Sky-Navy 03 - Kein Kontakt zu Regan III.. Michael Schenk

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hatte. Wenige Handgriffe später waren sie gegen die alten ausgetauscht. Claude brachte diese zum Recycling-Schacht und machte sich dann mit dem Einkaufswagen auf den Weg, um durch ein paar Etagen des Zentrums zu schlendern. Ein paar Credits konnte er auch für sich selber ausgeben und er wollte nachsehen, ob einer der interstellaren Frachter interessante Waren nach Regan III. gebracht hatte.

      Das Einkaufszentrum schien vor Menschen zu bersten. Viele tätigten hier ihre Einkäufe, doch für andere war das Zentrum einfach eine Möglichkeit, ein wenig zu bummeln oder ihre Freizeit im Vergnügungszentrum zu verbringen. Je nach Abteilung wurde der Kunde mit verschiedener Musik beschallt, Aromabänke sollten zum Kauf animieren, in dem sie die typischen Gerüche einiger Waren absonderten. Einer der zwischengeschalteten Aromatrenner war allerdings defekt, so dass sich einige Gerüche vermischten. Claude fand es nicht besonders anregend, dass eine Auslage mit Gamba-Früchten nach alten Socken roch.

      Die vielfachen Auslagen, das Stimmengewirr und gelegentliche Gedränge mochten auf viele Menschen stimulierend wirken, aber Claude fühlte sich bald beengt. Auch wenn es hier viele Ruhezonen mit grünen und bunten Pflanzen gab, vermisste er schon nach Kurzem die Abgeschiedenheit der heimischen Farm.

      Er beschloss, einen kleinen Pub aufzusuchen, in dem es echtes England-Bier gab. Dunkel und leicht temperiert. Es gab Leute, denen wurde schon bei der Vorstellung an warmes Bier übel, doch Claude schmeckte es. Allerdings fragte er sich gelegentlich, wer wohl dieser Herr England gewesen sein mochte, der das Getränk einst einführte.

      Das Pub war klein und schummerig. Ein junges Paar hockte in einer Ecke und spielte Flöte und Fiedel. Claude trat an den Tresen, quetschte sich auf einen freien Hocker und bestellte sein Getränk. Neben dem Tresen hing ein Holo-Vid-Gerät an der Wand. Der Ton war abgestellt und niemand interessierte sich für die endlosen Werbeeinblendungen, die dort gezeigt wurden.

      Claude hatte gerade seinen ersten Schluck getrunken, als das Holo-Vid einen intensiven Pfeifton von sich gab. Er war so durchdringend, dass alle auf das Gerät starrten. Der Barkeeper schien zu befürchten, dass es wohl gleich explodieren werde und machte Anstalten es abzuschalten, doch dann verharrte er irritiert.

      Der Holoschirm wurde grell Orange, ein blaues Dreieck erschien, welches um seine senkrechte Achse rotierte und langsam zum Stillstand kam. Eine freundliche Frauenstimme erklang. „Achtung, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, gleich folgt eine wichtige Information des Gouvernements. Bitte bleiben Sie an den Geräten.“

      Die Ansage wurde endlos wiederholt und begann einige Gäste zu nerven. Stimmen wurden laut, dem Gerät den Stecker zu ziehen und auch Claude geriet in Versuchung, sein halb geleertes Glas für eine Zwangsabschaltung zu nutzen. Er war wirklich gerade dabei, ein wenig Schwung zu holen, als Orange und Blau verschwanden und das Gesicht von Senior-Gouverneur Desmoines auftauchte. Desmoines, sonst das Sinnbild eines freundlichen Patriarchen, wirkte nervös und gehetzt.

      „Liebe Reganer, soeben treten mehrere fremde Objekte in unsere Lufthülle ein. Über ihre, äh, Absichten sind wir nicht informiert. Bitte begeben Sie sich zu Ihren Wohnungen und bleiben Sie dort, bis wir…“

      Der Holoschirm flackerte kurz und erlosch.

      Auch das Licht im Pub flackerte und ging aus.

      „Was zur Hölle, geht hier vor sich?“, rief einer der Gäste.

      Glücklicherweise lag das Pub an der Außenwand des Einkaufszentrums und verfügte über ein Fenster, durch das etwas Licht einfiel, so dass keine absolute Dunkelheit herrschte.

      „He, das war bestimmt wichtig“, meinte ein anderer. „Sieh zu, dass die Kiste wieder läuft.“

      Ein ungewöhnliches Vibrieren lag plötzlich in der Luft. Es war kaum zu spüren, nicht mehr als ein sanftes Kribbeln. Dann war von draußen, durch das Fenster erheblich gedämpft, ein auf- und abschwellendes Heulen hörbar.

      „Leute, ist das der Katastrophenalarm?“, wollte jemand wissen.

      Claude runzelte die Stirn. Auf Regan hatte es noch nie einen solchen Alarm gegeben. Er entsann sich, dass irgendwo zuhause eine Broschüre des Gouvernements herumlag, in der die Regierung Verhaltenshinweise für Notfälle gab. Eine richtige gedruckte Broschüre, mit selbstleuchtenden Ziffern, so dass man sie sogar bei Stromausfall und Dunkelheit lesen konnte.

      Sie zuckten zusammen. Dicht am Fenster war ein Polizeigleiter mit blitzenden roten und blauen Warnlichtern und heulender Sirene vorbei geflogen. So dicht, dass er das Fenster beinahe berührt hätte.

      Claude und die anderen drängten an die Glasscheibe. Vielleicht konnte man ja sehen, was da draußen vor sich ging.

      „Vielleicht ein Großbrand?“, überlegte ein Gast.

      „Keine Ahnung“, kam die Erwiderung. „Aber der alte Desmoines hat irgendwas von fremden Objekten erzählt.“

      „Was für fremde Objekte? Verdammt, schalte doch endlich mal jemand das verdammte Holo wieder ein!“

      „Wie denn? Wir haben keinen Saft!“

      Hinter Claude entstand kurzes Gerangel. Er kümmerte sich nicht darum. Er quetschte sich in eine Lücke und sah hinaus.

      Paradise war eine Stadt, die in die Höhe strebte. Es war die einzige Millionenstadt auf Regan III. und ihre Bewohner waren stolz auf die Wohntürme und die durchsichtigen Röhren, die sie in den oberen Ebenen miteinander verbanden. Im Zentrum standen diese Türme sehr dicht, in den Randbezirken überwogen flachere Bauten, zwischen denen sich kleine Parks erstreckten. Seit einigen Jahren nahm der Verkehr zu, denn inzwischen wurden viele Bodenfahrzeuge aus dem solaren System importiert und viele Luft-Jeeps bewegten sich in den verschiedenen Verkehrszonen.

      Auf Claude hatte die Hauptstadt mit ihrem Verkehrsgewühl schon immer hektisch und chaotisch gewirkt, doch das war kein Vergleich zu dem, was sich seinen Augen und denen der anderen Betrachter jetzt bot.

      Zwei der Wohntürme im Zentrum brannten in voller Ausdehnung, bei einem dritten schlugen hohe Flammen aus den oberen Etagen. Vor Claudes entsetzten Augen zerbrach einer der durchsichtigen Verbindungsgänge, durch den sich Hausbewohner zu retten versuchten. Trümmer und Körper stürzten aus großer Höhe hinab. Rhythmisch blitzende Lichter vor den Gebäuden zeigten an, dass sich dort Rettungs- und Löscheinheiten im Einsatz befanden.

      Claude zuckte vom Fenster zurück, als dort erneut ein schwerer Polizeigleiter vorbei raste. Dieser zog eine Schleppe aus Rauch und Feuer hinter sich her. Er sah dem Luftfahrzeug schockiert nach und beobachtete, wie es zur Seite sackte und dann auf den Parkplatz vor dem Einkaufszentrum stürzte, wo seine Explosion weitere Fahrzeuge zerstörte. Claude erkannte jetzt, dass Scharen von Menschen auf den Parkplatz hinaus rannten. In wilder Panik versuchten sie auszuparken. Etliche kollidierten und vergrößerten das Durcheinander.

      Dann flog ein fremdartiges Objekt am Fenster vorbei.

      Claude Pareille konnte die Größe nicht richtig einschätzen. Es mochte die Abmessungen eines Lastwagens haben, bestand jedoch aus einer großen Kugel, hinter der sich zwei kleinere befanden. Die glatte Hülle des Objekts schimmerte in seidigem Grün.

      Noch während der Reganer das ungewöhnliche Luftfahrzeug beobachtete, lösten sich mehrere glühende blaue Sterne aus der vorderen Kugel. Sie waren auf den Parkplatz gerichtet. Wo sie einschlugen schienen die Leiber der Getroffenen oder Objekte kurz aufzuglühen, bevor sie zu einer Aschewolke zerfielen.

      Ein zweites Kugelobjekt zog vorbei, dann ein drittes, schließlich eine ganze Gruppe.

      „Das…

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