Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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      dann die Wucht des Schlages, mit dem der Baum auf den Boden prallte.

      Zweige peitschten ihre Körper und einer von ihnen riss eine blutige Strieme

      über Garodems Wange. Federnd kam der Baum zur Ruhe, und Männer

      hasteten herbei, um nach Garodem und dem Händler zu sehen.

      Haronem war der Erste, der sich durch die Zweige hindurchkämpfte und

      sich besorgt über Garodem beugte. »Ist Euch etwas geschehen, Garodem,

      mein Hoher Lord?«

      Helderim sah den Schwertmann giftig an. »Es geht uns beiden gut, danke

      der Nachfrage.«

      Guntram blickte über Haronems Schulter. »Ihr seid klein genug, um unter

      jedem Ast hindurchzuschlüpfen, guter Herr Helderim.«

      Ein Arbeiter prüfte die Äste, die Garodem und Helderim am Boden hielten.

      »Habt noch einen Augenblick Geduld, mein Hoher Lord. Nur ein paar Hiebe,

      und Ihr könnt Euch unbekümmert wieder erheben. Doch wartet, bis ich es

      Euch sage. Einige der Äste stehen noch unter Spannung, und ein

      vorschnellender Ast kann einem ausgewachsenen Mann den Kopf abreißen.«

      Helderim, der eifrig versucht hatte, sich unter dem Baum hervorzuarbeiten,

      erstarrte erschrocken und ließ sich hastig wieder zu Boden sinken. Garodem

      blickte den zierlichen Händler ermutigend an. »Sagt, guter Herr Helderim, in

      welche Mark soll Euch der Handel mit den Vergrößerungssteinen denn

      führen?«

      »Ich dachte an die Ostmark, Garodem, mein Hoher Lord«, gestand der

      Händler. Er ahnte Garodems unausgesprochene Frage. »Dort in der Nähe gibt

      es ausgedehnte Moore. Der Torf wäre eine gute Handelsware.«

      Egal, in welcher Lage sich der gute Helderim auch befinden mochte, sein

      Geschäftssinn würde ihn nie verlassen. Garodem hörte das Schlagen der Äxte

      und spürte, wie der Druck der Zweige von ihm wich. Er lächelte Helderim

      freundlich an. »Kommt morgen vor dem Mittag zu mir. Dann werden wir

      alles in Ruhe besprechen.«

      Aber zuvor würde Garodem einige Worte mit seiner Larwyn wechseln.

      Und, wenn er es recht bedachte, durchaus noch mehr als Worte.

      Kapitel 6

      Eigentlich war es eine richtige Stadt, aber man hatte ihr nie einen eigenen

      Namen gegeben, sondern nutzte die Bezeichnung des Ortes, an dem sie sich

      erhob. Die Weißen Sände waren ein fester Begriff für das elfische Volk und

      erstreckten sich am westlichsten Punkt ihres Landes, unmittelbar am Meer. Es

      war eine große Bucht, die von einem Strand in der Form eines Halbmondes

      eingefasst war. Die zum Meer weisenden Enden dieses Halbmondes

      berührten einander fast, sodass nur ein schmaler Wasserweg das offene Meer

      mit der geschützten Bucht verband. Der Strand bestand aus feinstem weißen

      Sand, aus dem die elfischen Sandbrenner besten Klarstein für die zahlreichen

      Fensteröffnungen in den Behausungen des Elfenvolkes fertigten. Doch

      obwohl ihn die Sandbrenner schon seit so vielen Jahrtausenden nutzten, spülte

      das Meer immer wieder genügend davon an, und daher wurde der Sand nicht

      weniger.

      Angrenzend an den Strand erhoben sich schroffe Klippen steil in den

      Himmel und umgaben die Bucht wie eine schützende Mauer. Zur Landseite

      hin fielen die Klippen scharfkantig und steil wieder ab, und kein Angreifer

      konnte hoffen, sie zu erklimmen. Nur die zahlreichen Seevögel nutzten sie,

      um hier zu nisten und ihren Kot zu hinterlassen. Das elfische Haus, das hier

      lebte, hatte sich längst an den Schmutz und das Geschrei der gefiederten

      Segler gewöhnt. An der Innenseite der Klippenwand befanden sich die Häuser

      des Elfenvolkes. Zierlich und grazil aus feinen Hölzern erbaut, wirkten sie

      äußerst zerbrechlich. Schmale Treppen verbanden die Häuser untereinander

      und mit dem Boden, wobei die gedrehten Hölzer ihrer Geländer kaum den

      Eindruck machten, als könnten sie einem Halt verschaffen. Häuser und

      Treppen variierten in Größe und Form, sie wirkten willkürlich verteilt und

      doch auf elfische Weise organisch, als seien die Gebäude aus den Klippen

      hervorgewachsen, um deren Schroffheit Leben und Harmonie zu verleihen.

      Kein Rauch kräuselte sich über den Kochstellen der Häuser, denn die Elfen

      verstanden sich darauf, ihn zu vermeiden. Einige der Häuser waren den

      Formen der Meerestiere nachempfunden und zeugten von der Verbundenheit

      des Elfenhauses mit dem Meer. Das größte Gebäude wies die Form einer

      Muschel auf und diente den hier lebenden Elfen als Versammlungsraum. Die

      geschwungene Fassade war mit einem Gemisch aus dem Dung der Vögel und

      dem weißen Sand des Strandes gestrichen, aber der einst unangenehme

      Geruch war längst verflogen.

      Unten am Strand gab es nur in einem begrenzten Bereich Gebäude, denn

      die Elfen wollten die Schönheit der Weißen Sände nicht unnötig

      beeinträchtigen. Hier schoben sich

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