CFS/CFIDS/ME. Hanspeter Hemgesberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу CFS/CFIDS/ME - Hanspeter Hemgesberg страница 13

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
CFS/CFIDS/ME - Hanspeter Hemgesberg

Скачать книгу

gleichbedeutend ist mit fehlerhafter Verarbeitung von Reizen, Sinneseindrücken, Emotionen usw. Und dabei eingedenk, dass das Gehirn die „alles entscheidende Steuerzentrale“ unseres Körpers ist!

      Von elementarer Bedeutung sind dabei das Zwischenhirn (Diencephalon), bes. auch das gesamte Limbische System und die Hypophyse.

      Das Zwischenhirn besteht aus 4 Teilen:

      Thalamus [„Kammer bzw. Schlafgemach“ = der größte Teil des Diencephalon; es setzt sich aus zahlreichen Kerngebieten zusammen mit starker Verbindung zur Großhirnrinde {Cortex cerebri}] – er ist die „zentrale Schaltstation der sensorischen und motorischen Funktionen“, sowie „Zentrale des vegetativen Nervensystems“ –, Hypothalamus [„Kammer, Zimmer“ = das wichtigste Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems und zugleich das oberste Steuerungsorgan für die Hormone. Selbst kleinste Störungen dieses Areals wirken sich auf die Lebensfähigkeit des Menschen gravierend aus] – wichtige Aufgaben sind: Aufrechterhaltung der Homöostase () , Circadiane Rhythmik (Bio-Rhythmus) und Schlaf, Steuerung des Sexualverhaltens, Entwicklung von Emotionen (Wut, Aggression, Apathie usw.), Regulation von Nahrungs- und Wasser-Aufnahme –, dazu Subthalamus & Epithalamus und als Teil darin die wichtige Epiphyse [Zirbeldrüse = Produktionsort für das Hormon Melatonin = wichtig für den Schlaf-Wach-Rhythmus und andere ziel-abhängige Rhythmen des Körpers]. Dem Hypothalamus hängt die Hypophyse [Hirnanhangdrüse] an; beide bilden eine Funktionseinheit.

      Die Hirnanhangdrüse () ist Bildungs-, Speicherungs- wie auch Steuerungs-Ort für lebenswichtige Hormone [Oxytoxin, Vasopressin {Antidiuretisches Hormon}, Melanozyten-Stimulierendes Hormon, Gonadotropine {Follikel-Stimulierendes Hormon, Luteinisierendes Hormon}, Adrenocorticotropes Hormon {ACTH}, Thyreoidea-Stimulierendes Hormon, Wachstumshormon {Somatotropes Hormon}, Prolaktin]. Die Hypophysen-Hormone regulieren vielfältige Körper-Funktionen, so u.a. den Schlaf, Funktion der Schilddrüse, den Wasser- und Elektrolyt-Haushalt, Zucker- und Fettstoffwechsel usw. – gleichzeitig ist die Hypophyse Schaltstelle zu den anderen Gehirnzentren.

      Das Limbische System stellt eine Funktionseinheit des Gehirns dar zur Verarbeitung von Emotionen und auch von intellektuellen Leistungen [das LS wird gebildet von Anteilen der Großhirnrinde und subcorticalen Strukturen; anatomisch gesehen besteht das LS aus: Hippocampus {gelegen im Temporal-Lappen/Lobus temporalis cerebri bds. = zentrale Schaltstation des gesamten LS! = hier fließen Informationen verschiedener sensorischer Systeme zusammen, die hier verarbeitet und zur Hirnrinde zurückgesandt werden = wichtig für das gesamte Gedächtnis}, Fornix, Corpus mamillare, Gyrus cinguli, Corpus amygdaloideum {Amygdala/Mandelkern = wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen und der Analyse möglicher Gefahren. Die A. verarbeitet externe Impulse und leitet die vegetativen Reaktionen ein}, Nuclei anterio-ventrales des Thalamus (s.o.), Gyrus parahippocampalis und Septum pellucidum].

      Gesichert ist heute, dass sich einige Krankheiten auf Störungen des Limbischen Systems und/oder der Amygdala zurückführen lassen, so u.a. die Unfähigkeit, emotionale Situationen einschätzen zu können, ferner Gedächtnis-Störungen, Phobien, Depressionen, Erschöpfungs-Zustände und auch Belastungsstörungen.

      6. CFS-Symptomen-Verstärkung durch und besonders nach körperlicher Belastung

      (Quelle: CFS forum 21/2007 – Regina Clos)

      CFS-Kranke berichten immer wieder, dass insbesondere körperliche Belastung zu einer teilweise dramatischen Verschlimmerung aller vorliegenden CFS-Symptome führt. Dabei liegt die Belastungs-Grenze, welche eine solche Symptomenverschlimmerung auslöst, oft erschreckend niedrig. Anstrengungen, die von einem Gesunden nicht als ‚Belastung’ wahrgenommen werden und die der CFS-Kranke früher mit Leichtigkeit bewältigen konnte, werden nunmehr zum Auslöser teilweise massiver Rückfälle.

      In der englischen Fach-Terminologie wird diese Verschlechterung des Krankheitsbildes als „Post-Exertional Malaise/PEM“ (übersetzt soviel wie „Nach-Anstrengungs-Übel“) bezeichnet.

      Diese Verschlechterung beim ohnehin durch die Krankheit entkräfteten Zustand wird zunehmend als das „zentrale Merkmal des CFS“ betrachtet.

      7. CFS bedingt durch COMT-Gen-Defekt?

      (Quelle: Johannes Sitzinger, Ludwig-Maximilian-Universität München, Dissertation, 2006: „Der Einfluss genetischer Variationen im COMT Gen auf kognitive Phäno-Typen“)

      Aus o. gen. Dissertation zitiere ich auszugsweise:

      …„Die kognitiven Fähigkeiten werden durch genetische Faktoren beeinflusst. Natürlich auftretende genetische Variationen (SNP’s: single nucleotide polymoprhisms) haben einen Anteil daran. …

      Um zu untersuchen, ob bei zwei SPS’s des COMT (= Catechol-Ortho-Methyl-Transferase-Gen) (rs4680 und rs 165599) eine Assoziation mit Kognition besteht, wurde mit neuro-psychologisch unauffälligen Münchner Einwohnern ein allgemeiner Intelligenztest (Hamburg-Wechsel-Intelligenz-Test für Erwachsen) durchgeführt. …

      Zusammenfassung:

      Die Studie liefert Hinweise für COMT als Kandidaten-Gen im Rahmen von Intelligenzuntersuchungen und hebt den Anteil einzelner SNP’s an der Intelligenz hervor“ …

      Ergänzend noch weitere aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu COMT-Genvarianten:

      Der Abbau der Katecholamine (= Neurotransmitter; d.s.: Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin. Als Neurotransmitter wirken die Arznei-Stoffe: Isoprenalin, Dobutamin und Dopexamin) erfolgt nicht einzig über MAO-B [MAO = Mono-Amino-Oxidasen; MAO-B = paraloge MAO-B (nur bei Säugetieren vorkommend): d.s. Membranproteine der äußeren Mitochondrien-Membran; das MAO-B-Gen ist lokalisiert auf dem kurzen Arm des „X-Chromosoms“. MA = mitochondrale Enzyme, die Monoamine mit Hilfe von O2 und H2O zu den entsprechenden Aldehyden, Ammoniak und Wasserstoffperoxid abbauen], sondern auch über COMT (Catechol-Ortho-Methyl-Transferase). Der Abbau über COMT erfolgt durch Methylierung (= d.i. der Transfer von Methylgruppen von einem Molekül auf ein anderes bezeichnet = „Donator-Akzeptor-Prinzip“) der entsprechenden Katecholamine. Verläuft dieser Abbauprozess verlangsamt – z.B. durch einen COMT-Gen-Defekt –, dann fallen im Gehirn höhere Konzentrationen der Katecholamine an! Mit Folgen wie: Neurostress, Leistungsabfall, Unruhe, Angst, Depression und auch chronische Schmerzen. Es ist gekommen zu einer Fehlbalance zwischen „anregenden“ und „dämpfenden“ Signal-Systeme im Netzwerk der Stress-Hormone und Neurotransmitter.

      Fazit:

      Bei einem COMT-Gen-Defekt könn(t)en Symtome ausgelöst und unterhalten werden, die assoziiert sind mit einem CFS!

      8. XMRV – des CFS-Rätsels Lösung?

      (Quelle: Judy Milkovits, Vincent Lombardi et al; Whittemore Peterson Instistitute und National Cancer Institute (NCI)/USA – hier: Auszug in CFS/ME-Forum, Heft 28/2010 – Erstveröffentlich in Science am 23.10.2009 – ins Deutsche übersetzt von Marlies Zurhorst [Fatigatio e.V.])

      Voranmerkung zu „XMRV“:

      Beim XMRV (xenotropic murine leukemia virus-relatet virus = einem Leukämie-Virus verwandten Virus) handelt es sich um einen humanen Gamma-Retro-Virus [RV kurz für „Reverse Transkriptase Onko-Viren“; d.i. ein Virus, dessen Erb-Information als RNA vorliegt, als DNA fest in das Genom (= Erbgut = Gesamtheit aller vererbbaren Informationen einer Zelle, die als DNA {Desoxyribonucleinsäure} vorliegt) eingebaut ist. Statt DNA dient bei einigen Viren RNA {Ribonucleinsäure} als Speichermedium.

Скачать книгу