Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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unten keine Lampe entdecken und begnügte sich daher mit dem Licht,

      das durch die offene Luke hereinfiel und umherwanderte, wenn sich das Segel

      bewegte oder das Schiff sich neigte, was allerdings für Lotaras’ Magen nicht

      viel erfreulicher war als der Anblick der Wellen. In der Mitte des niedrigen

      Raumes standen ein Tisch und zwei Bänke, die alle fest mit dem Boden

      verbunden waren, sowie mehrere Kisten, die wohl die persönliche Habe der

      Besatzung enthielten. Entlang der Seiten standen mehrere schmale,

      übereinander errichtete Schlafstätten, die an den Seiten mit hohen, fein

      gearbeiteten Handläufen versehen waren, welche Lotaras verwundert

      betrachtete.

      Ein Schatten legte sich über die Luke, und Kapitän Herolas blickte herein.

      »Wegen des Seegangs«, merkte er beiläufig an. »Es kann unruhig werden,

      wenn wir schlafen, und keiner möchte dann aus seiner Bettstatt fallen. Sie

      mögen nicht bequem aussehen, aber glaube mir, Bruder des Waldes, wenn

      man müde ist, so liegt man hier wie im Schoß seiner Mutter.«

      Lotaras stampfte mit dem Fuß auf den Boden. »Habt ihr Gold hier

      drunter?«

      »Jede Menge.« Herolas lachte. »Der Mast ragt hoch auf, und so brauchen

      wir ein starkes Gegengewicht, damit unsere feine ›Sturmschwinge‹ nicht

      kippt. Der Rumpf ist über seinem Fuß teilweise mit massivem Gold

      ausgegossen. Es ist schwer, wird nicht vom Wasser angegriffen und hält das

      Schiff aufrecht.«

      Der Kapitän machte mit der einen Hand eine unbestimmte Geste und hielt

      sich mit der anderen am Handlauf der Treppe fest, als das Schiff ein wenig

      überholte und sich stärker neigte. »Wenn du Durst oder Hunger hast, findest

      du alles in den Kisten. Sie sind wasserdicht, damit nichts verderben kann,

      falls wir Wasser aufnehmen.«

      »Wasser aufnehmen?«

      »Du brauchst nicht zu erblassen, Bruder des Waldes. Wenn wir besseren

      Wind bekommen und die Fahrt schneller wird, kann ein wenig Wasser

      hereinspritzen.«

      Lotaras begann sich zu fragen, ob der Aufenthalt auf dem Schiffsdeck

      nicht sicherer war. »Und wenn zu viel Wasser hereinspritzt?« Er wies auf das

      glänzende Gold unter seinen Füßen. »Das Metall ist schwer.«

      Herolas wies zu einer der Streben des Rumpfes. »Dort befindet sich eine

      Pumpe, mit der man das Wasser herausbefördern kann. Das hält einen richtig

      warm.«

      Lotaras hielt sich wankend an einer Strebe fest und fluchte, als er sich

      erneut den Kopf stieß. Sein Helm wurde nach vorne gedrückt und schob sich

      über seine Augen. Er hörte das freundliche Lachen des Kapitäns und ärgerte

      sich über dessen gutmütigen Spott. »Nach einer Weile bekommst du richtige

      Seefüße, Bruder des Waldes. Man gewöhnt sich an die Bewegungen des

      Schiffes. Oh, man beginnt sie sogar zu lieben.«

      »Aha.« Lotaras konnte sich das kaum vorstellen. Er liebte diese

      Bewegungen jedenfalls nicht und sein Magen hasste sie sogar. Er hatte lieber

      die Kontrolle über seine Beine und nicht gerne das Gefühl, der Willkür eines

      schaukelnden Schiffes ausgesetzt zu sein.

      Die See wurde spürbar unruhiger. Kapitän Herolas nickte Lotaras zu und

      trat wieder neben seinen Steuermann. »Steuere weiter auf das Meer hinaus«,

      sagte er zu Gendrion. »Falls wirklich ein Sturm kommt, will ich nicht von

      ihm an die Küste gedrückt werden.«

      »Sei gewiss, der Sturm kommt«, brummte Gendrion.

      Das Schiff begann nun auch seitlich zu schwingen. Eine unregelmäßige

      Folge von Auf- und Abbewegungen und seitlichen Neigungen, die seinem

      Magen immer weniger behagte, ließ Lotaras erneut nach Halt suchen, als er

      wieder auf Deck trat. Er versuchte, seinen Blick auf einen Teil des Schiffes zu

      fixieren, denn immer, wenn er auf das wallende Meer sah, schien sein Magen

      das Bestreben zu haben, den Bewegungen des Wassers zu folgen.

      »Ist es nicht eintönig, so lange Jahre über das Meer zu fahren?«, fragte er

      den See-Elfen neben sich. »Hier gibt es doch nichts außer Wind und Wellen,

      Wellen und Wind.«

      »Meinst du?« Der See-Elf lachte. »Beuge dich ein wenig über den

      Handlauf und schaue ins Wasser hinab, Bruder des Waldes. Dann siehst du,

      wie sehr das Meer lebt.«

      Lotaras verzichtete darauf, denn er bemerkte gerade, wie sehr sein Magen

      zu leben begann.

      Der elfische Seemann wies um sich. »Nirgends sonst wirst du solche

      Schönheit finden. Sonne und Wolken, ja, selbst ein Sturm verzaubern das

      Wasser. Immer neue Formen und Reflexe entstehen. Die Wellen bäumen sich

      auf und fließen ineinander.«

      In Lotaras Magen begann sich Ähnliches abzuspielen, aber der See-Elf

      fuhr

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