Die Seelenräuberin. Michael Hamberger

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Die Seelenräuberin - Michael Hamberger

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ein paar ihrer Fragen beantworten. Da sah Layla ein kleines Restaurant, oder Bar. Hier würde sie auf ihren Kontaktmann warten!

      Kapitel 5

      Es dauerte dann auch fast 45 Minuten, bis ihr Kontaktmann endlich beim Restaurant angekommen war. Zum Glück gab es dort einen anständigen Kaffee, was in Brasilien gar nicht so selbstverständlich war, obwohl das Land einer der größten Kaffeeexporteure weltweit gesehen war. Offenbar wurde dabei die erste Qualität exportiert, während die zweite Qualität im Land blieb. Aber hier in diesem kleinen Restaurant war der Kaffee wirklich ausgezeichnet.

      Hektisch kam ihr Kontaktmann hinein und sah sich um. Als er Layla sah, hellte sich sein Gesicht auf. Er hatte sich offensichtlich große Sorgen gemacht. Er wollte sich setzen, aber Layla erklärte ihm kurz, dass sie, wenn möglich, so schnell als möglich von hier verschwinden sollten. Also bezahlte der Mann umgehend und die beiden gingen zur Türe.

      Angekommen im Wagen, sah sie der Mann erst einmal fragend an, aber Layla erklärte ihm, dass sie erst einmal nur von hier weg wollte. Schon seit 20 Minuten war in der Polizeistation die Hölle los. Fast minütlich kamen Polizeiwagen mit Blaulicht dort an. Der Mann sah Layla fragend an und Layla begann, ihm in kurzen Worten zu erzählen, was dort geschehen war, ohne aber die Katzenbestie, noch ihre Verwandlung zum Werwolf zu erwähnen. Sie wusste nicht, in wieweit der Mann informiert war, und inwieweit sie ihm trauen konnte.

      Der Mann, von dem sie immer noch nicht wusste, wie er hieß, macht das Radio an und drückte auf einen speziellen Knopf. Augenblicklich war der Polizeifunk von Sao Paulo zu hören. Dort war ein hektisches Durcheinander. Deshalb verstand Layla überhaupt nichts mehr, aber der Mann wurde bleich und sah Layla immer wieder mit großen Augen an. Layla versuchte diesen Blick zu deuten, was ihr aber total misslang. Es schienen zu viele Emotionen auf einmal in ihm zu toben. Ihre feine Werwolf Nase sagte ihr, dass der Mann mächtig Angst hatte.

      Nachdem er einige Minuten zugehört hatte, drehte er sich plötzlich zu Layla um und sagte:

      „Da muss ja echt die Hölle los sein. Sie haben vier Leichen gefunden, die offenbar keine Polizisten sind, sondern anscheinend von einer Eliteeinheit des Militärs stammen, sowie ein ebenfalls totes Monster, dass die Soldaten getötet haben soll. Wer das Monster getötet hat, können sie sich nicht erklären. Haben Sie dieses Monster auch gesehen? Es wird auch von einer rätselhaften Frau berichtet, die kurz gesehen wurde, die aber nicht näher identifiziert werden konnte. Damit sind offensichtlich Sie gemeint.“

      Layla sah dem Mann an, dass er etwas beleidigt ist, dass sie ihm von der Katzenbestie nichts erzählt hatte. Layla tat dies etwas leid, aber sie konnte es sich einfach noch nicht erlauben, ihn voll zu involvieren. Was wäre, wenn ihr Gegner ihn auch unter Kontrolle bekam?

      Für Layla war es das wichtigste überhaupt, an Informationen zu kommen, damit sie ihre nächsten Schritte sinnvoll planen und Mark endlich zur Seite stehen konnte. Bisher hatte sie nur reagiert und nicht agiert. Es war für sie sehr, sehr kritisch, dass ihr Gegner offensichtlich jeden ihrer unbeholfenen, hilflosen Schritte kannte, während sie noch nicht einmal sicher wusste, um wen es sich dabei eigentlich handelte. Die Zigeunerin hatte von einer Seelenräuberin gesprochen, ja. Aber war dies tatsächlich ihr Gegner? Und wenn ja, wer war diese Seelenräuberin dann überhaupt? Sie drehte sich zu dem Mann um und lächelte, um ihn etwas wohler zu stimmen, bevor sie ihn fragte:

      „Haben Sie schon einmal von einer Seelenräuberin gehört?“

      „Die gleiche Frage hat mir Mark bei unserem letzten Treffen auch gestellt. Nein, davon habe ich nie gehört!“

      Aha, Mark war also auch darauf gestoßen, Na, das war doch etwas. Offenbar war diese Seelenräuberin tatsächlich ihr Gegner. Nur, was hatte Mark herausgefunden und wo hatte er es herausgefunden?

      „Wissen Sie, wo Mark recherchiert hat? Mit wem hatte er gesprochen? An welchen Orten war er?“

      Der Mann lächelte. Offenbar gefiel es ihm, dass Layla ihn endlich mit einbezog. Er legte deshalb auch eine wichtige Miene auf bevor er begann:

      „Entschuldigen sie, Layla, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Hans Wirthmann. Ich betreue für das Convento seit zwei Jahren Brasilien und Argentinien. Bisher ist dies aber mein erster richtiger Einsatz. Herr Dorojewski hat mir nahe gelegt, Sie wo ich nur kann, zu unterstützen, was ich gerne tun möchte. Ich habe sehr viele gute Verbindungen hier in der Stadt, die uns oft viele Türen öffnen werden. Also, wie sie sicher wissen hat Mark den Fall über einen Mann untersucht, der offensichtlich von einem Dämon befallen war. Er war für eine gewisse Zeit verschwunden gewesen, kam jedoch nach einigen Wochen wieder zurück. Dabei hatte er aber eine starke Änderung in seiner Persönlichkeit gezeigt. Es war, als ob er nicht mehr Herr seiner Sinne, sondern fremd gesteuert gewesen war. Mark hatte sich mit der Familie des Mannes unterhalten. Soll ich Sie mit der Familie in Verbindung bringen?“

      „Ja, bitte, Hans, so schnell, als möglich“

      Glücklich, Layla endlich zeigen zu können, was er drauf hatte, drückte Hans einige Tasten an seinem Handy. In den Lautsprechern des Radios rauschte es, was darauf hindeutete, dass das Handy mit der Freisprecheinrichtung verbunden war. Nach endlos langer Zeit mit starkem statischem Rauschen begann es endlich zu tuten. Offenbar war die Verbindung nicht besonders gut. Am anderen Ende meldete sich eine Frau. Hans fragte die Frau, ob sie bereit wäre, die Fragen über ihren Onkel noch mal einer anderen Person gegenüber zu beantworten. Die Frau klang gar nicht glücklich, sagte am Ende aber doch zu. Hans erklärte Layla, dass die betreffende Familie in einer Hazienda lebte, die etwas außerhalb von Sao Paulo lag. Offenbar handelte es sich um eine reiche, sehr bekannte Familie. Des Weiteren erklärte Hans, dass es wohl etwas länger dauern würde, da der Weg relativ weit und die Straßen sicher sehr verstopft sein würden. Er kenne aber auf dem Weg dorthin eine exzellente Churrascaria. Layla lief das Wasser im Mund zusammen. Eine Churrascaria ist ein traditionales Brasilianisches Steakhaus, wo hauptsächlich gegrilltes Fleisch angeboten wurde, dass dann von den Passadores, eine Art Kellner an großen Spießen an den Tisch gebracht wurde, wo es direkt auf den Teller abgeschnitten wurde. Für Layla war dies ein göttlicher Gedanke, weshalb sie auch sofort zusagte. Dann schloss sie die Augen. Der Jetlag forderte jetzt doch seinen Zoll.

      *

      Das nächste was Layla wusste, war, dass Hans sie weckte. Sie hatte tatsächlich geschlafen. Tief und fest. Entschuldigend sah sie Hans an, der sie verstehend anlächelte. Die Entschuldigung wurde offenbar akzeptiert. Sie stiegen aus und als Layla den Geruch des gegrillten Fleisches vernahm, knurrte ihr Magen deutlich wahrnehmbar, was Hans fröhlich auflachen ließ. Selbst der Kellner am Eingang hatte es gehört, lachte und führte sie in das Restaurant auf ihren Platz. Das Lokal war fast leer. Es war wohl noch etwas früh für ein Mittagessen. Dennoch war schon alles hergerichtet. Es gab ein großes Buffet mit herrlichem Salat, verschiedenen Meeresfrüchten, Wurst, Käse und andere Leckereien. Layla konnte gar nicht schnell genug ihren Teller voll schaufeln, bevor sie an den Platz eilte und zu essen begann. Layla sah es als einzigen Nachteil ihres Werwolf Daseins an, dass sie deutlich mehr Energie benötigte, als normale Menschen, speziell in ihrer Werwolfgestalt. Sie kam dann oft mit dem Essen einfach nicht mehr hinterher. So wie auch jetzt. Sie war nach der Verwandlung ausgehungert wie ein ganzes Rudel Wölfe. Und so aß sie auch, sodass der Teller im Handumdrehen wieder leer war. Hans sah ihr belustigt zu und drehte eine kleine Scheibe um, die bisher rot gewesen war und jetzt eine grüne Farbe zeigte. Fast augenblicklich näherten sich dem Tisch mehrere Passadores mit großen Spießen. Layla ließ sich von jedem Fleisch etwas geben und begann wieder mit vollen Backen zu essen. Nach kurzer Zeit schaute Hans gar nicht mehr belustigt, sondern erstaunt über die riesige Menge, die Layla verdrückte. Selbst bei den Passadores war sie schon die Sensation. Während der ganzen Zeit sprach Layla kein einziges Wort. Es blieb ihr einfach keine

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