Von Weiten und Zeiten. Josef Mugler

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Von Weiten und Zeiten - Josef Mugler

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du das wohl?

      Hier ist die Krümmung wieder!

      Doch wüst und dürr die Fluren,

      auch dort und da und überall.

      Lass uns ein wenig rasten!

      Sturm und Sonne

      Kalt gefühlter Sturm,

      du treibst die weiße Herde

      hierher und wieder fort.

      Kindermorgentraum wird wahr

      und straft die Alten Lügen,

      die dich als Schreckgespenst

      erleben in ihrem Abgesang.

      Das dumpfe Flehen erstickt

      im dichten Flockentreiben.

      Die Jungen hören uns nicht.

      Warm gefühlte Sonne,

      du machst nach außen blind

      und zugleich inwärts sehend,

      senkst deine Strahlen

      direkt ins Herz hinein

      und dehnst es aus

      und immer praller

      über den Horizont

      zu neuen Weiten,

       Unendlichkeit verheißend.

      Vorschlummer

      Driftet Schlummer nachtwärts,

      fällt plump auf tönerne Masken,

      zerreißt in tausend Fratzen

      zu durstiger Wipfel Ruh,

      zerschellt am Felsen Wahrheit,

      hängt sehnend Vorgedachtes

      an krumm geschlag’ne Nägel

      im Vorraum zur Unendlichkeit.

      Faselt von Sein und Werden

      auf fein gesiebtem Humus,

      kracht schallend auf Asphalt,

      pflügt Furchen in die Haut.

      Geläut der heiligen Glocken

      benebelt im buchtigen Luxus

      Fratzen von gaffend Greifenden,

      stöhnend in wallender Gier.

      So dehnt sich Grelles in Fahles

      vergessend die sehrende Sendung.

      Vorbei am Pendel der Uruhr

      beschleunigt das Wort sein Ziel.

      Auf wolkigen Polstern schwebend

      zerfließt es in deutende Bilder,

      wirft Anker auf brechender Woge

      und schwappt über dein Deck.

      Rast

      Zur Herberge drängte mein Schritt,

      als ich über gischtendes Wasser

      hinüber wollte auf festes Land.

      Dein Garten samt kühlem Gemäuer

      nahmen mich auf: den Flüchtigen

      des Lebens aus der weiten Prärie,

      die im glimmenden Licht ferne liegt,

      mir die sanfte Oase widerspiegelnd,

      über die ich hinausgewachsen bin

      hoch über den Sand in das Paradies,

      das verheißene, ersehnte, vermeintliche.

      Nun harre ich hier im kahlen Geviert,

      behütet, gefangen, befangen, behangen

      mit dem Ballast aus verlassenem Leben,

      den ich, geschleppt auf krummem Rücken,

      nicht abkippen konnte auf die Deponie,

      die ihre Arme lüstern danach streckte

      und aufheulte, als ich meuchlings floh.

      Ob sich der Klunker wieder belebe,

      auf dass ich was vorzuweisen hätte

      im nächsten Quartier, das mir gebucht?

      Wenn ich es nur fänd‘ ohne Umweg,

      wie ich hierher gelangte so forsch.

      Jetzt kann ich nicht länger weilen:

      Zu Ende die Rast! Macht auf!

      Zwickmühle

      Mittendrin war ich euer Kind,

      glücklich, voll Lust und Drang.

      Doch als ich aufwuchs und ging,

      sah ich euch näher kommen bang.

      Von beiden Seiten, Schritt für Schritt,

      habt ihr mich eingesperrt dazwischen.

      Du gibst von hinten mir ´nen Tritt

      und aus deinem Maul ein Zischen.

      Und dich seh‘ ich vor mir, immer breiter,

      sperrst mir den Weg zu meinem Glück.

      Schreie euch an: Wo geht es weiter?

      Kann nicht mehr vor und nicht zurück!

      Nehmt mir die Luft zum Atem Holen,

      nehmt mir den Raum zum Fliehen,

      presst meine Füße auf glühende Kohlen.

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