Der Bestseller. Arno von Rosen
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Sarah lächelte zurück, obwohl ihrem Kollegen fast der Sabber aus den Mundwinkeln lief. Daran hatte sie sich aber gewöhnt, sonst wäre sie schon lange nicht mehr bei der Truppe.
„Habt ihr noch nichts weiter?“, schnappte Frank.
„Wir sind auch erst vor 20 Minuten eingetroffen“, antwortete Peter in beleidigtem Tonfall.
„Wer weiß denn etwas?“, zischte der Oberkommissar. Peter Ross wollte lieber keinen Streit in der Öffentlichkeit austragen und spulte professionell sein Wissen ab.
„Die zwei Messehostessen vom Stand waren die ganze Zeit vor Ort, und hatten die meisten Kundenkontakte. Im Wohnmobil selber ist seit dem Fund nichts mehr angerührt worden, hat man uns zumindest versichert.“
„Gut, dann her mit den Beiden. Die Spurensicherung kommt auch jeden Moment, und danach schaue ich mir alles andere an, Peter.“
Frank und Sarah hielten auf den Tresen zu, an dem das Standpersonal zu sehen war, und die sich nervös miteinander im Flüsterton unterhielten. Der Kripobeamte trat auf die Damen zu, und setze sein nettestes Lächeln auf, um die Anspannung aus der Situation zu nehmen, und allem den Anschein einer normalen Unterhaltung zu geben.
„Guten Tag meine Damen, jetzt dürfen sie wieder laut sprechen, am liebsten mit meiner Kollegin Frau Koenig und meiner Wenigkeit. Mein Name ist Frank Kremer, von der Kriminalpolizei Düsseldorf.“
Die beiden Hostessen lächelten unsicher zurück und antworteten sogleich.
„Mein Name ist Nadja Schiefer und das ist meine Kollegin Janine Bloch.“
In dem Moment kam ein untersetzter Mann von ungefähr 55-60 Jahren hinzu, und unterbrach das Gespräch barsch.
„Ich bin Wolfgang Spies, das ist meine Firma, und ich wollte Fragen, ob es lange dauert bis sie fertig sind, und ich wieder mit meinen Kunden in das Fahrzeug kann? Das ist alles eine riesige Katastrophe, mit dem ganzen Absperren und so.“
Dabei schwitzte der Mann, als ob er gerade aus der Sauna gekommen wäre, und wischte sich mit einem Taschentuch Stirn und Hals ab, um die Sturzbäche einzudämmen, die drohten sich durch seinen Anzug einen Weg zu den Schuhen zu bahnen.
„Heute wird das sicher nichts mehr“, antwortete Frank lakonisch. „Haben sie denn etwas gesehen, was uns weiter helfen könnte, Herr Spies?“
„Nein, ich war noch in der Stadt unterwegs, und bin erst später hier angekommen.“
„Sehr schön, dann halten sie sich bitte zur Verfügung, falls meine Kollegin oder ich noch Fragen an sie haben, und entschuldigen sie uns jetzt bitte.“
Wolfgang Spies stand da wie vom Donner gerührt, und die beiden Hostessen konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. Spies drehte ab und zog eine saure Miene, die erahnen ließ, dass dafür später jemand etwas aufs Dach kriegen würde. Frank, wandte sich wieder den beiden Service Damen zu.
„Wer möchte denn anfangen mir etwas zu erzählen?“
Janine Bloch hob die Hand wie in der Schule, was keine seltene Reaktion war in seinem Beruf, da die meisten Menschen mit Mord und der Kripo nie etwas zu tun bekamen, und sehr unsicher waren, wie man sich verhalten sollte. Dadurch ließ sich aber auch leicht erkennen, ob jemand die Wahrheit sagte, oder versuchte die Kripo hinters Licht zu führen.
„Dann geh’ du doch bitte mit Frau Schiefer in eines der anderen Wohnmobile und nimm ihre Aussage auf“, sagte Frank an Sarah gewandt.
Janine Bloch warf ihrer Kollegin noch einen verunsicherten Blick hinterher, und versuchte etwas an Haltung zu gewinnen, als sie sich zu Frank Kremer umdrehte.
„Ich hab’ den Toten gefunden, als ich das Wohnmobil präsentiert habe“, sagte sie mit krächzender Stimme.
„Möchten sie einen Schluck Wasser“, fragte Frank.
„Danke, gerne“, antwortete sie mit einem schüchternen Lächeln. Wenige Minuten später hatte sich Janine Bloch etwas gesammelt, und Frank versuchte im Plauderton mit der Zeugin zu sprechen, um die Anspannung etwas abzumildern.
„Sind ihnen Personen aufgefallen, die sich merkwürdig benommen haben?“
Janine Bloch schüttelte den Kopf.
„Nein, der Tote war am späten Vormittag zusammen mit einem anderen Herrn auf den Stand gekommen. Die Männer sind dann in das Wohnmobil gestiegen, um es sich anzusehen, und sich zu unterhalten. Ich war davon ausgegangen, dass es sich um Interessenten gehandelt hatte. Es kommen häufiger auch Geschäftspartner von Unternehmen zu uns, um sich zusammen so ein Wohnmobil anzuschaffen, das war nicht ungewöhnlich, wissen sie?“
„Haben sie denn gesehen, dass die beiden Männer wieder zusammen gegangen sind?“, hakte Frank nach.
„Nadja hat gesagt, Entschuldigung, ich meine, Frau Schiefer hat gesagt, dass zwei Männer den Stand verlassen haben. Ich hatte gerade Prospekte aufgefüllt und nicht so genau hingesehen.“
„Können sie den anderen Mann beschreiben, Frau Bloch?“
Janine Bloch blickte auf den Boden, als ob sie dort die richtigen Antworten ablesen konnte. Frank wusste, dass so etwas häufiger vorkam, wenn Zeugen versuchten sich an etwas zu erinnern, was sie nicht bewusst wahrgenommen hatten.
„Machen sie die Augen zu, und versuchen sie zu beschreiben wie er ausgesehen hat“, sagte Frank ganz ruhig.
Janine Bloch atmete ein paar Mal tief durch und konzentrierte sich.
„Der andere Mann war eher lässig gekleidet, aber trotzdem gut, und er sah besser aus, ich meine, er war sportlich und hatte schon graue Schläfen und kurze braune Haare, nach hinten gekämmt und leicht gelockt. Er war etwa so groß wie sie, aber ganz genau kann ich das nicht sagen.“
„Ist schon gut Frau Bloch, sie machen das ausgezeichnet. Bleiben sie bitte noch hier, damit die Kollegen noch ein Bild Zeichnen können, und falls wir noch Fragen haben.“
Janine Bloch wirkte sichtlich erleichtert und es kehrte erste Farbe in ihr Gesicht zurück.
Frank ging zu Sarah hinüber, um die Aussagen miteinander zu vergleichen. Sie prüften die Antworten und Frank hakte nach.
„Wie sicher ist sich deine Zeugin?“
„Frau Schiefer macht einen gefassten Eindruck auf mich. Außerdem ist sie in dem Geschäft schon ein paar Jahre dabei, und hat sich angewöhnt Menschen näher zu betrachten, um bei einem Wiedersehen Kunden direkt ansprechen zu können.“
„Das heißt, wir können davon ausgehen, dass die zwei Männer die gegangen sind andere waren, als die, die gekommen sind, zumindest einer von denen. Denn wer zieht sich schon ein neues Outfit im Wohnmobil an. Konnte deine Zeugin die Männer beschreiben, Sarah?“
„Der Eine war wohl eher lässig elegant gekleidet, und der andere Mann trug eine Anzughose und eine leichte Jacke. Vermutlich hatte er auch noch eine Umhängetasche, aber daran erinnerte sich die Zeugin nur noch ungenau Außerdem hat sie den Mann nur von hinten gesehen, oder kann sich zumindest nicht daran erinnert, ihn von vorne gesehen zu haben.“
Sarah