Der Bestseller. Arno von Rosen

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Der Bestseller - Arno von Rosen

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      „Sie dürfen mich Pavel nennen“, erwiderte dieser in einem entspannten Plauderton. Er wollte gerade antworten, als Pavel die Waffe hob, und Karl hektisch hervorstieß.

      „Pavel sie haben doch versprochen“…, ein Ploppen unterbrach Karl mitten im Satz, und er sackte mit einem Loch in der Stirn in sich zusammen.

      „Ja ich weiß“, sagte Pavel ganz leise, „aber nur, dass ich ihnen nicht wehtue, wenn sie alle Fragen richtig beantworten. Und ich habe mein Versprechen gehalten.“

      Er nahm alle Sachen, die Blanke bei sich trug, um es nach einem Raubüberfall aussehen zu lassen, schob den Leichnam in eine der Betonröhren, und sammelte die beiden Projektile auf, ebenso wie die Hülsen. Er blickte sich nach allen Seiten um, ob sie jemand beobachtet hatte, konnte aber niemanden entdecken.

      Er stopfte noch ein paar aufgeweichte Kartons in die Röhre, und hoffte, dass die Maßnahmen für ein paar Tage Verzögerung ausreichen würden. Als nächstes wollte er sich die Fahrzeuge von Groth und Blanke vornehmen, und danach wieder in die Firma zurück fahren.

      Bis jetzt waren die Ergebnisse mehr als schwach, und würden wahrscheinlich einer Prüfung nicht Stand halten. Er konnte später noch eine Einschätzung abgeben, oder es würde für ihn entschieden werden, wenn er die Ergebnisse vorlegen musste.

      Jetzt hatte er noch zu tun, und er verspürte einen leichten Hunger, wie fast immer wenn er einen Job erledigt hatte.

       14. Kapitel

      Ben wachte mit einem Ruck auf, fuhr instinktiv einen Arm aus, um seinen Aufprall abzufangen, und stieß dabei die Tasse Tee um, die er sich mit ins Wohnzimmer gebracht hatte.

      Der Moderator im Fernsehen schnurrte gerade seine Abschiedsgrußworte in die Kamera, mit dem Hinweis auf die nächste Sendung, während Ben merkte, dass er auf dem Sofa eingenickt war, und der Sturz nur im Unterbewusstsein statt gefunden hatte.

      So etwas hat bestimmt jeder schon einmal erlebt, aber er hasste den Anflug von Panik, der ihn dabei ergriff und sein Herz zum rasen brachte. Ben rappelte sich hoch, ging in die Küche und holte einen Lappen, um die Sauerei wegzuwischen.

      Die Tasse war leider auch entzwei, was er dann wieder seiner Frau beichten musste. Dabei hatte der Tag so gut angefangen.

      Mit einem kurzen Blick auf sein Handy stellte er fest, dass sich Karl noch nicht gemeldet hatte. Wahrscheinlich war es später geworden, und Karl hatte ihn nicht stören wollen. Immerhin konnten sie ja morgen noch telefonieren, um das Ergebnis zu besprechen.

      Ben sah auf die Uhr und entschied, dass Mitternacht auch eine gute Zeit war um los zu fahren. Falls er müde würde, könnte er immer noch ein Nickerchen unterwegs einlegen, vielleicht sogar oben auf dem Brenner, um den Sonnenaufgang zu genießen. Zumindest jetzt fühlte er sich topfit und ausgeruht, bereit ein paar Kilometer in Angriff zu nehmen.

      Ben ging ins Bad und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser, was ihn vollends wieder zum Leben erweckte. Er schaltete den Fernseher aus, löschte alle Lichter im Haus, bis auf eine kleine Lampe im Flur, damit niemand dachte, das Haus sei verwaist. Natürlich auch für den Fall, dass ihr 19 jähriger Sohn Nicolas doch nicht mitgefahren war, und einen Überraschungsbesuch machte, was hin und wieder vorkam, wenn sein Elternhaus auf dem Weg von oder zu einer Party lag, um sich zu stärken, die Klamotten zu wechseln oder nach zusätzlichem Taschengeld zu fragen.

      Ein beneidenswertes Alter. Fast keine Verantwortung und Spaß ohne Ende, wenn man wusste wie.

      So stieg Ben kurze Zeit später in seinen Wagen, und der Diesel schnurrte kaum merklich, als er die Auffahrt vor den Garagen verließ, um sich auf den Weg nach Italien zu machen.

      Das Haus verschwand hinter der nächsten Biegung aus seinem Blickfeld und er fuhr durch das verschlafene Marburg in Richtung Autobahn. Das Wetter war genau richtig. Fast keine Wolken, kein Verkehr und Regen war nicht in Sicht. Italien konnte kommen.

       15. Kapitel

      „Verdammte Scheiße!

      Haben die keinen anderen Idioten, den sie am Freitagnachmittag durch die halbe Stadt schicken können?

      Um was geht es überhaupt?“

      „Mord“, antwortete die Blondine, ohne mit der Wimper zu zucken.

      Grundsätzlich hätte niemand vermutet, dass Sarah Koenig als Kommissarin bei der Düsseldorfer Mordkommission arbeitete. Im Gegenteil. Hätte sie behauptet als Model tätig zu sein, hätte das jeder der 1,76 Meter großen, blonden Erscheinung abgekauft.

      Die meisten Kollegen beneideten Frank Kremer um diese Partnerin, selbstverständlich ausgenommen Frank Kremer selbst. Nicht weil Sarah besonders ehrgeizig war, oder clever, und er dadurch Angst um seinen Job hatte.

      Clever war die 32 jährige bestimmt, und außerdem sehr intuitiv und zielstrebig, aber er hielt seine Situation nicht für besonders beneidenswert, da ihn jeder damit verscheißerte, sich diese Kollegin an Land gezogen zu haben, was natürlich völliger Unsinn war, aber gegen Gerüchte ist nun mal kein Kraut gewachsen.

      Tatsächlich hatte der Polizeipräsident seine Finger persönlich im Spiel gehabt, da Sarah einen sehr einflussreichen Vater hatte, der wollte, dass seine Tochter in guten Händen war, wenn sie schon unbedingt bei der Polizei arbeiten wollte.

      Man konnte Hauptkommissar Kremer einiges anlasten. Unbeherrschtheit, bis hin zum Choleriker, Genauigkeit die an Pedanterie grenzte, und vor allem hatte er wenig Sinn für übertriebene Diplomatie, aber er war ein unschlagbarer Bulle, wenn es um seinen Job ging.

      Aus seinem Team war noch niemand in Gefahr geraten, und seine Erfolgsquote lag nahe bei 100 Prozent. Kurz um, wenn es heikel wurde oder die Kacke am dampfen war, und sich niemand freiwillig meldete, kam sein Name ins Spiel. So war es auch diesmal.

      „Warum passierte das auch ausgerechnet am Freitag, wenn alle Straßen überfüllt sind, und ich mein erstes freies Wochenende seit vier Wochen habe“, brummte er zornig in sich hinein.

      Frank nahm einen letzten Schluck aus der Kaffeetasse, und knallte diese auf seinen Schreibtisch. Die knapp sieben Kilometer vom Präsidium bis zum Messegelände führten direkt an der Altstadt vorbei, und das war bei der Tageszeit am Freitag kein Selbstgänger.

      Sie würden sicher über eine halbe Stunde brauchen bis sie dort ankamen, und erfahrungsgemäß waren bis dahin alle Zeugen und Verantwortlichen schon ungeduldig, egal ob sie etwas zu berichten hatten, oder nur für den Fortlauf der Veranstaltung sorgen wollten. Als ob nur ein Eimer Wasser umgefallen wäre.

      Er konnte die Filmschinken kaum ertragen, in denen die Polizisten immer in zehn Minuten am Tatort waren, und man sehen konnte, wie diese mit Vollgas durch die Stadt brausten, und alle Verkehrsteilnehmer sofort Platz machten, egal ob in New York, Paris oder sonst wo auf der Welt.

      Kein Schwein kümmerte heutzutage ein Zivilfahrzeug mit Blaulicht, vor allem nicht an Kreuzungen und Ampeln im Freitagnachmittag Feierabendverkehr in Düsseldorf.

      Frank schwor sich, bei der nächsten Gelegenheit dem Polizeipräsidenten mitzuteilen, wo er sich die Personaleinsparungen hin stecken konnte.

      Sarah hingegen, war mehr als glücklich über die Zuteilung

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