Bill & Bill. Xaver Engelhard

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Bill & Bill - Xaver Engelhard

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aus ihr wie möglich, bis ganz zum Filter, und den werfe ich auf den Rasen, den makellosen, heiligen Rasen; und dann sind sie weg.

      William, hörst du? Sie wird mal ein großes Vermögen erben, und dann wird ihr ein kluger Kopf zur Seite stehen müssen, so wie Alex es bei mit getan hat. Ich habe diesen Donald nur zwei- oder dreimal gesehen. Ein Zahnarzt! Na ja, immer noch besser als ein Arbeiter aus dem Sägewerk oder ein Österreicher. Sie hat uns ja in der Hinsicht nicht gerade verwöhnt. Er wirkt nett, aber ich weiß nicht, ob man ihm die Verwaltung des Vermögens, das deiner Mutter und irgendwann auch einmal dir und Amy zufallen wird, überlassen sollte. Jemand wie du dagegen, der auf Princeton gewesen ist … Ich sage dir, das Vermögen ist groß genug, um eine Herausforderung darzustellen. Sie lächelt und hat keine Ahnung. Weiß nicht und will nicht wissen. Wollte noch nie.

      Ich habe keine Ahnung, wie viel Großvater übrig gelassen hat, aber ich garantiere dir, es ist nicht annähernd so viel, wie du meinst. Mr. Winston hat doch schon bei Großvaters Tod gesagt, dass er keine Gelegenheit ausgelassen hat, in Flops und Hirngespinste zu investieren.

      Eine Reederei, mein Guter! Sie schüttelt weiter lächelnd den Kopf. Mein Vater hatte eine ganze Reederei. Er hat den Japan-Handel beherrscht. Das reinste Monopol! Du kannst dir den Luxus gar nicht vorstellen, in dem ich aufgewachsen bin.

      Du hast ihn mir oft genug beschrieben, keine Sorge. Aber ich will dein Geld nicht!

      Nun, du hast eine gute Ausbildung. Eine sehr teure Ausbildung! Da sagt sich sowas leicht. Vergiss nie, Bildung und eine gediegene Herkunft sind das beste Kapital überhaupt! Und was Besseres als Princeton wirst du nicht finden. Sie sieht mich streng an. Du bist ein privilegiertes Kind; und so ein Privileg ist auch eine Verpflichtung. Man muss sich ihm würdig erweisen, ihm und der ganzen verfluchten Familie, die ich nicht vergessen kann, weil sonst auch sie

      Ich weiß. Und ich habe auch fest vor, wie Großvater Setter bei Sonnenuntergang zu fotografieren, sobald sich mir die Gelegenheit dazu bietet. Du sagst, du hast einen Brief von ihr bekommen. War da ein Absender drauf?

      Brief ist übertrieben. Deutlich übertrieben! Ein Art Weihnachtskarte war es, aber nicht die Art, die man erwarten oder sich als Großmutter wünschen würde. Der Weihnachtsmann war kein Mann, und er war fast nackt. In all den Jahren nur ein einziges Lebenszeichen, und dann sowas!

      Bei mir wars ein Brief, ein einziger Brief, den ich immer wieder hervorhole, bis er an den Falzen reißt, ein Brief, der die Tür hinter mir versiegelt und das Band zwischen uns kappt, denn du sollst wissen, ich bin unendlich traurig und erleichtert zugleich, denn es war Wahnsinn und die einzige Möglichkeit, dem Wahnsinn zu entkommen, und ich werde dir nicht mehr schreiben, denn es tut so weh, an dich zu denken und an mich, weil die eine Hälfte von mir eingesperrt ist mit dir und die andere herumläuft und nicht weiß wohin, und ich sage mir immer wieder, es ist auch eine Chance, wir werden beide älter und erwachsen und uns als vernünftige, geläuterte Menschen wiedersehen, und ist das nicht das Traurigste, was man sagen kann? Als wenn man seine Unschuld verlieren müsste, um zu überleben, seine Träume, aber überleben werden wir, das musst du mir versprechen und ich dir, damit es überhaupt gelingen kann.

      Sie ist auf dem Speicher.

      Was?

      Na die Postkarte! Was ist denn los mit dir? Du wirkst ein bisschen seltsam. Ist es der Jet Lag? Willst du dich hinlegen? Ich könnte versuchen, diese Germaine oder wie auch immer sie inzwischen heißen mag dazu zu bewegen, dir einen Toddy zu machen.

      Wann war das mit der Postkarte? Letztes Jahr?

      Oh, ich weiß nicht. Sie wedelt mit der Hand. Die Jahre sind sich alle so ähnlich geworden, dass ich manchmal ein wenig die Orientierung verliere. Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass du schon deinen Abschluss hast; und wie ich dich kenne, ist es ein ganz hervorragender Abschluss geworden, auch wenn es bei jemandem in deiner glücklichen Lage natürlich überhaupt nicht darauf ankommt, wie gut der Abschluss ist. Vielleicht sollten wir einfach mal Winston fragen, ob er nicht eine nette Kanzlei weiß. Eine mit anständigen Klienten, die noch mit Chauffeur fahren und nichts von Hektik halten, sondern solide Arbeit und gepflegte Umgangsformen zu schätzen wissen! Und du solltest dir wirklich überlegen, ob die Gärtnerei nicht ein ansprechendes Hobby für dich wäre! So beruhigend, sage ich dir! Alex war nach zwei, drei Stunden bei seinen Rosen immer wie verwandelt. Ein ganz anderer Mensch! Er konnte ja sonst ein wenig launisch sein. Kein Wunder bei jemandem, der seinen eigentlichen, eher künstlerischen Interessen zum Trotz die Verantwortung für eine Familie und ein großes Vermögen übernommen hat! Aber ich sage dir, der Garten hat alles kuriert. Du erinnerst dich noch an eure Krocket-Spiele?

      Nur allzu gut! Ich nehme ihre Hand. Ist die Karte in einer speziellen Schachtel?

      Ich hebe alles auf. Man weiß nie, wozu es mal gut sein kann; und Platz genug habe ich ja. Nur Germaine sieht das anders. Sie sagt, ich würde in einem Trödelladen leben, und schafft alles, was nicht niet- und nagelfest ist, nach oben in den Speicher. Dort drüben in dem Regal hatte ich ein paar Fotoalben von Alex. Sie deutet mit einem krummen, zitternden Finger auf eine dunkle Ecke, in der der Vogelbauer von Hans, dem längst verrotteten Kanarienvogel, an einem gedrechselten Galgen baumelt. Daneben wartet ein Heizlüfter auf den Winter. Das Haus hält den Regen ab, aber nicht die Kälte und nicht die Feuchtigkeit. Die Dampfheizung beschränkt sich auf die Produktion akustischer Effekte, die Neulinge am Schlafen hindern. Amy hat sich nie daran gewöhnt.

      Sei doch froh, dass sie für ein bisschen Ordnung sorgt!

      Eigensinnig sind sie. Schrecklich eigensinnig! Sie lässt mich nicht einmal meine Zeitschriften hier behalten. Ich bin nur froh, dass ich meinen Schmuck beizeiten von Winston auf die Bank habe bringen lassen, weil, ich sage dir, sie stehlen wie die Raben. Ich brauche nur etwas aus der Hand zu legen, schon ist es weg. Wie die Raben! Aber wie soll ich neues Personal finden? Wirklich, ich bin so froh, dass du jetzt da bist. Du musst mit dem Rasen anfangen! Wenn Rasen nicht zweimal die Woche geschnitten wird, kannst du ihn vergessen. Absolut vergessen! Und ich habe ihnen so oft gesagt, dass sie ihn mähen sollen, aber weißt du, was sie mir zur Antwort geben? Dafür werden sie nicht bezahlt! Stell dir das einmal vor! Und Winston, ach Gott! Winston ist so schrecklich alt geworden, und du weißt ja, wie das mit alten Leuten ist: Erst werden sie inkontinent, dann geizig. Nicht, dass ich dem guten Winston da etwas unterstellen wollte, aber er hat immer wieder neue Ausreden; und seine liebste Phrase ist: Verkaufen Sie das Haus und ziehen Sie in was Kleines, Pflegeleichtes! Und die Möbel?, frage ich dann für gewöhnlich. Das sind alles Erbstücke meiner Eltern. Vieles aus Europa! Davon trennt man sich so wenig wie von einem Arm oder einem Bein, mein Lieber. Nein nein, Winston ist auf seine alten Tage ein komischer Kauz geworden und richtig geizig. Als wenn es sein Geld wäre! Ist ja schön und gut, dass er auch an die nächsten Generationen denkt, aber für euch ist ja nun beileibe mehr als genug da. Das Monopol auf den Japan-Handel, stell dir das einmal vor! Das war zwar noch vor diesen ganzen kleinen Autos, die den Verkehr jetzt so schrecklich unübersichtlich machen, aber der Handel hatte dafür mehr Klasse, da braucht man gar nicht drüber zu diskutieren: Porzellan, Tee, Seide, aber auch Gewürze und Lebensmittel für die japanische Kolonie hier und Stahl und Stahlprodukte. Die Japaner sind ja nicht über Nacht zu einer Industrienation geworden; und mich persönlich hat das mit Pearl Harbour damals überhaupt nicht überrascht. Sie beugt sich mit halb ausgestrecktem Arm zu dem Glas, erreicht es mit Mühe und schlürft daraus. Ich hoffe übrigens, du spielst nicht mit dem Gedanken, einen Pool anlegen zu lassen. Das wäre mir höchst unwillkommen. Das sicherste Zeichen, um einen dieser Neureichen auszumachen! Riecht nicht nur nach Chlor, sondern auch nach Hollywood! Ausgesprochen vulgär, wenn du mich fragst! Wir hatten zu meiner Zeit gewiss auch unseren Spaß, sogar im Wasser, und Tippy Henron von der Henron Werft ist bei einem Fest sogar einmal in einen hineingesprungen mit nichts als ihrer Perlenkette bekleidet, weil sie irgendeine Wette verloren hatte, aber ich finde, jetzt, da jeder dahergelaufene Schauspieler sich so etwas graben lässt, wäre es eher an der Zeit, den eigenen Pool wieder zuschütten

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