Sky-Navy 04 - Finale auf Regan III.. Michael Schenk

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Sky-Navy 04 - Finale auf Regan III. - Michael Schenk Sky-Navy

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verholfen hatte. Doch inzwischen gab es auch ausgedehnte Zonen, in denen das Grün und Blau von Vegetation und Wasserflächen dominierten. Mit bloßem Auge waren die großen Städte zu sehen, die längst über die Abmessungen ihrer einstigen Schutzkuppeln hinaus gewachsen waren. Was im Vergleich zur Erde fehlte, das waren hingegen die Bänder der Straßen. Der Verkehr zwischen den Siedlungen spielte sich fast ausschließlich in der Luft ab, deren Dichte und Zusammensetzung inzwischen fast den Erdstandard erreichte. Es gab immer noch Marsianer, die, nun jedoch aus eher nostalgischen Gründen, die alten „Sandkatzen“ benutzten. Jene Bodenfahrzeuge, mit deren Hilfe man einst die Marsoberfläche erkundete.

      „Einiges los hier“, meinte der Co-Pilot. „Sir, sehen Sie mal zu Sektion Drei. Da baut man gerade einen der großen Interstellar-Frachter. Ein Riesending.“

      Neben einer der kleineren Sektionen schwebte einer der typischen Modular-Frachter, wie sie von den großen Handelskonzernen bevorzugt wurden. Bug und Heck waren genormt und variierten lediglich in der Größe und Ausstattung. In ihnen befanden sich die Steuerung, Aufenthaltsräume der Crew, Energieversorgung, Lebenserhaltung und die Triebwerke. Zwischen diesen beiden Grundelementen fügte man den „Rumpf“ des Schiffes ein. Oft nicht mehr als ein metallenes Gerüst, in welches Tausende der ebenfalls genormten Fracht-Container passten. Die Verwendung einer geschlossenen Außenhülle war zu kostspielig und unpraktisch. Die offene Bauweise erlaubte das bequeme Laden und Entladen der Frachter. Shuttles, oft ehemalige FLVs der Navy, besorgten den Warenverkehr zwischen Schiff und Planetenoberfläche. Der Frachter, den der Co-Pilot meinte, mochte an die drei Kilometer lang sein. Redfeather bemerkte das Logo von United Mining Industries an der Flanke des Bugs. UMI war der größte Lieferant an Rohstoffen. Der Konzern unterhielt Abbauanlagen im Übertage- und Untertagebau sowie ein halbes Dutzend Verhüttungsstationen bei lohnenden Asteroidenfeldern.

      Auf der Cockpit-Scheibe begann sich ein blaues Fadenkreuz zu bewegen. Der Pilot korrigierte die Fluglage, bis sich das FLV exakt im Anflug auf den zugewiesenen Landebereich befand. Auf der Oberfläche der Sektion Zwei befanden sich mehrere markierte Landefelder für Zubringer-Shuttles. Eines von ihnen blinkte nun. Gekonnt nahm der Pilot eine letzte Korrektur vor und setzte dann genau in der Mitte auf.

      „Patrouillenboot-017 an Flight-Control HollCon Alpha: Landung vollzogen. Bereit für externe Versorgung und Zugang.“

      „Verstanden, 017. Externe Versorgung wird vorbereitet. Anschlüsse offen. Zugang wird ausgefahren.“

      Der Pilot wandte sich an den Tech-Sergeant neben Redfeather. „Jim, dock uns an.“

      „Aye. Ankerklammern verriegelt. Anschlüsse für externe Versorgung arretiert. Externe Versorgung steht.“

      Neben dem Landefeld schob sich der starre Zugangstunnel aus der Oberfläche. Sein Faltbalg fuhr, einem Rüssel ähnlich, an die Manschette der Personenschleuse des FLV. Im Inneren war ein leises Klingen zu hören, als die Halteklammern einrasteten und sich der Dichtungsrand aufblähte.

      „017 an Flight-Control HollCon Alpha: Wir sind verankert und auf externer Versorgung. Zugangstunnel verriegelt.“

      „Flight-Control HollCon Alpha an FLV-PB-017: Zugang ist unter Druck. Willkommen auf HollCon Alpha, Hoch-Admiral Redfeather. Hoch-Manager Lendricks erwartet Sie bereits.“

      Es gab mehrere der flexiblen Zugangstunnel auf der Oberschale von Sektion Zwei. Hier legten die Shuttles mit Besuchern oder Arbeitskräften der Werft an. Für Zulieferer und ihre oft sperrigen Waren gab es große Gateways, die auf die Frachtschleusen der Pendler passten.

      Der Tunnel führte Redfeather und Faso in das obere Deck der Sektion Zwei hinunter. Sie gelangten auf eine breite Galerie, von der aus man die gesamte Sektion mit ihren Arbeitsstationen überblicken konnte. Auf der Galerie gab es gemütliche Sitzgruppen, Ruhezonen mit großen Pflanzen und die Möglichkeit, eine Erfrischung oder einen Imbiss zu sich zu nehmen. Hier verbrachten viele der Männer und Frauen ihre Ruhepausen. Sie sprachen angeregt miteinander oder verfolgten eine Sendung auf einem der Holoschirme. Keiner hatte einen Blick für das, was fast hundert Meter unter ihnen geschah. Eine rundum verlaufende Wand aus Plastikglas schirmte alle vom Lärme und den Gerüchen der Werfthalle ab.

      John Redfeather und Faso traten an den Rand der Galerie und blickten interessiert nach unten. Ein paar der Arbeiter sahen sie neugierig an. Offiziere der Navy waren auf der Werft kein seltener Anblick, doch bei diesem Besucher handelte es sich um den Hoch-Admiral und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. War er mit ihrer Arbeit zufrieden? Brachte er neue Aufträge? Die Bauten für die Navy verhalfen Hollmann-Constructions zu guten Einnahmen und den Arbeitern oft zu einem Bonus, wenn sie Zusatzschichten fuhren.

      Es gab mehrere Galerien. Die untere und obere dienten als Ruhezonen, die übrigen waren vollgestopft mit Arbeitsstationen und Geräten. Von hier ragten die Ausleger von Industrierobotern und Arbeitsbühnen zu den Rümpfen der im Bau befindlichen Schiffe. Unten auf dem Boden standen die Hüllen von fünf Schiffen, in verschiedenen Stadien der Fertigung. Hunderte von Männern und Frauen kümmerten sich um Außenhüllen und Innenausbauten. Meist wurden die Rumpfplatten erst geschlossen, wenn die Arbeiten im Inneren fast abgeschlossen waren, da man so leichteren Zugang besaß.

      „Vier von uns“, bemerkte Faso zufrieden. „Drei scheinen fast fertig zu sein. Da fehlen nur noch die Identifikationen.“

      John Redfeather nickte. „Und jedes einzelne Schiff wird dringend benötigt.“

      Dort unten gingen drei Kreuzer der neuen APS-Klasse ihrer Vollendung entgegen. Die beiden anderen Schiffe waren ein modifiziertes FLV und ein kleiner Frachter, der scheinbar zu einem Schürf-Schiff umgerüstet wurde. Durch den Nullzeit-Antrieb erschlossen sich auch weit entfernte Asteroidengürtel, Monde und Welten, auf denen man nach wertvollen Ressourcen suchte. Bei einem der Kreuzer fehlte lediglich noch der Pol der oberen Railgun-Kuppel. Die fast zwanzig Meter lange Waffe wurde gerade in ihre Bettung gesenkt.

      „Gibt es bereits Namen für die neuen Schiffe, Sir?“

      „Der Hohe Rat ist übereingekommen, den Neubauten die Namen von Schiffen zu geben, die aus dem Dienst ausgeschieden sind. Um die ehrenvolle Tradition der alten Einheiten fortzuführen, hieß es in der Weisung.“

      „Admiral?“

      Sie wandten sich um. Der Mann ihnen gegenüber war zweifellos der Hoch-Manager der Orbital-Werft Alpha. Für die beiden Soldaten war sein Anblick befremdlich. Der schlanke Mann war nach der neuesten Männermode ausstaffiert, die sich „En Contraire“ nannte. Lendricks trug Halbglatze und Halbbart, was bedeutete, diese Form der Behaarung existierte nur auf seiner rechten Kopfhälfte, die andere war, mit Ausnahme der Augenbraue und Wimper, sauber rasiert. Das Sakko des sündhaft teuren Anzugs war exakt gegensätzlich gearbeitet. Die Linke Seite, Kragen und Ärmel bestanden aus grellbuntem Stoff, der schräg nach unten rechts in einer zierlichen Schärpe auslief, die an der Hüfte verknotet war. Darunter trug der Manager eine schlichte graue Toga, weinrote Hosen und sündhaft teure Halbstiefel aus dem Leder der Marsrinder.

      Redfeather hielt nichts von Mode, was vor allem damit zusammenhing, dass sie derart schnell ihre Richtungen änderte, dass man viel Zeit darauf verschwenden musste, „zeitgemäß“ gekleidet zu sein. „Hoch-Manager Lendricks, schön dass Sie Zeit für uns haben.“

      Das Äußere des Mannes und der wertvolle Schmuck durften nicht darüber hinwegtäuschen, dass Lendricks ein sehr fähiger Manager war. Er trug die Verantwortung für alle Vorgänge auf der Werft und gehörte zu jenen, die das sehr ernst nahmen. Er hatte das Belohnungssystem für Anregungen aus der Mitarbeiterschaft ausgebaut und besprach sich regelmäßig mit den Vorarbeitern und Abteilungsleitern.

      „Das ist doch selbstverständlich,

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