Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk
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diese beiden erfahrenen Pferdelords.
»Reiten wir zurück, guter Herr Kormund«, befahl Garodem und zog sein
Pferd herum. »Überlassen wir die Begrüßung der Karawane dem guten Herrn
Mortwin. Ich will noch vor Ende des nächsten Tages zurück in Eternas sein
und mir den Holzeinschlag ansehen.«
Die kleine Gruppe des Pferdefürsten ritt in den Pass zurück. Der Zugang
wurde hier, an seinem äußeren Ende, durch keine Befestigung geschützt. Es
gab nur eine kleine Wachmannschaft für das Signalfeuer, doch diese
Vorsichtsmaßnahme reichte aus, denn der Pass konnte leicht geschützt
werden. Er war lang und an einigen Stellen sehr schmal, und die Felswände
ragten hoch empor und waren nicht zu ersteigen. Man konnte ihn nicht
umgehen. Nur oben im Norden gab es einen weiteren Zugang zur Hochmark,
von dem aus man direkt in das Tal von Eternas mit seiner Festung gelangte.
Während Garodem mit der kleinen Schar durch den Pass ritt, hallten die
Tritte ihrer Pferde hohl von den aufsteigenden Felswänden wider. Hier,
zwischen den Felsen, staute sich die Hitze des Tages, und Garodem öffnete
die Schlaufen, die sein Wams verschlossen. Vor ihnen richtete sich ein
langohriger Wildläufer auf, sah die herantrabenden Reiter einen Moment lang
erschrocken an und hoppelte dann hastig ein Stück vor ihnen auf dem Weg
entlang, bis er begriff, dass es wohl sinnvoller war, zur Seite auszuweichen,
und rasch zwischen einigen Gesteinsbrocken am Wegrand verschwand.
Erleichtert sah Garodem schließlich den Turm des inneren Signalfeuers
über der linken Felswand aufragen. Sie hatten das Ende des Passes fast
erreicht. Nördlich schlossen sich die Seitentäler und dahinter die Ebene von
Eternas an, wo der kühle Gebirgswind Linderung von der Hitze versprach. An
dieser Stelle verengte sich der Pass und war kaum noch eine Hundertlänge
breit. Auch hier waren die Seitenwände unpassierbar, und nur das wissende
Auge vermochte den schmalen und schwer zu erobernden Pfad zu erkennen,
der zwischen den aufragenden Felsen hindurch zum Turm hinaufführte.
Garodem hob grüßend die Hand, als seine Schar unter dem Turm vorbeiritt
und den Pass verließ. In einem Zehntag würden die Besatzungen der beiden
Signalfeuer abgelöst werden und ihren eintönigen Dienst unterbrechen, um
für ein paar Tage in Eternas zu entspannen. Aber der Wachdienst war
erforderlich, um die Hochmark vor unwillkommenen Besuchern zu schützen.
Zu gut hatten die Männer und Frauen der Pferdelords die Kämpfe gegen
die Orks in Erinnerung, die fast zum Untergang der Hochmark geführt hätten,
und sie alle spürten, dass die Gefahr noch nicht vergangen war und die Orks
früher oder später zurückkehren würden. Zudem gab es Geächtete, Menschen,
die von ihresgleichen verstoßen worden waren und ihr Auskommen nun in
räuberischen Überfällen suchten. Schließlich wurden im Norden und Westen
immer wieder Barbaren gesichtet, die gelegentlich Streifzüge in das Land der
Pferdelords unternahmen.
Obwohl die Hochmark im Gebirge lag, war das Gebiet recht groß. Zu Fuß
brauchte man knapp fünf Tage, um vom Südpass nach Eternas zu gelangen.
Aber wer im Land der Pferdelords ging schon zu Fuß? Die Pferde würden
Garodem und seine Schar in einem guten Tag zur Stadt und Burg tragen.
Sie ritten nun durch ein lang gestrecktes, weites Tal mit dichtem
Baumbewuchs am Ostrand. Es waren die üblichen, seltsam verkrüppelt
wirkenden Bäume der südlichen Hochmark, die sich nicht mit den riesigen
Stämmen vergleichen ließen, die in der Ebene von Eternas zu finden waren.
Trotz des dichten Bestandes und der Blätter bot der Wald keinen wirklichen
Sichtschutz, wollte sich denn eine Horde übler Gestalten darin verstecken.
Ein Stück voraus waren im Wald die Spuren eines älteren Holzeinschlages zu
erkennen, wo man das Holz für die Signalfeuer gefällt hatte.
Die Begleiter Garodems spürten, dass der Pferdefürst seinen Gedanken
nachhing, und schwiegen respektvoll. Nur gelegentlich tauschten sie eine
geflüsterte Bemerkung aus, während ihre Blicke stetig nach Gefahr suchten.
Die Hochmark mochte zwar für zweibeinige Wesen nur über die beiden Pässe
erreichbar sein, aber dies galt nicht für wilde Tiere, die immer wieder ihren
Weg in die Täler und die Ebene fanden. Da war der große, stämmige
Pelzbeißer mit seinem dichten Fell sowie den vier scharfen Krallen an seinen
Pranken und dem mächtigen Kopf und Fängen, welcher einem Mann mühelos
den Arm abreißen konnten. Oder die Raubkralle, ein schlankes und schönes
Tier, so groß wie ein Wolltier, doch mit tödlichen Krallen und einem
mörderischen Gebiss mit langen Reißzähnen versehen. Meist lebten und
jagten die gefährlichen Räuber im Rudel von drei oder vier Tieren, und schon
manches Wolltier oder Hornvieh der Hochmark war ihnen zum Opfer gefallen.Nicht umsonst waren die Herdenwächter der Pferdelords bewaffnet. Schon
mancher Räuber hatte