Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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      Rinde einen kreuzförmigen Schnitt aufwies. Garodem hatte sie persönlich auf

      diese Weise markiert und sie so zum Schlag freigegeben. An einem der

      Bäume kletterte gerade ein Mann hinauf, um starke Lederseile am Stamm

      unterhalb der Krone zu befestigen. Danach würde man an dessen Basis mit

      Äxten die beiden Kerben schlagen, die den Baum schwächten. Das Setzen der

      Kerben würde die Fallrichtung bestimmen, und die Männer an den Leinen

      sollten dafür sorgen, dass sich der Baum beim Sturz nicht drehte oder sich im

      Geäst benachbarter Stämme verfing.

      An dem soeben gefällten Baum waren andere Männer dabei, die Äste

      abzuschlagen, und Garodem erkannte zufrieden einen seiner Schwertmänner

      und den alten Schmied Guntram unter ihnen, welche diese Arbeit

      beaufsichtigten. Die grauen Haare und die etwas gebeugte Körperhaltung des

      muskulösen Schmiedes waren unverkennbar, ebenso seine spitze Zunge, für

      die er bekannt war. Er galt als etwas streitsüchtig, und dass sein Mund fast

      zahnlos war, ging auf einen kurzen, aber intensiven Disput mit dem Ersten

      Schwertmann von Garodems Wache zurück. Doch trotz seiner zunehmenden

      Kurzsichtigkeit war er noch immer einer der besten Waffenschmiede in der

      Hochmark.

      Gerade scheuchte Guntram einen der Holzarbeiter vom Stamm zurück.

      »Bist du den dunklen Abgründen verfallen, du Narr? Siehst du nicht, wie gut

      dieser Ast gewachsen ist? Er wird eine hervorragende Lanze abgeben, aber du

      willst den schönen Schaft zerschlagen!«

      Der Schmied hatte den Oberkörper entblößt, wie viele der anderen Männer

      auch, und ließ dabei viele alte Narben sehen, die von vergangenen

      Verletzungen herrührten. Späne und Blätter klebten auf der schweißnassen

      Haut und verliehen Guntram das Aussehen eines fremdartigen Wesens. Der

      neben ihm stehende Schwertmann ertrug die herrschende Hitze mit stoischer

      Miene. Die Tradition der Schwertmänner verlangte das Tragen des Helms mit

      Rosshaarschweif und des grünen Umhangs, und kein wahrer Pferdelord hätte

      mit diesem Brauch gebrochen. Schweiß sickerte unter dem Stirnschutz des

      Mannes hervor, sammelte sich in seinem dunklen Bart und tropfte von dort

      auf den Boden. Der Schwertmann runzelte die Stirn, als ein anderer Arbeiter

      ihm einige kleinere Äste zeigte, sortierte einige von ihnen aus und hielt die

      anderen Guntram hin. Der alte Schmied führte die Holzstücke dicht vor seine

      Augen, runzelte ebenfalls die Stirn und seufzte leise.

      »Krumm und schief. Das taugt allenfalls für die Pfeile eines orkischen

      Spitzohrs. Sind ja für ihre schlampige Arbeit bekannt, die Bestien.« Guntram

      warf die meisten der Äste achtlos zu Boden und behielt nur drei zurück. »Die

      hier mögen brauchbare Pfeile abgeben.« Der Schmied grinste den Kämpfer

      zahnlos an. »Und wenn ich sie bearbeite, werden sie sogar ganz

      ausgezeichnete Pfeile abgeben.«

      Der Schwertmann blickte über Guntrams Schulter hinweg und sah nun

      Garodem. Grüßend legte er eine Hand an den Schwertgriff und schlug die

      andere zur Faust geballt an seine Brust. Guntram wandte sich um und

      blinzelte kurzsichtig. »Ah, nicht die Herrin Larwyn, oder? Nein, nicht die

      Herrin.« Guntram blinzelte erneut und grinste dann. »Ah, seid gegrüßt, Hoher

      Lord Garodem. Wir werden gute Lanzen und Pfeile bekommen, wirklich gute

      Pfeile und Lanzen.«

      Der Schmied nickte bekräftigend zu seinen Worten und hielt Garodem die

      Äste entgegen. Garodem betrachtete sie fachkundig und nickte. »Ich kenne

      die Fertigkeit deiner Hände, guter Herr Guntram. Du machst noch immer die

      besten Waffen und Rüstungen.«

      »Ah, das tue ich gewiss, Hoher Herr. Das tue ich gewiss.« Guntram wies

      auf einige der abgeschlagenen Äste. »Gut gewachsenes Holz, und es sind

      einige schöne gerade Stücke dabei. Der Schaft der Lanze muss dem Wuchs

      folgen, das macht ihn stabil. Eure Pferdelords werden gute Lanzen von mir

      bekommen. Hervorragende Schäfte und Spitzen. Und auch erstklassige

      Pfeile.« Guntram sah den Schwertmann neben sich grinsend an. »Der gute

      Herr Schwertmann wird dies bestätigen können, auch wenn ich nicht glaube,

      dass er ein Ziel mit dem Pfeil zu treffen vermag.«

      Der Schwertmann errötete ein wenig. »Macht Ihr nur gerade Pfeile, guter

      Herr Guntram, dann sorge ich dafür, dass sie ihr Ziel erreichen.«

      Garodem merkte, dass der alte Schmied eine Gelegenheit suchte, ein wenig

      zu streiten, und unterdrückte ein Lächeln. Er blickte den Schwertmann an.

      »Sagt, guter Herr Haronem, ich sah Spuren eines Wagens aus einer der

      anderen Marken.«

      Der Schwertmann Haronem nickte und wies nach links. »Der Händler

      Helderim kam mit einem solchen Wagen und einem Mann aus der Westmark.

      Sie sind dort vorne, direkt am Weg, mein Pferdefürst.«

      Garodem nickte dankend und schritt in die Richtung, in die

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