hielt ihre Bogen bereit.

      Elgeros schüttelte den Kopf. »Dann wären sie uns begegnet. Außerdem

      hätten sie Niyashaar nicht ohne Befehl des Ältesten oder zwingende Not

      geräumt. Nein, mein Freund, hier ist etwas geschehen.« Der Bogenführer

      strich sich nervös über das Kinn. »Wir sehen es uns gemeinsam an. Deine

      Zehn soll uns folgen.«

      Neolaras wandte sich kurz um. »Meine Zehn folgt in fünf Schritten

      Abstand. Die anderen halten die Stellung.«

      Ihre Schritte knirschten auf dem Sand, während sie sich langsam dem

      Vorposten näherten. Alle ihre Sinne waren gespannt und auf Anzeichen von

      Gefahr gerichtet, aber alles blieb ruhig. Der Schatten des Torbogens fiel über

      sie, dann knarrte einer der Torflügel leise, als Neolaras ihn weiter öffnete.

      Nun konnten sie auch den Innenhof der Anlage übersehen, bis auf den

      Bereich, der von dem massigen Turm verdeckt wurde. Die Gebäude des

      Postens zogen sich an den Innenseiten der Mauern entlang: zwei bescheidene

      Unterkünfte, das Vorratshaus und ein weiteres, in dem die Speisen zubereitet

      wurden und die Männer sich zur Geselligkeit trafen.

      »Niemand zu sehen«, brummte Neolaras. Er hielt ebenfalls seinen Bogen

      bereit und hatte einen Pfeil aufgelegt. »Auch keine Spur eines Kampfes.«

      »Ja, das ist seltsam.« Elgeros war nicht leicht aus der Ruhe zu bringen,

      aber nun krampften sich seine Finger um den Griff seines Schwertes. »Keine

      Toten, keine Kadaver von Bestien. Nicht einmal Blut.«

      Der Bogenführer hörte die Schritte der zehn Elfen, die zu Neolaras’

      Gruppe gehörten, und machte mit der freien Hand ein paar Zeichen in der

      lautlosen Fingersprache des elfischen Volkes. Die Krieger schwärmten aus

      und sicherten die beiden Führer, die nun auf den Turm zuschritten.

      Eine kurze steinerne Treppe führte zu der dortigen Tür, die ebenfalls offen

      stand. Sie war aus einer schweren Metallplatte und zeigte die Symbole der

      elfischen Häuser. In die Rahmen waren filigrane Muster eingearbeitet und die

      Zeichen der Einheiten, die hier gedient hatten. Elgeros’ Schritt stockte auf

      halber Höhe der Treppe, und er deutete vor sich. »Dort. Sieh dir diese Stelle

      an.«

      Neolaras trat neben ihn, bückte sich und strich mit den Fingern über zwei

      der Treppenstufen. Der Stein war an einer Stelle geschwärzt und schimmerte

      wie Glas. »Das war kein Brandgeschoss. Zumindest kenne ich keines, das

      eine solche Hitze entwickeln könnte.«

      »Du hast recht. Der Stein ist geschmolzen. Zwar nur an der Oberfläche,

      doch die Hitze muss enorm gewesen sein.«

      »Auch dort an der Türeinfassung und an der Wand des Turms sind solche

      Stellen.« Neolaras trat neben die metallene Tür und betastete den Rahmen.

      »Und hier ist ein Loch im Metall.« Er schob seine Hand durch die Öffnung

      und schüttelte den Kopf. »Als habe man eine glühende Lanze

      hindurchgerammt.«

      »Ich kenne keine Waffe und keinen Zauber, die das bewirken könnten.«

      Elgeros wandte sich um und gab seinen Männern einen Wink. »Fünf von euch

      durchsuchen die Gebäude, die anderen halten die Mauer. Gebt der Truppe

      Zeichen, dass sie einrücken soll.« Er senkte seine Stimme und sah seinen

      Freund an. »Ich glaube nicht, dass uns noch Gefahr droht. Hier werden wir

      kein lebendes Wesen mehr finden.«

      Durch die offen stehende Tür fiel nur wenig Licht in den Raum, der sich

      über die ganze untere Ebene des Turms erstreckte. Er wirkte ungemütlich und

      kalt und strahlte eine finstere Drohung aus. Nur einige Tische und Bänke

      standen umher, und in der Mitte befand sich eine erkaltete Feuerstelle. Hinten

      erhob sich das gemauerte Rund des Brunnens von Niyashaar, und eine

      steinerne Treppe führte an den Wänden entlang hinauf zu den oberen Ebenen.

      Ein hölzerner Waffenständer war umgestürzt, und einige Waffen lagen auf

      dem Boden verstreut.

      Elgeros zog fröstelnd die Schultern zusammen und bewegte sich zur

      Treppe hinüber. Misstrauisch spähte er nach oben und betrat dann zögernd die

      Stufen. Neolaras folgte, und ihre Schritte hallten hohl in dem Gemäuer wider.

      Auf der nächsten Ebene lagerten ein paar Notvorräte und es gab einfache

      Schlafstätten. Hier oben war Ordnung und es wirkte ganz so, als habe die

      elfische Besatzung aufgeräumt, bevor sie verschwunden war. Die Decken

      waren sorgsam gefaltet und an einem der Bettgestelle lag eine Schriftrolle

      bereit, die nur darauf zu warten schien,

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