Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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trabten der Fürst und sein Scharführer die Hauptstraße

      entlang, wobei Kormund einmal hastig die Lanze mit dem Wimpel einziehen

      musste, als sie dicht unter einem Hausvorsprung hindurchritten. Er stieß ein

      leises Knurren aus und wurde wieder ernst. »Zu viele Menschen.«

      »Was wollt Ihr damit sagen, guter Herr Kormund?« Garodem sah seinen

      Scharführer auffordernd an.

      »Sie werden wiederkommen. Bald, mein Hoher Lord. Ich spüre es in den

      Knochen.«

      »Nichts gegen Eure Knochen, mein alter Freund«, seufzte Garodem. »Aber

      auch ich spüre meine Knochen, und das liegt bestimmt nicht am Nahen der

      Orks.«

      »Es ist schon zu lange ruhig, Garodem, mein Herr. Fast drei Jahre lang

      sind wir ohne guten Kampf gewesen.«

      Garodem lachte leise auf. »Nichts für einen richtigen Pferdelord, nicht

      wahr? Euch juckt die Lanze in den Händen.«

      Kormund nickte und wies mit einer unbestimmten Geste um sich. »Seht

      Euch um, mein Hoher Lord Garodem. Viel zu viele Menschen, und sie

      werden satt und träge. Als wir um unser tägliches Brot kämpfen mussten,

      waren die Menschen hartgesottener. Oh, die Männer und Frauen in den

      Gehöften und Weilern sind noch immer hart, Garodem, mein Herr. Aber die

      Menschen hier in Eternas üben sich kaum noch im Gebrauch der Waffen. Sie

      schätzen nicht mehr die Kraft der Lanze, sondern nur noch die Weichheit der

      Gewänder und den Genuss des Blutweins aus Malvins Schänke.«

      Garodem sah den Scharführer nachdenklich an. »Ich verstehe, was Ihr

      meint, alter Freund. Ihr mögt nicht ganz unrecht damit haben.«

      Der Pferdefürst blickte freundlich um sich, nickte den Menschen zu und

      begriff, dass Kormund sie mit anderen Augen sah. Und als Garodem die

      Bewohner der Stadt nun selbst näher betrachtete, fielen ihm mit einem Mal

      Veränderungen auf, die er bislang nicht beachtet hatte. Einiges an Kormunds

      Worten war nur allzu wahr. Die Menschen von Eternas begannen sorglos zu

      werden. Garodem musterte die Gebäude. Manche der Türen waren längst

      nicht mehr so massiv und widerstandsfähig gebaut, wie dies noch vor

      wenigen Jahren der Fall gewesen war. Sie waren leichter, zierlicher und

      bequemer zu betätigen. Auch manche der Fensterläden wiesen diesen Makel

      auf, und Garodem erkannte überrascht, dass in vielen der Fensterklappen

      nicht einmal mehr Schießscharten vorhanden waren, durch die Pfeile auf

      einen Angreifer abgeschossen werden konnten.

      Der Pferdefürst räusperte sich nachdenklich und sah seinen Scharführer

      ernst an. »Ich fürchte, an Euren Worten ist mehr wahr, als mir lieb sein kann.

      Ich werde mit Larwyn darüber sprechen.«

      Kormund verlor kein Wort darüber, dass sein Pferdefürst ein ernstes

      Problem mit seiner Gemahlin besprechen wollte. Ein guter Pferdelord

      besprach alle Probleme mit seinem Weibe, denn schließlich teilten sie nicht

      nur die Bettstatt miteinander, sondern hatten auch eine gemeinsame

      Verantwortung für ihr Leben und das ihrer Kinder. Kormund spuckte aus.

      Vielleicht galt dies für die Bewohner Eternas ja gar nicht mehr. Aber Larwyn

      war keine Bewohnerin der Stadt, sie war eine rechtschaffene Frau des

      Pferdevolkes, und es war gut, wenn Garodem sich mit ihr besprach.

      Der Scharführer war froh, die bedrückende Enge zwischen den Häusern

      der Stadt hinter sich lassen zu können, und vielleicht ging es Garodem

      ebenso, denn der Fürst trieb sein Pferd zu einem raschen Galopp, der die

      kleine Gruppe über den breiten und mit geebneten Steinen ausgelegten Weg

      hin zur Burg führte.

      Doch zuvor lenkte Garodem sein Pferd noch über die steinerne Brücke an

      das gegenüberliegende Ufer des Flusses Eten. Kormund bemerkte die

      überraschten Blicke der Torwache, als sie kurz vor dem Ziel noch einmal

      abbogen und die kleine Schar Garodem über die Brücke folgte.

      Am anderen Ufer erstreckten sich die Baumbestände der Hochmark. Jene

      Bestände, die aufgrund ihres hohen und geraden Wuchses so wertvoll waren.

      Gerades und starkes Holz für gute Pfeile und gute Lanzen. Vor den dichten

      Baumreihen erstreckte sich ein flacher langer Hügel. Ein viel zu langer Hügel,

      denn seine Erde bedeckte die Opfer der Schlacht um Eternas: Männer, Frauen

      und Kinder, die im Kampf gegen die Orks gefallen waren.

      Garodem stoppte sein Pferd, ließ die Zügel fallen und saß ab. Sein Pferd

      würde dort selbst im dichtesten Schlachtgetümmel stehen bleiben, bis er es

      wieder herbeirief, denn es war zum Kampf ausgebildet.

      Der Pferdefürst schritt zu dem Hügel hinüber, und seine Gedanken waren

      bei jenen, die nach dem Glauben des Pferdevolkes nun zwischen den

      Goldenen Wolken einhereilten.

      »In des Lebens Wonne und des Todes Not, soll Eile sein stets das Gebot,

      in

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