Frauenjagd. Arik Steen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Frauenjagd - Arik Steen страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Frauenjagd - Arik Steen

Скачать книгу

Sie sich darüber Gedanken machen?», Pope schaute ihn etwas genervt an: «Ich geh dann mal an Deck. Rufen Sie mich wenn es spannend wird!»

      Der IT-Spezialist musste bei dem Begriff «gehen» lachen, hielt sich aber sofort zurück.

      «Was ist so komisch?»

      «Ich dachte nur, weil sie im ... nun ja ...»

      «Passen Sie auf, dass ich nicht dafür sorge, dass sie nie wieder gehen können!», erwiderte Pope: «Meine größten Freunde schwimmen da draußen im Indischen Ozean. Und die sind immer hungrig!»

      «Sorry!», meinte der IT-Fachmann, aber er wusste, dass es nun besser war ruhig zu sein. Dann starrte er wieder auf den Bildschirm.

      Leon nahm den Schlüssel, der am Eingangsbereich hing und schaute darauf. Es war ein Autoschlüssel und im Grunde war es vollkommen klar, dass es hierfür nur einen Verwendungszweck gab.

      Natürlich wusste er, dass die Insel nicht allzu groß war und man sicherlich nicht allzu lange zu Fuß brauchte, um von A nach B zu kommen. Aber der Umstand, dass auf der Ladefläche des Jeeps eine gepolsterte Fläche war, verriet ihm den Zweck dieses Fahrzeugs: nämlich die Opfer aufzuladen und zum Haus zu bringen.

      «Haben wir eigentlich eine Übertragung mit Ton?», fragte er in die Kamera und grinste. Natürlich waren die mit Ton. Was Anderes erwartete Leon gar nicht.

      Obwohl er der Jäger war und das Spiel in der Hand hatte, war sein Puls relativ hoch. Natürlich war nicht er der Gejagte. Aber es war ein seltsames Gefühl, das ihn beschlich. Das Gefühl von «Jagdlust». Seine Hormone waren tatsächlich auf Jagd eingestellt und bereiteten sich vor.

      Für einen Moment überlegte er sich, wie sich die Frauen fühlten, die er dort jagte. Aber es war mühsam sich darüber Gedanken zu machen. Er wusste weder was das für Frauen waren, geschweige denn, welche Gefühle sie empfanden. Pope hatte ihm zwar versichert, dass keine einzige der Frauen irgendeine Pornodarstellerin oder gar Prostituierte war. Irgendeine Agentur hatte für teures Geld auf der ganzen Welt nach geeigneter «Beute» gesucht. Angeblich waren die unterschiedlichsten Frauen auf dieser Insel und warteten nur darauf von ihm gejagt zu werden. Aber dennoch hatten alle eines immerhin gemeinsam: Sie taten es wohl für Geld.

      «Ernsthaft? Du machst dir Gedanken darüber, dass sie bezahlt werden?», fragte er sich laut. Auch er machte es für Geld. Sicherlich war er, der Jäger, der letzte mit dem Anrecht auf den moralischen Zeigefinger.

      Leon fuhr mit dem Jeep über die Brücke und dann in den Wald. Der Weg war tatsächlich recht gut und breit ausgebaut. Er stieg für einen Moment aus und schaute sich den Boden interessiert an. Man hatte hier einen glatten Erdboden geschaffen und darüber etwas Sand gestreut. Gerade so viel, dass das Auto genügend Grip hatte. Allzu schnell in die Kurve sollte er dennoch nicht fahren.

      Er stellte den Jeep unterhalb des Weges, der hinauf zum Berg führte, ab. Er schloss die Türe zu obwohl er nicht glaubte, dass jemand den Jeep klaute. Dennoch wollte er auf Nummer sichergehen.

      «Ihr habt nicht ernsthaft auf an jeder Seite des Jeeps Kameras installiert, oder?», fragte er in eine Kamera, die von der Fahrerseite weg zeigte. Gott, er musste aufhören ständig in die Kamera zu sprechen. Pope wollte, dass es authentisch wirkte. Er war vermutlich auf dem besten Weg Pope zu verärgern. Deshalb nahm er sich vor zukünftig zu schweigen.

      Leon entschied hinauf auf den Berg zu gehen. Er wusste von der Karte, dass es nur diesen einen Weg hinaufgab. Der Weg war teilweise steil aber gut begehbar.

      Es dauerte seine Zeit, aber schließlich kam er oben an. Er stand keine fünf Meter unterhalb der Bergspitze auf der auch der große Mast mit dem Signallicht stand. Dieses leuchtete «Grün» und zeigte allen auf der Insel, dass es «Jagdzeit» war.

      Leon schaute sich weiter um. Es war laut hier oben was an dem Wasserfall lag. Dieser hatte seinen Ursprung vermutlich in einer Quelle oberhalb von ihm. Das Wasser floss hier hinunter und landete relativ lautstark in einem kleinen See. Von dort aus führte ein kleiner Bach weiter in einen größeren See, bei dem er eine Hütte entdecken konnte. Und auch Frauen. Er atmete tief durch und schaute durch das Fernglas. Da waren tatsächlich drei Frauen zu sehen. Gleich drei auf einmal, das hatte er nicht erwartet.

      «Was tut er?», fragte Pope.

      Der IT-Spezialist zeigte auf den Bildschirm: «Ich denke er hat die drei ersten Frauen entdeckt. Er steht auf dem Berg!»

      «Kluges Kerlchen!», nickte der Millionär und fuhr dichter an den Bildschirm: «Wir hätten ihm eine Kamera ins Auge setzen müssen, damit wir sehen wohin er schaut!»

      «So etwas gibt es tatsächlich», erklärte der Computerfreak: «Das sind Kontaktlinsen die ...»

      «Hören Sie auf zu reden!», schimpfte Pope: «Konzentrieren Sie sich lieber auf die Kameraeinstellung. Fangen Sie die Frauen ein. Ob Sie ihn sehen.»

      «Sie haben ihn noch nicht entdeckt!»

      «Tun Sie einfach was ich sage!», Pope war sichtlich genervt von der klugscheißerischen Art seines Angestellten. Vielleicht sollte er ihn wirklich an die frische Luft setzen und jemand neues engagieren. Aber gutes Personal war teuer und schwer zu finden. Vor allem für ein solches Projekt.

      Elvira blickte rein zufällig Richtung Berg als sie ihn plötzlich sah. Das musste der Jäger sein. Ihr Herz fing an deutlich schneller zu pumpen und ihr Körper schüttete Adrenalin aus. Umsonst, bedachte man, dass er von dort oben nicht allzu schnell hier herunterkam. Es sei denn er hatte einen Segelschirm oder etwas Ähnliches. Trotzdem rief sie ihren Töchtern aufgeregt auf polnisch zu: «Dort oben ist er. Lasst uns verschwinden!»

      Maja und Hanna schauten erst gar nicht nach oben, sondern folgten ihrer Mutter.

      Leon schaute durch das Fernglas. Zwei der Frauen schienen jünger zu sein, die andere etwas älter. Aber genau konnte er es nicht erkennen.

      Er schaute ihnen belustigt hinterher als sie wegrannten. Er hatte keine Chance ihnen von hier zu folgen. Dennoch war es ein gutes Gefühl ein wenig «Schrecken» zu verbreiten. Die Frauen mussten noch viel lernen. Jetzt wegzurennen kostete nur Energie und Nerven. Es wäre wohl besser in einer solchen Situation stehen zu bleiben und die ganze Sache zu «analysieren»!

      Er schaute sich einmal rundherum um. Die Insel war von West nach Ost vielleicht einen Kilometer breit. Von Nord nach Süd etwas weniger. Bis auf drei Lichtungen, die von hier oben recht gut einzusehen waren, bestand die Insel vor allem aus tropischem Urwald.

      Erst jetzt bemerkte Leon am Himmel etwas schweben. Er schaute mit dem Fernglas in die Richtung und konnte ungefähr fünfzig Meter über sich ein Fluggerät sehen. Es war vermutlich eine Art Drohne und er war überzeugt, dass sie mit einer Kamera ausgestattet war. Ihm war natürlich klar, dass Richard Pope, sein Arbeitgeber, live dabei sein wollte. Die ganzen Kameras überall bewiesen das eindrücklich. Eine Drohne hatte er allerdings nicht erwartet.

      Leon verdrängte den Gedanken beobachtet zu werden. Das war für ihn persönlich wichtig. Er wollte sich voll und ganz auf das konzentrieren, was seine Aufgabe war: Frauen zu jagen.

      Er suchte mit dem Fernglas die Strände ab und sah zwei weitere Frauen. Beide vollkommen alleine, die eine nördlich von mir und die andere am östlichen Strand.

      Sein Gehirn war schon immer in der Lage gewesen, wesentliche Merkmale eines Geländes zu speichern und zu verarbeiten. Vor

Скачать книгу