Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk
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Читать онлайн книгу Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk страница 29
der Mark bekannt. Helderim würde niemals riskieren, gegen sein Gebot zu
verstoßen, also musste Larwyn ihm tatsächlich die Erlaubnis gegeben haben.
»Es ist ein gutes Geschäft, mein Hoher Lord Garodem«, versicherte
Helderim rasch. »Nur sehr wenig gutes Holz aus der Hochmark gegen sehr
viel gutes Holz aus der Westmark.« Helderim schielte zu dem anderen
Händler hinüber. »Nun, eher ganz passables Holz aus der Westmark. In jedem
Fall ist es ein gutes Geschäft für die Westmark.«
Garodem nickte zögernd. »Ja, sicher ein gutes Geschäft für beide Seiten.«
Der Pferdefürst wandte sich ab, doch Helderim folgte ihm mit hastigen
Schritten. »Mein Hoher Lord Garodem, da wäre noch eine Kleinigkeit, die ich
mit Euch besprechen wollte. Es geht um meine Vergrößerungssteine. Ihr
kennt doch meine Vergrößerungssteine, nicht wahr?«
Wer in Eternas kannte Helderims Vergrößerungssteine nicht? Vor rund
drei Jahren hatten die Orks des Schwarzen Lords das Volk der Zwerge
überfallen und es zum Abbau von Schwarzkristall gezwungen. Zugleich hatte
ein Grauer Zauberer, in Gestalt eines Händlers, die Hochmark aufgesucht und
von den Schmieden Eternas’ kleine metallene Rahmen fertigen lassen. Der
angebliche Händler hatte ein Musterstück mit einem eingearbeiteten
Scheibchen Schwarzkristall mit sich geführt und behauptet, es sei ein im
Reich der weißen Bäume begehrtes Schmuckstück. In Wirklichkeit hatte der
Schwarze Lord versucht, damit seine tageslichtempfindlichen Orks vor dem
grellen Licht der Sonne zu schützen und so ihre Schlagkraft zu erhöhen.
Garodems Pferdelords und die tapferen Axtschläger des Zwergenvolkes
hatten den Plan der dunklen Mächte zunichtegemacht, und von dem ganzen
Spuk waren nur die unzähligen kleinen Metallrahmen übrig geblieben, die die
Schmiede Eternas’ gefertigt hatten und für welche die Bestien keine
Verwendung mehr gefunden hatten. Doch dann hatte Helderim durch Zufall
bei einer Näherin gesehen, wie sie einen Bergkristall benutzte, um die feinen
Nähte der Gewänder besser erkennen zu können. Geschäftstüchtig, wie es
seinem Wesen entsprach, hatte der gute Helderim erkannt, dass man solche
Bergkristalle in die metallenen Rahmen einpassen konnte und dass es einen
hohen Bedarf an solchen Instrumenten gab, mit denen man kleine Dinge
etwas größer sehen konnte. So waren Helderims Vergrößerungssteine
entstanden. Selbst Garodem nutzte gelegentlich einen von ihnen, denn die
Zeichen in den Schriften schienen ihm im Laufe der Jahre immer weiter
einzuschrumpfen.
»Was ist mit Euren Vergrößerungssteinen, guter Herr Helderim?«
»Oh, es ist alles in Ordnung mit ihnen, mein Hoher Lord, alles in
Ordnung«, erwiderte Helderim rasch. Er trippelte aufgeregt neben Garodem
her und schien nicht recht zu wissen, in welcher Hand er die Vertragstafeln
nun halten sollte. »Die Menschen wissen sie zu schätzen, ja, das tun sie.
Selbst meine teure Gunwyn, mein gutes Eheweib, weiß sie zu nutzen.
Helderim, mein Guter und Bester, so sagt sie mir immer, Helderim, mein
Guter und Bester, deine Vergrößerungssteine sind ein wahrer Segen für die
Augen, du solltest sie auch anderen Menschen zugänglich machen. Ja, das
sagt sie, meine teure Gunwyn.«
Garodem erkannte sofort, worauf der Händler hinauswollte. »Ihr möchtet
sie auch in den anderen Marken vertreiben, guter Herr Helderim?«
Helderim lächelte unsicher. »Nun, der Handel unterliegt Eurer schützenden
Hand, Garodem, mein Hoher Lord.«
»Das tut er«, bestätigte Garodem und blickte missmutig zu dem beladenen
Frachtwagen der Westmark zurück. »Und nun wollt Ihr, dass ich Euch den
Handel mit den Vergrößerungssteinen gestatte?«
Helderim breitete ehrerbietig die Arme aus. »Es würde den Ruhm der
Hochmark mehren, mein Hoher Lord.«
»Und Euren Beutel beschweren, nicht wahr?« Garodem lächelte
verständnisvoll.
Da erklang hinter ihnen ein lauter Schrei, der den Lärm der Holzarbeiten
übertönte. Garodem wandte sich um, und auch Helderim blickte erschrocken
über seine Schulter und erkannte einen Baum, der sich erst zögernd zu neigen
schien, dann jedoch immer schneller und genau in ihre Richtung dem Boden
entgegenstürzte. Offensichtlich war eine der stabilisierenden Leinen gerissen.
Die andere Leine zog ein paar schreiende Männer hinter sich her, die den
Baum nicht mehr zu halten vermochten und schließlich fluchend losließen,
während der massige Stamm auf den Pferdefürsten niedersauste.
Garodem spürte den harten Stoß, mit dem der schmächtige Händler sich
gegen ihn warf, und instinktiv gab er dem Impuls nach, packte Helderim am
Überwurf seines Gewandes und zog ihn mit sich. Beide stürzten übereinander