Sky-Navy 03 - Kein Kontakt zu Regan III.. Michael Schenk
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„Haben wir etwas entdeckt, was noch nicht in den Archiven gespeichert ist?“ Ombreys Stimme klang hoffnungsvoll. Immer wieder wurden Asteroiden, Monde oder sogar Planeten entdeckt, die man bislang noch nicht erfasst hatte. Solche Entdeckungen waren oft mit der Ehre verbunden, die Objekte zu benennen.
„Eher umgekehrt“, murmelte sie. „Ich kann etwas nicht finden, dass eigentlich vorhanden sein sollte.“
Ombreys Gesicht nahm einen verwirrten Ausdruck an. Dinge wechselten ihre Positionen, gelegentlich ihre Flugbahnen, da sie von Schwerefeldern größerer Objekte beeinflusst werden konnten. Manchmal kollidierten Asteroiden und bildeten eine Trümmerwolke oder verdampften regelrecht. Doch das waren Dinge, welche die Spezialistin in diesem Fall wohl nicht meinte. „Es ist verschwunden, war aber zuvor in der Datenbank?“
„Ich habe zum Abgleich verschiedener Koordinaten eine Echokontrolle durchgeführt.“
Das war ein durchaus übliches Verfahren um eine exakte Positionskontrolle vorzunehmen. Ein Hiromata-Echoimpuls war eng fokussiert und wies eine sehr geringe Streuung auf, ganz im Gegensatz zu den Impulsen des Überlicht-Funks. Gelegentlich schickte man über den eigenen Sender einen Echoimpuls an vier bekannte Empfängerstationen. Wurden diese Impulse erwidert, befand sich das Schiff exakt im Schnittpunkt der Hiromata-Strahlen. Man benutzte dabei exakt dieselbe Methode wie bei der Identifikation.
„Ein Echo wurde nicht erwidert?
„Ich kann mir das nicht erklären“, bekannte Angela Denotti. „Nach meinen Berechnungen befinden wir uns exakt im Schnittpunkt von vier Echoimpulsen. Vier habe ich ausgeschickt und drei Antworten bekommen.“
„Und der Vierte?“
„Wie ich doch schon sagte… Der Empfänger antwortet eben nicht. Entweder stehen wir doch auf der falschen Koordinate und unsere Scanner bringen fehlerhafte Daten oder der Empfänger ist ausgefallen.“
„Der Sender oder Empfänger eines Echoimpulses ist immer ein Hiromata-Krachfunk-Sender“, meinte Ombrey in dozierendem Ton. „Die Dinger fallen nicht einfach aus, zumal es immer ein Reservegerät gibt. Die Dinger sind unverwüstlich und zudem so unkompliziert wie ein Backstein.“
Denotti seufzte vernehmlich und nahm den Helm ab. „Es sei denn, das Objekt, in dem sich die Krachfunk-Anlage befindet, existiert nicht mehr.“
„Verdammt.“ Katastrophale Unfälle im Weltraum konnten sich ereignen. Gelegentlich waren Raumschiffe von Meteoriten getroffen und beschädigt oder zerstört worden. Wenn ein Schiff mit Lichtgeschwindigkeit oder sogar Überlichtgeschwindigkeit flog, konnte sich schon die Kollision mit einem winzigen Gesteinsbrocken als fatal erweisen.
Denotti erriet seine Gedanken und schüttelte den Kopf. „Kein Raumschiff. Ich habe die Stationen von Neijmark, Cromwell, Hope und Regan angefunkt.“
„Und welche meldet sich nicht?“
„Die von Regan III. Ich habe sogar einen zweiten Impuls abgestrahlt, aber keinen Kontakt bekommen.“
Ombrey zögerte kurz, dann beugte er sich vor und schaltete die Bordkommunikation ein. „Äh, Skipper, wir haben da etwas, das dürfte Sie interessieren.“
Kapitel 3 Die Eroberer
Paradise, Hauptstadt von Regan III., Regan-System
Familie Pareille lebte nahe einer kleinen Siedlung, knapp zweihundert Kilometer von der Hauptstadt Paradise entfernt. Claude Pareille war Farmer und belieferte einmal wöchentlich eines der Einkaufszentren der Stadt. Die Farm machte eine Menge Arbeit und der Ertrag war nicht übermäßig, aber Claude und seine Frau Claudine liebten die Unabhängigkeit des Lebens außerhalb der großen Städte. Ihre Kinder Jaques und Sylvie waren nun jedoch in einem Alter, in dem sie das Landleben als langweilig empfanden und sich über jede Gelegenheit freuten, die große Stadt Paradise zu besuchen.
Früher hatte Claude seine Waren einfach nur abgeliefert, kassiert und dann die notwendigsten Einkäufe getätigt, bevor er wieder nach Hause flog. Jetzt war der Liefertermin zu einem Familienausflug geworden. Claude kümmerte sich ums Geschäft, Claudine um die Einkäufe und die beiden Kinder um ihr Vergnügen. Glücklicherweise war dies alles unter dem Dach des riesigen Einkaufszentrums möglich.
Dies war wieder solch ein Tag und die Familie freute sich, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, auf den Besuch des Einkaufszentrums. Claude Pareille steuerte seinen alten Solar-Jeep durch den dichten Luftverkehr und steuerte erleichtert eine Parkebene des Ziels an. Schließlich stellte er den Motor ab und schloss den Luftwagen an die Ladestation an.
Claudine half den Kindern von den Rücksitzen. „Musst du schon wieder aufladen?“
„Die Batterien sind alt und speichern nicht mehr viel Energie. Es reicht so gerade für eine Flugstrecke.“
„Grundgütiger, Claude, dann kauf endlich ein paar neue.“ Sie sah ihn vorwurfsvoll an. „Wenn da draußen etwas passiert, dann sind wir auf den Jeep angewiesen. Du weißt doch selbst, wie weit unsere nächsten Nachbarn entfernt sind. Denk an Jaques und Sylvie.“
Dieses Argument brachte sie immer vor, wenn sie ihren Willen durchsetzen wollte, aber in diesem Fall musste Claude ihr wirklich recht geben. Es war tatsächlich höchste Zeit für einen Austausch gegen neue Speicherbänke. „Natürlich, Schatz“, signalisierte er seine Bereitschaft. „Ich werde mich heute nach einem günstigen Angebot umsehen.“
„Du wirst neue Speicherbänke kaufen, mein Liebling“, sagte sie entschieden. „Selbst wenn sie etwas mehr kosten. Ich habe keine Lust auf dem Rückweg mit den Kindern mitten im Urwald zu stranden.“
„Sicher, Schatz, du hast ja recht“, brummte er. Claude vergewisserte sich, dass der Ladevorgang begann und sah dann auf die beiden Kisten mit Nüssen, die er am heutigen Tag liefern wollte. Erstklassige Ware und sie würde einen guten Preis erzielen. Allmählich warf die Farm einen respektablen Gewinn ab, aber es hatte ja auch genug Mühe, Schweiß und Nerven gekostet. „Wenn wir heute Abend zurückfliegen haben wir nagelneue Speicherbänke.“
„Und Kumolos Siebzehn“, erinnerte Jaques an das heiß begehrte Holo-Spiel, welches schon lange auf seiner Wunschliste stand.
„Und meine Hanari-Puppe“, mahnte nun auch Sylvie an.
„Ja, auch die“, brummte Claude.
Claudine gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und ging dann mit den Kindern zum Kundenlift hinüber.
Claude nahm die Isolier-Kisten und nahm den Lift für Lieferanten. Nach der Ernte musste man die Nüsse kühl halten. Genau auf acht Grad Celsius, damit sie nicht weiter reiften. In den Restaurants, in denen man sie servierte, erhitzte man sie dann direkt am Tisch des Gastes, so dass sie sich öffneten und ihr Aroma entfalteten. Ihr Geschmack war intensiv und asiatischstämmige Gäste schworen darauf, sie besäßen eine Potenzfördernde Wirkung. Claude bezweifelte das, aber manche Asiaten würden wohl auch Vogeldung zu sich nehmen, wenn irgendeine Tradition ihm magische Wirkungen zuschrieb. Ihm sollte das nur recht sein, denn das trieb den Preis für die Nüsse in die Höhe.
Eine knappe Stunde später verstaute Claude die leeren