Die Seelenräuberin. Michael Hamberger

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Die Seelenräuberin - Michael Hamberger

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doch die Nuance des Lärms, den sie veranstalten, hatte sich geändert. Hatte es bei ihrer Ankunft noch friedvoll geklungen, hörte es sich jetzt fast aggressiv an. Auch die Intensität des Geschreis hatte deutlich zugenommen. Hans schien von all dem nichts mitbekommen zu haben. Bildete sich Layla dies nur ein? Nein, die Vögel rotteten sich offensichtlich wirklich zusammen. Was hatten sie vor? Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten. Ein überlauter Schrei eines der Vögel schien das Startzeichen zu sein. Auf jeden Fall begannen alle Aras genau in dieser Sekunde an, wie wild mit den Flügeln zu schlagen und erhoben sich in die Luft. Sie kamen schnell auf Hans und Layla zu. Layla kann gerade noch „Vorsicht“ brüllen, als die Vögel schon da waren und auf sie niederstießen. Layla machte einen Hechtsprung nach vorne um den Angriff der Vögel zu entkommen. Der arme Hans hatte leider nicht so schnell reagiert. Die Vögel landeten auf seiner Schulter, seinem Kopf, seinen Armen und überall dort, wo sie sich festhalten konnten und begannen mit ihren kräftigen Schnäbeln, Hans zu zwicken und zu beißen. Hans schrie vor Schmerz und Panik auf. Layla, die durch ihren Hechtsprung vom Angriff der Vögel vorerst verschont geblieben war, eilte ihm zu Hilfe. Während sie mit der linken Hand nach den Vögeln schlug, zog sei mit der rechten Hand Hans vom Ort des Geschehens weg. Mittlerweile hatten sich jedoch auch die Vögel wieder versammelt, deren Angriff auf Layla zuerst fehlgeschlagen war und stießen erneut auf sie herab. Da konnte Layla auch mit ihrer Werwolf Kraft nichts anfangen. Es waren einfach zu viele Vögel, die sie auf einmal anfielen. Außerdem tat es ihr leid, nach den prächtigen Vögeln zu schlagen, sodass Layla nichts anderes übrig blieb, als sich mit einem weiteren Hechtsprung in Sicherheit zu bringen. Der arme Hans war jedoch auch diesem Angriff schutzlos ausgeliefert, was sie seinen spitzen Schreien entnahm. Layla musste ihm nochmals zur Seite springen. Die Vögel hackten nach ihr, als sie sie von Hans wegzog, könnten ihr aber im Gegensatz zu Hans nichts anhaben. Sie riss Hans auf die Füße und zog ihn hinter sich her in Richtung des rettenden Hauses. Da schlug die nächste Angriffswelle auf sie nieder. Die Vögel schienen dabei zu lernen. Sie hatten offenbar gemerkt, dass Layla zum einen kein einfaches Ziel war, aber zum anderen auch ihren Kameraden nicht zurückließ, der im Gegensatz zu Layla offenbar ein einfaches Ziel war. Deshalb konzentrierten sie sich beim nächsten Angriff auf Hans, der von den Vögeln regelrecht umzingelt wurde. Layla sprang mitten in das Gewusel hinein. Es hatte keinen Sinn, es waren einfach zu viele Vögel, also stieß Layla Hans mit all ihrer Kraft auf das Haus zu. Der arme Kerl flog auch in hohem Bogen aus dem Pulk heraus und landete unsanft auf dem Boden. Noch bevor er sich abrollen konnte, war Layla schon wieder bei ihm und riss ihn auf die Füße. Im Haus schienen die Bewohner den Tumult bemerkt zu haben, denn die Türe ging auf. Eine junge, blonde Frau in Reiterkleidung kam mit verwundertem Gesicht heraus. Layla rief ihr zu, dass sie wieder ins Haus zurückgehen solle, bevor sie den armen Hans mit Schwung hinter ihr her warf. Hans prallte mit der Frau zusammen und beide wurden über die Türschwelle katapultiert. Dann sprang auch Layla hinterher. Im Haus angekommen, schlug sie die Türe zu. Draußen hörte sie, wie die Vögel mit mehreren lauten Schlägen gegen die Türe knallten. Es hörte sich fast an, wie ein Maschinengewehrfeuer. Hans, der aus mehreren kleinen Wunden blutete, richtete sich gerade mühsam wieder auf. Auch die junge Frau stand auf und sah Layla mit fragendem Blick an.

      Wenn es eine schöne Frau gibt, dann die, dachte Layla. Das schulterlange, goldblonde Haar war in einem Zopf zusammengebunden. Dadurch wurde das edle, fast bleiche Gesicht noch betont. Darin war einfach alles perfekt. Der wohlgeformte Mund, den nicht einmal ein Schönheitschirurg so perfekt hinbekommen hätte, die hohen Wangenknochen, die Augen umrahmten, die wirklich einen goldenen Farbton aufwiesen und in der Farbe perfekt zu ihren Haarfarbe passten. Sie sah dabei aus, wie eine junge griechische Göttin. Layla schätzte, dass sie so etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß sein musste. Die junge Frau war etwa 18 – 20 Jahre alt. Ihren eleganten Bewegungen entnahm Layla, dass die junge Frau sehr, sehr viel Sport trieb. Es konnte sogar sein, dass sie genau wie Layla einen Kampfsport betrieb. Trotz ihrer Schönheit wirkte die Frau aber nicht arrogant, oder sogar überheblich. Sie begann sogar zu lächeln und antwortete:

      „Das ist ja eine stürmische Begrüßung. Was war denn das, ist die versteckte Kamera mit Euch gekommen, oder wird gerade der zweite Teil zu Hitchcocks Vögel gedreht?“

      Da musste selbst Layla lachen. Die Frau war ihr auf Anhieb sympathisch. Nur Hans war immer noch in Panik und schrie zusammenhanglose Wörter, deren Sinn wohl nur er verstand. Dann rannte er zum Fenster und blieb mit offenen Augen stehen. Auch Layla und die junge Frau gingen zum Fenster. Die Vögel schienen gemerkt zu haben, dass ihr Angriff fehlgeschlagen war und flogen zu ihren Baum zurück. Dabei sahen sie wieder aus, wie die lieben Papageien, fast so als ob der Angriff niemals geschehen wäre.

      Layla wurde angst und bange. Es schien wirklich fast so, als ob die Kontrolle dieser Seelenräuberin (Layla war sich immer noch nicht einhundertprozentig sicher, dass sie tatsächlich ihr Gegner war, aber es war besser, wenigstens einen Namen zu haben) allumfassend und komplett wäre. Sie schien tatsächlich jeden Schritt von Layla zu kennen. Dabei benützte sie sowohl Menschen, als auch Tiere. Sogar eine Bestie, die es eigentlich gar nicht geben durfte. Offenbar konnte dieses Seelenräuberin nach Bedarf über eine riesige Arme verfügen. Sie hatte offenbar auch Mark unter ihre Kontrolle gebracht. Nur wie machte diese Seelenräuberin dies? Was, wenn sie plötzlich auch Hans oder sonst wen in ihrem Umfeld kontrollierte? Sie würde niemandem mehr trauen können.

      Normalerweise sah man an dem abwesenden Blick, dass die betreffende Person nicht mehr Herr über die eigenen Sinne war. Normalerweise: Bei dem Mann im Flugzeug und dem Mann im Auto vor dem Restaurant war es anders gewesen. Denen hatte man es nicht auf den ersten Blick angesehen. Wenn sie Layla nicht so eindringlich fixiert hätten, dann wäre es Layla vielleicht gar nicht aufgefallen. Offenbar hatten nur die Personen, die in direkten Kontakt mit Layla kamen, diesen abwesenden Blick. Layla vermutete, dass sich diese dann unter einer besonders starken Kontrolle befanden. Doch diese Kontrolle konnte trotzdem gelöst werden, wie Layla am Polizist, den das Katzenwesen getötet hatte, sehen konnte. Es gab also offenbar verschiedene Arten der Kontrolle. Konnte es sein, dass andere Personen sich nur unter einer ganz leichten Kontrolle befanden? Sie brauchten dies nicht einmal selbst zu spüren? Irgendwoher musste die Seelenräuberin doch wissen, was ihre nächsten Schritte gewesen waren. Konnte es Hans sein? Das wäre schlimm. Layla muss Hans wenigstens zum Teil vertrauen. Ohne ihn wäre es wesentlich schwerer an die nötigen Informationen zu kommen, um Mark aus den Klauen dieser Seelenräuberin zu befreien. Aber trotzdem musste sie immer etwas in der Hinterhand haben, das die Seelenräuberin noch nicht wusste. Dies bedeutete, dass sie Hans erst einmal nichts darüber sagen würde, dass sie ein Werwolf war. Layla glaubte nicht, dass das Katzenwesen es der Seelenräuberin verraten haben konnte. Dafür war ihr Kampf zu kurz gewesen und Layla war sich ziemlich sicher, dass dieses Wesen zwar für die Seelenräuberin kämpfte, von ihr aber nicht mental kontrolliert wurde. Das hätte seine Kampfkraft sehr wahrscheinlich zu sehr beeinträchtigt. Die Polizisten, die zu einer Eliteeinheit gehört haben sollen, waren sehr leicht zu besiegen gewesen. Was sollte Layla tun? Sie musste auf jeden Fall versuchen, eine Person, die unter der Kontrolle der Seelenräuberin stand, in die Finger bekommen und die Kontrolle lösen, bevor die Gegnerin Gelegenheit hatte, diese Person zu töten. Das musste sehr schnell gehen.

      Zuerst musste sie aber mehr Informationen über die Gegnerin haben. Sie blickte Naomi an und fragte:

      „Haben Sie mit Mark Bishop gesprochen?

      „Ja, er war vor zwei Tagen bei mir. Wir haben über meinen Onkel gesprochen“

      „Können sie bitte wiederholen, was Sie ihm gesagt haben?“

      „Was ist mit Herrn Bishop? Warum fragen Sie ihn nicht selbst?“

      „Er wurde entführt!“

      „Dann hat sie ihn!“

      „Wer ist ‚sie’? Die Seelenräuberin?“

      „Dann haben Sie schon von ihr gehört. Sie ist eine mächtige Zauberin!“

      „Was können sie mir von

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