Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes. Michael Schenk

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Die Pferdelords 03 - Die Barbaren des Dünenlandes - Michael Schenk Die Pferdelords

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gab auch Fälle, in denen Raubkralle oder Pelzbeißer den Kampf für sich

      entschieden hatten. So waren auch die Frauen auf den einsam gelegenen

      Gehöften durchaus wehrhaft und verstanden sich auf den Umgang mit Pfeil

      und Bogen. Sie mussten Heimstatt und Kinder und auch die kleinen Herden

      schützen, wenn ihre Männer vom Pferdefürsten durch die Losung gerufen

      wurden. Diese verpflichtete jeden Pferdelord, sich auszurüsten und sich zu

      versammeln, um dem Fürsten seiner Mark in den Kampf zu folgen.

      Garodem war dieser Tradition immer verpflichtet gewesen, auch damals,

      als er die Isolation gesucht hatte. Sein Vater, der König, war gestorben und

      die Königswürde war auf seinen Bruder übergegangen, dem Garodem den

      Treueid der Pferdelords geleistet hatte. Dann hatten die Horden der Orks die

      Reiche der Menschenwesen überfallen. Garodem hatte den Treueid erfüllt,

      doch war er seinem Bruder nicht mehr begegnet, da dieser in der großen

      Schlacht vor der weißen Stadt des Reiches der weißen Bäume gefallen war.

      Garodem litt noch immer darunter, sich nicht mehr mit dem Bruder versöhnt

      zu haben. Bereitwillig verzichtete er auf den Thronanspruch, der damit auf

      den Sohn seines Bruders überging, und so war nun Reyodem der König der

      Pferdelords. Garodem vermisste die unteren fruchtbaren Marken des

      Pferdevolkes nicht, denn hier in der Hochmark hatte er Larwyn kennen und

      lieben gelernt.

      Larwyn war eine Frau von außergewöhnlicher Anmut und Schönheit, die

      jünger an Jahren war und allein durch den Blick ihrer Augen Frieden und

      Liebe in sein Herz senkte. Ja, sie war sanft und anmutig, seine Larwyn, doch

      zugleich auch stark und beharrlich.

      Sie war eine echte Frau des Pferdevolkes und scheute vor keiner

      Auseinandersetzung und keinem Kampf zurück. Manchmal glaubte Garodem,

      sich nicht wirklich bewusst zu machen, welches Glück er mit ihr gefunden

      hatte. Sein Herz wurde weich, als er an seinen eigenen Sohn Garwin dachte,

      den Erben der Hochmark, den Larwyn ihm geschenkt hatte. Garwin würde ein

      rechter Pferdelord werden, dafür wollte Garodem sorgen. Er war nun fast fünf

      Jahre alt und erkundete die Welt bereits auf eigenen Füßen. Nicht immer zur

      Freude seiner Umwelt und oft zur Sorge der Eltern, denn Garwin ließ keine

      Gelegenheit aus, seine vorwitzige Neugier unter Beweis zu stellen.

      Auf halbem Weg nach Eternas erreichten Garodem und seine Schar den

      Quellweiler. Es war schon fast dunkel, und so beschloss der Pferdefürst, hier

      zu übernachten. Seine Knochen schmerzten ein wenig, doch er redete sich

      ein, es würde ihm nichts ausmachen, wie früher unter freiem Himmel zu

      übernachten. Er sagte sich, dass er den Weiler nur deshalb ansteuerte, um den

      Bewohnern die Möglichkeit zu geben, von ihren Sorgen und Nöten und von

      ihren Freuden zu berichten. Er legte sein Ohr gerne an die Lippen der

      Menschen, um ihre Bedürfnisse zu erfahren, denn er war für sie

      verantwortlich und fühlte sich ihnen verbunden.

      An diesem Abend hatte Garodem die unerwartete Gelegenheit, einer

      Hochzeit beizuwohnen. Während das Brautpaar traditionell Wasserflasche

      und Zügel teilte, dachte er an seine eigene Zeremonie zurück, und eine

      unbändige Sehnsucht nach Larwyn erfüllte ihn.

      Vielleicht trieb ihn dies in aller Frühe von der strohgefüllten Bettstatt.

      Kormund sah seinen Fürsten überrascht an, als dieser zu unerwartetem

      Zehnteltag in den Wohnraum des Hauses trat, das der Älteste ihnen für die

      Nacht überlassen hatte. Die meisten Bewohner des Weilers schliefen noch

      unter der Einwirkung des am Abend zuvor reichlich genossenen Alkohols,

      und so bat Garodem den Ältesten, die Menschen nochmals von ihm zu

      grüßen, bevor er dann mit seiner kleinen Schar weiter nach Eternas zog.

      Er ritt scharf und konnte es kaum erwarten, wieder zu Larwyn und seinem

      Sohn Garwin zu kommen. In seinem Rücken knatterte der Berittwimpel an

      Kormunds Lanze im Reitwind. Erst als sich die Ebene von Eternas vor ihnen

      öffnete, zügelte Garodem sein Pferd und ließ den Anblick auf sich einwirken.

      Die Ebene von Eternas zog sich zwischen den zu beiden Seiten

      aufragenden Bergrücken entlang. In der Mitte wurde sie durch den

      Gebirgsfluss Eten geteilt, der in sanftem Bogen von Süden nach Norden floss.

      Zunächst an der Stadt Eternas vorbei, dann an der gleichnamigen Burg, bevor

      er am nördlichen Pass die Hochmark verließ. In der Ebene gab es fetten,

      kostbaren Mutterboden, der zusammen mit dem Wasser des Flusses für

      fruchtbare Weiden sorgte. Beinahe um die gesamte Ebene zog sich ein dichter

      Ring der seltenen Gebirgswälder, die unter dem strengen Schutz Garodems

      standen. Vielleicht wäre dies nun, da die Hochmark Holz aus den anderen

      Marken erhielt, nicht mehr erforderlich gewesen, aber Garodem wollte

      unabhängig bleiben. Denn niemand wusste, ob nicht irgendwann ein erneuter

      Krieg gegen die Orks den Handel zum Erliegen bringen würde und die

      Hochmark

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