Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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sie werden nicht umkippen«, versicherte Leoryn und zog ihn mit

      sich. »Nun komm schon, Lotaras, was soll das Haus des Seevogels von dem

      der Lilie halten, wenn die Kinder Elodarions Furcht vor dem Wasser haben?«

      Lotaras schob seinen Bogen und den Pfeilköcher gerade, nahm die

      Provianttasche vom Boden auf und folgte ihr missmutig. »Ich habe keine

      Furcht vor dem Meer. Ich mag nur nicht, wenn es wackelt.«

      Der Weg, dem sie folgten, führte sie an der Steilwand der Klippe entlang

      zur Mitte der Bucht. Er war aus Hölzern gebaut, zwischen denen hier und da

      der nackte Fels der Klippe hervortrat, der an diesen Stellen von den

      unzähligen Füßen, die den Weg zuvor genommen hatten, glatt geschliffen

      war. Die Streben des schmalen Geländers hatten die Form aufrecht stehender

      Fische, die farbenfroh schillerten.

      Nachdem die beiden jungen Elfen den Grund erreicht hatten, schritten sie

      über den weißen Sand auf eine Gruppe von Männern zu. Ein schlanker Elf

      trat aus der Gruppe hervor und winkte freundlich. Auf den ersten Blick

      ähnelte seine Kleidung jener der Geschwister, aber als Lotaras und Leoryn

      näher kamen, erkannten sie feine Unterschiede. Der Mann trug den hoch

      aufragenden Helm des elfischen Volkes mit dem Symbol seines Hauses,

      einem Seevogel, der seine Schwingen weit ausbreitete. Die Seiten des Helmes

      waren jedoch fein ziseliert und zeigten die Struktur von Schuppen. Über

      seinem Gewand trug der Mann einen Panzer aus metallen blitzenden

      Schuppen, was typisch für die seefahrenden Häuser war, während die des

      Waldes feste Harnische bevorzugten. Sein Gewand war kürzer als das von

      Lotaras, wenn auch aus dem gleichen weichen Stoff und mit den gleichen

      elfischen Symbolen und Stickereien verziert. Er trug einen breiten roten

      Schwertgurt, an dem das lange, leicht gekrümmte Schwert der Elfen befestigt

      war. Nur sein blauer Umhang schien mit dem von Lotaras und Leoryn

      identisch, wenn man einmal von der Spange absah, die ihn zusammenhielt.

      Bei den Angehörigen des Hauses Elodarions hatte die Spange die Form einer

      Lilie, bei diesem Mann waren es, wie schon zuvor auf seinem Helm, die

      Schwingen eines Seevogels.

      »Ich bin Herolas aus dem Hause des Seevogels und Kapitän der

      ›Sturmschwinge‹«, sagte er freundlich und neigte grüßend den Kopf.

      »Lotaras und Leoryn aus dem Hause Elodarions«, erwiderte Lotaras.

      Sturmschwinge – der Name hatte etwas Unheilvolles an sich. Er blickte seine

      Schwester ahnungsvoll an. »Es wird wackeln.«

      Herolas betrachtete die Geschwister verständnislos. »Was wird wackeln?«

      »Er meint dein Boot, Bruder Herolas«, sagte Leoryn freundlich.

      »Es ist ein Schiff und kein Boot«, erwiderte Herolas. »Ein Pfeilschiff, um

      genau zu sein, denn es schnellt wie ein Pfeil über die Wogen des Meeres

      hinweg, durchteilt die Stürme und …«

      »Ich will es nicht erwerben«, unterbrach ihn Lotaras unhöflich. In seiner

      Vorstellung beschworen die bildhaften Worte schreckliche Szenarien herauf.

      »Wir wollen es nur nutzen.«

      Herolas runzelte die Stirn. »Ich verstehe. Mein Bruder aus dem Hause

      Elodarions ist wohl noch nie zur See gefahren?« Er lächelte gutmütig. »Seid

      ohne Sorge, Bruder Lotaras, es mag dir ein wenig schwankend erscheinen,

      aber es wird euch beide sicher ans Ziel bringen. Aber nun folgt mir. Ich zeige

      euch die ›Sturmschwinge‹.«

      »Ich sagte dir doch, dass es wackeln wird«, brummte Lotaras seiner erneut

      auflachenden Schwester zu.

      Sie schritten an einer Gruppe elfischer Männer vorbei, die nur leicht

      bekleidet waren und gerade den Rumpf eines neuen Schiffes fertigten.

      Herolas bemerkte die neugierigen Blicke der beiden Waldbewohner und

      deutete zu den Arbeitern hinüber.

      »So baut man ein Schiff. Ganz gleich, ob es eines der schnellen

      Pfeilschiffe, der plumpen, aber fast dreimal so großen Transporter oder der

      starken Kampfschiffe wird, die den Feuertod über große Entfernung bringen,

      immer legt man zuerst den Fuß des Schiffes. Er muss fest und biegsam

      zugleich sein, denn er verschafft dem Schiff Halt, wie es der Fuß eines

      Mannes auf dem Boden zu Land tut. Die geschwungenen Rippen bieten

      später den Planken Halt, die den Rumpf außen bedecken. Sie werden von

      unten beginnend am Skelett des Schiffes befestigt und überlappen einander

      ein wenig.« Skelett. Ein Begriff, der in Lotaras erneut ein unbehagliches

      Gefühl hervorrief. »Die Bretter müssen sorgfältig geglättet werden, damit das

      Schiff gut gleitet. Wir versehen sie zu diesem Zweck mit einem feinen

      Goldüberzug. Das Zeug lässt sich leicht verarbeiten und sieht ganz hübsch

      aus. Zudem verhindert es, dass sich zu viele Muscheln und Algen am Rumpf

      absetzen. Seht ihr die Stellen, wo sich die Bretter überlappen? Dort gießen

      wir eine Mischung aus Metall und

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