Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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aus verschiedensten Hölzern, die zu abwechslungsreichen Mustern

      kombiniert waren. Zahlreiche Fenster waren aus der Nähe zu erkennen, mit

      doppelten Flügeln und fein gefertigten Rahmen. Nur selten war Metall zu

      sehen, und warme Farben beherrschten das Bild.

      Das Volk der Elfen lebte im Einklang mit der Natur; es nutzte ihre

      Schönheit, ohne sie zu schädigen, und die Natur schien sich dafür bei den

      Elfen mit ihrer üppigen Vielfalt revanchieren zu wollen. Zu den Grüntönen

      der Nadeln und Blätter gesellten sich lange Ranken und Lianen, die

      verschlungene Muster zu bilden schienen, und das Grün setzte sich in dem

      Moos und Gras auf dem Boden fort. Pilze und Blumen boten eine prachtvolle

      Farbenvielfalt, angereichert durch summende Insekten und andere Tiere des

      Waldes.

      Die Tiere schienen ebenso wenig Scheu vor dem elfischen Volk zu

      empfinden, wie die sie umgebende Natur, in der sie alle lebten. Es war, als

      wüssten die Tiere, dass die Elfen ihnen nur deshalb Leid zufügten, damit sie

      selbst überleben konnten. Fleisch gehörte zum Lebensunterhalt des elfischen

      Volkes, doch machte es nur einen geringen Bestandteil aus, denn die

      Pflanzenwelt und die nahe Küste boten genug Nahrung.

      Die Elfen lebten in großen Gemeinschaften, die sie als Häuser

      bezeichneten. Neben den Häusern des Waldes gab es die der See, die sich an

      der Küste befanden. Jedes der Häuser beherbergte viele Angehörige des

      Volkes und hatte ein eigenes Symbol.

      Die Lilie war das Symbol des Hauses Elodarions, eines der ältesten

      Elfenhäuser. Es war älter als die Bäume, die es beherbergten, und älter als die

      Geschlechter der Menschen.

      Der Elfenmann, der langsam über das Gras zwischen den Bäumen schritt,

      war groß und schlank und äußerlich in den besten Jahren. Seine Gesichtszüge

      waren glatt, und nur die Augen gaben einen Eindruck von der Weisheit, die er

      in vielen Jahrtausenden erlangt hatte. Das Haar des Mannes war weißblond

      und lang, wie es für Elfen typisch war, und die Haare fielen weit über den

      Rücken, obwohl sie im Nacken von einer schimmernden Spange

      zusammengehalten wurden. Die Spange hatte die Form einer Lilie, und auch

      der schmale Stirnreif des Mannes wies dieses Zeichen auf. Der Elf war

      barfüßig; er hatte seine Schuhe abgelegt, um das Gras an seinen Zehen spüren

      zu können. Das seidig schimmernde, geschmeidige Gewand, das er trug,

      schien seinen Körper zu umfließen, und seine Schultern waren von dem

      typischen zartblauen Umhang der Elfen bedeckt.

      Elodarion plagten sorgenvolle Gedanken, obwohl er sich eigentlich

      glücklich schätzen konnte. Vor fünfhundert Jahren hatte seine Frau Eolyn

      zwei Kindern das Leben geschenkt, eine ungewöhnliche Gnade für das

      geburtenarme Volk, unter dessen Obhut die beiden Geschwister Lotaras und

      Leoryn herangewachsen waren. Vor Jahren waren die beiden erstmals in

      Kontakt mit menschlichen Wesen gekommen, und Elodarion hatte befürchtet,

      dass ihr Wesen dadurch Schaden nehmen könnte, denn die Menschen

      verweilten so schrecklich kurz auf der Erde, dass ihnen die Abgeklärtheit des

      elfischen Volkes fehlte. Zudem waren die Geschwister dem Volk der

      Pferdelords begegnet, dem für Elodarions Empfinden die ohnehin

      raubeinigeren Menschenwesen angehörten. Als sei dies nicht genug gewesen,

      waren seine zarten Kinder auch noch mitten in den Kampf zwischen dem

      Menschenvolk und den Horden der Orks geraten.

      Elodarion hatte sie ursprünglich als besondere Geste der Achtung an den

      Hof des Königs der Menschenwesen schicken wollen. Der König hätte die

      Bedeutung dieser Geste zu schätzen gewusst. Doch stattdessen hatten die

      beiden Jugendlichen gegen Orks und Graue Zauberer kämpfen müssen, und

      so waren ihnen statt sinnlicher Schönheit Blut und Tod begegnet. Aber sie

      hatten sich gut bewährt und keinen dauerhaften Schaden genommen. Wenn

      man von einer gewissen Zuneigung absah, die sie seitdem gegenüber dem

      Volk der Pferdelords empfanden.

      Elodarion wollte seinen Fuß gerade wieder auf das frische Gras senken, als

      er einen dicken Käfer unter seine Sohle huschen sah. Er hielt inne und setzte

      das Insekt behutsam auf eine freie Fläche.

      Der Kontakt zu den Menschen war gefährlich, auch wenn man den

      Menschenwesen im Kampf gegen die Legionen des Schwarzen Lords hatte

      beistehen müssen. Aber wer wirkliche Zuneigung zu den Menschen fasste,

      der musste auf leidvolle Weise erfahren, wie vergänglich menschliches Leben

      war. Elodarion hätte seinen Kindern diese Erfahrung lieber erspart, aber das

      Schicksal hatte es anders bestimmt.

      Der Wald war erfüllt vom Summen der Insekten und den Rufen der Tiere,

      aber von den fast eintausend Elfen, welche das Haus Elodarions umfasste,

      war kaum ein Laut zu hören. Einige der Männer hielten als Späher Wache an

      den

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