CFS/CFIDS/ME. Hanspeter Hemgesberg
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Dabei sind mit die wichtigsten und schwerwiegendsten Auslöse-Faktoren eine chronisch Leistungs-geminderte (geschwächte) Immun-Abwehr (in allen Ebenen: körperlich einschl. Darm-assoziertem IS –, psychisch und auch neuro-mental), eine Multi-Slow-Virus-Infektion (mit weiterer Belastung + Schädigung des Immunsystems), weitere exogene (z.B. Umwelt-Belastungen) wie endogene (z.B. Freie Radikale, Herde/Störfelder, Säure-Basen-Haushalt) Faktoren und besonders eine Dysregulation in der „Hormonellen Stess-Achse“ und der Biogenen Amine (Neurotransmitter).
Insgesamt handelt es sich beim CFS/CFIDS/ME als definitiver Krankheit um ein „Multi-Organ-Leiden“!
Entscheidend für den Energieverlust und die Müdigkeit usw. scheint m.M.n. dabei die Funktionseinbuße der „Mitochondrien“ i.S.e, „Mitochondriopathie“ in den Zellen zu sein.
Dabei sind beim CFS gleichermaßen betroffen (mit unterschiedlicher Ausprägung) sowohl die körperliche (somatische) Ebene – sie ist stets als erste Ebene betroffen/geschädigt! –, die psychische (seelische) Ebene (die ihrerseits wiederum den Verlauf und die Schwere des CFS nicht unwesentlich negativ beeinflusst) und simultan dazu die neuro-mentale (kognitive/ geistige) Ebene (mit einem im fMRT/SPECT nachweisbaren Abbau an grauer Hirn-Substanz).
Gerade der Abbau an Hirnsubstanz (bis hin zur weitgehenden Atrophie und mit vergleichbarer Progredienz) lässt die Vermutung aufkommen, dass zwischen den Krankheiten „CFS“ und „Multipler Sklerose“ gewisse Ähnlichkeiten bestehen, was zuletzt evtl. bedeuten könnte, dass es sich beim CFS um eine Abart/Variante der MS handeln könnte (dazu müsste dann aber der Beweis gelingen, dass CFS ebenfalls eine Autoimmunkrankheit ist!).
Wie auch immer:
Unstrittig sollte es für die gesamte Medizin inzwischen sein, dass es sich beim CFS/CFIDS/ME um eine vielschichtige „Multi-System-Krankheit“ auf allen Ebenen handelt!
Was eine CFS-Erkrankte empfand:
„Das Schlimmste ist nicht, dass ich jeden Tag völlig erschöpft mit bleischweren Beinen aufwache oder, dass mein Gedächtnis streikt und jeder Muskel in meinem Körper schmerzt.
Das Schlimmste ist noch nicht einmal, dass jeder denkt, ich würde mir das nur alles einbilden.
Das Schimmste an CFS ist zu sehen, wie mein Leben an mir vorbeizieht!“
CFS: Daten und Fakten
Die Erkrankungsdauer bei CFS wird mit durchschnittlich 3,9 bis 7,4 Jahren (!) angegeben. Bekannt sind aber auch Fälle mit einer Leidenszeit von mehr als 12 Jahren!
Frauen erkranken fast dreimal häufiger als Männer.
Das mittlere Manifestationsalter ist 35-38 Jahre und das Maximum an CFS-Erkrankung findet sich im Alter von 23-28 Jahren. Das Manifestationsalter variiert dabei vom frühen Schulalter (!) bis zum 50. Lebensjahr! Immer mehr kommt es zum CFS bei Kindern, Jugenlichen und jungen Erwachsenen!
Nebenbei:
Unter den CFS/CFIDS/ME-Kranken befinden sich auch etliche Spitzen- und Leistungs-Sportler. Da sollte man doch meinen, dass die besonders widerstandsfähig seien und außerdem ihnen hochqualifizierte Therapeuten permanent zur Verfügung stehen. Dennoch – ich erinnere an den Bundesliga-Fußball-Torjäger aus Bayern oder die zuvor schon mit Medaillen bedachte Eiskunstläuferin aus Nordrhein-Westfalen und und und... –:
Allen gemeinsam ist, dass sie sich über Jahre dahinschleppten bis die Diagnose CFS/CFIDS endgültig und endlich gefunden war!
Übrigens – das sollte eigentlich den Therapeuten zu denken geben! –:
Die allermeisten CFS-Patienten können den plötzlichen Beginn der Erkrankung fast auf den Tag genau angeben!
CFS: Symptome
Nicht selten entwickelt sich ein CFS wie ein „verschleppter grippaler Infekt“, von dem sich die Kranken nicht mehr erholen!
Im Laufe der Zeit wird ein Viertel aller Patienten bettlägerig und arbeitsunfähig; ein weiteres Drittel kann nur noch eingeschränkt der Beschäftigung nachgehen.
Immer wird eine Vielzahl von Beschwerden – von wechselndem Auftreten und wechselnder Intensität – angegeben:
Allergien (67%), diffuse Magen-Darm-Verdauungsbeschwerden (64%), Haut-Ausschläge (36%), Schwindel (36%), Lähmungserscheinungen und/ oder Missempfindungen (29%) oder auch Herzrhythmus-Störungen (21%) werden viel genannt.
Immer wieder werden genannt Infekt-Anfälligkeit und Immunabwehr-Schwächezustände (63%).
Dazu kommen – obgleich viele Kranke dies nicht (zumindest gleich & sofort) eingestehen (wollen) – psychische Dysregulationen bis hin zu schweren Erkrankungen; die ‚Palette’ reicht dabei von geringgradigen depressiven Verstimmungen über Minor Depressionen bis hin zu signifikanten Major Depressionen, auch mit Angst- und Panikstörungen und nicht selten auch mit Suizidgedanken (und leider auch Absichten & Versuche).
Zur raschen Information:
Symptomen-Häufigkeit bei CFS-Kranken
[nach Dale et al., 1992]
Müdigkeit = 100%
Vergesslichkeit = 100%
Kopfschmerzen = 86%
Konzentrationsschwäche = 86%
Schlafstörungen = 86%
Kehlkopf-Rachen-Schluckbeschwerden = 78%
Schmerzhafte Lymphknoten (mit/ohne Schwellungen) = 64%
Myalgien = 64%
Vorübergehende Konfusion = 57%
Erhöhte Temperaturen = 57%
Gelenk- und/oder Gliederschmerzen = 50%
Depressionen/Depressive Verstimmungen = 49%
Reizbarkeit = 43%
Lichtempfindlichkeit = 36%
Flüchtige Gesichtsfeldausfälle = 28%
Nachstehend – vor allem aber zum besseren Verständnis für die Komplexität und Vielfach-Vernetzung der Einflussnahme der CFS-Erkrankung auf den gesamten Körper und zwar in allen seinen drei Ebenen – eine Übersichtsdarstellung über mögliche Einflüsse der Erkrankung auf das Gehirn und das ZNS:
CFS ist nicht gleich CFS!
Bei dieser Krankheit gilt es nämlich einzuteilen (zu differenzieren) entsprechend der CFS-Klassifizierung (nach den CDC-Kriterien) wie folgt in:
Klassifikation „CFS/CFIDS/ME“
[nach