Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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sind als Agrippa von Nettesheim. Zu nennen ist hier das „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps). Dieses mysteriöse Buch „soll“ Noah überhaupt erst befähigt haben die Arche zu bauen, da im „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps), ein technisches Verständnis gelehrt wurde, sodass der Bau der Arche gelingen konnte. Doch dies muss sehr stark angezweifelt werden, da man davon ausgeht, dass es sich beim „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps) um eine Grimorie aus dem 13. Jahrhundert handelt. Zwar gibt es auch wieder Vermutungen, dass hier ein Channeling des Erzengels Raziel abgedruckt ist, doch bekommt man arge Zweifel, wenn man sich die Texte ansieht. Indizien weisen darauf hin, dass es letztlich in Spanien erstellt wurde und eine Zusammenstellung verschiedener Schriften ist. Heutzutage gibt es einige Visionen von dem Sepher Raziel HaMalach (welches in der wortwörtlichen Übersetzung übrigens „Buch Gottes Geheimnis/Rätsel der/des Engels“ lauten würde), was dazu führt, dass man ein wenig Wirrwarr erschuf.

      Man geht primär davon aus, dass es ein Buch aus der Übersetzungsakademie in Toledo (Spanien) ist, welche von König Alfons dem 10ten (Alfons der Weise) gegründet wurde und eine Arbeitsstätte für Juden, Moslems und Christen darstellte, in welcher jüdische und arabische Texte ins lateinische und ins Spanische übersetzt wurden.

      Spanien war damals sehr tolerant, da letztlich das Land im Jahr 750 fast komplett von den Moslems erobert wurde, welche dann jedoch Stück für Stück bis 1492, zurückgedrängt wurden. Dies bedeutet aber, dass der muslimische Einfluss zur Entstehungszeit des Sepher Raziel HaMalach definitiv vorhanden war. Dadurch, dass die Spanier eine hohe Toleranz zeigten, wurde das Land letztlich zu einer philosophisch-wissenschaftlich-magischen Denkfabrik, was nicht nur zur Niederschrift der Kabbalah führte, sondern auch zu der des Sepher Raziel HaMalach.

      Das Sepher Raziel HaMalach gibt Auskunft über die sieben Planeten (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn) und die jeweilige Zuordnung der Erzengel. Ferner geht es darum, dass Raziel Adam unterrichtete, denn „... es reute Gott, dass er Adam und Eva aus dem Paradies verbannt hatte ...“! Schon allein dieser erste Satz aus dem Buch zeigt wohl sehr deutlich, dass bei diesem (angeblichen) Channeling sehr stark die menschlichen Filter aktiv waren! Gott empfindet Reue und schickt das „Geheimnis Gottes“ aus, um sich bei Adam und Eva zu entschuldigen und den beiden doch etwas Sinniges mit zu geben! Ja, nee! Is klar! Nebenbei soll Adam noch eine Kiste für das Sepher Raziel HaMalach bauen, denn immerhin steht in diesem Buch, dass es im Himmel einen Krieg gab, da Gott seinen ersten Engel – Erzengel Asasel (lazaz[) verbannte und „...ich will Feinschaft setzen zwischen meinen und deinen Engelsscharen...“! Dies führte dazu, dass die 9 Himmel mal eben auf 7 Himmel reduziert wurden, da die beiden Erzengel Asasel (lazaz[) und Erzengel Samael (lams) gegen Gott kämpften. Zwar wird nicht erwähnt, dass Erzengel Samael (lams) auch gegen Gott ist, doch da es nur noch 7 Himmel gibt und dem Planeten Mars im Sepher Raziel HaMalach der Erzengel Haniel zugeordnet wurde, welcher ja Hanael (lanh) = Vergnügen Gottes / Genuss Gottes heißt, muss Samael vertrieben worden sein! Na ja! Letztlich kann ich nur sagen, dass das Sepher Raziel HaMalach ein typisches magisches Kabbalahbuch ist, welches Planeten- und Engelszuordnungen besitzt, gepaart mit ein paar Symbolen (z. B. das Hexagramm und Teile vom Sephiroth) und Sigillen!

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      Gut, gleichzeitig kann man aber auch – mit einem schelmischen Grinsen – Stühle, Hühner, Dodos und Tannenbäume (was auch wieder ein Sephiroth bzw. Lebensbaum sein kann) finden. Na ja, es soll keine Lästerung sein. Auf der linken Seite bzw. im rechten Teil der beiden „Vögel“ steht z. B. (ywnm) was man mit „Teilnehmer“ übersetzen kann. Da es aber keine ganz klare Abbildung ist, kann es auch sein, dass das Wort „Snvi“ (ywns) bedeutet und dann wären wir bei einem der Engel, der Lilith jagen sollte.

      Die Engel Snvi, Snsnvi und Smnglof sind hier zu nennen und diese Buchstaben kann man auch in den beiden „Vögeln“ und der „Wiege“ erkennen – wobei man sehen kann, dass bei den beiden linken Worten der Buchstaben Vau/Waw (w), vorgestellt ist, was man als „und“ übersetzen muss. Man kann diese Engel mit verschiedenen Namen „gleichsetzen“; Sinaf, Wassinsanaff, Waßmangalif oder Snvi, Snsnvi, Smnglf oder Synaw, Sansynaw, Semangalof oder Sanui, Sansanui, Samnaglaf oder Sanvi, Sansanvi und Semangelaf oder auch Sione, Somnus, Cingala. Wenn man dann noch tiefer geht, und beginnt Fragmente des Hebräischen zu übersetzen, findet man sich sehr schnell im Mittelalter wieder, wo es üblich war, dass man sich Amulette erschuf, um geschützt zu sein. Die Abbildung der linken Seite, wo schon einige Sigillen in Form der Malachim-Buchstaben bzw. von sog. Brillenbuchstaben auftauchen, findet man die Übersetzungen „Für Gnade und Gunst“ und „Um einen Mann gegen alle Waffen zu schützen“, was zeigt, dass man hier in der klassischen, rituellen Magie ist, die sich stark auf die Kabbalah bezieht. Interessant wird es dann aber, wenn man versucht zu rekonstruieren, warum die Magier diese ominösen „Brillensymbole“ verwendet haben. Sicher, es heißt, dass Agrippa von Nettesheim hier ein Alphabet erschuf, doch es heißt auch, dass diese Symbole, auf jüdischen Amuletten weit verbreitet waren und dass man hier „gerade und gekrümmte Linien“ finden konnte, die mit Kreisen kombiniert waren. Also geometrische Figuren, die etwas bewirken sollten. Ferner sollen sie auch auf aramäischen Amuletten auftauchen, was sich jedoch nicht klar beweisen lässt.

      Wenn man will, kann man die phönizische und aramäische Schrift als Ursprung der Brillenbuchstaben sehen, man müsste diese nur noch mit kleinen Kreisen versehen und man könnte hier und da Übereinstimmungen finden – würde aber auch mit henochischen Buchstaben funktionieren:

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      Dies ist also kein echter Beweis, sodass man den ursprünglichen Zweck oder auch die „eigentliche Natur“ dieser Symbole nicht deutlich und einwandfrei bestimmen kann. Und wenn man sie „nur“ auf das Mittelalter münzen will, dann sind es wieder die üblichen Gottesnamen, die neu verpackt wurden – also „neuer Wein, in alten Schläuchen!“ So kommt man also nicht weiter! Was ist denn aber mit dieser Bezeichnung „Brillenbuchstaben“?

      Nun, diese sogenannten Brillenbuchstaben, sind auch wieder Hilfsmittel für Sigillen – man kann sie so einfacher erstellen, da man sie besser kombinieren kann – tauchen in antiken oder altorientalisch-magischen Inschriften auf – so zumindest Aussagen von mittelalterlichen Magiern. Stimmt dies denn? Ja! Es stimmt! Denn Anthropologen und Archäologen haben verschiedene Amulette, Stelen oder auch andere Tafeln / Aufzeichnungen gefunden, die sehr deutliche Abbildungen zeigen. Man kann zwar sagen, dass Agrippa von Nettesheim diese Brillenbuchstaben zu einem Malachim-Alphabet zusammengefasst hat, man kann aber nicht sagen, dass er diese einfach erfunden hat. Ob man die Symbole wirklich mit Buchstaben vergleichen kann bzw. sie als Buchstaben versehen muss, ist fraglich. Fakt ist aber, es sind keine primären Erfindungen aus der Feder der mittelalterlichen Magier, da sie in den unterschiedlichsten Formen und Darstellungen in altgriechischen und lateinischen Bereichen vorkamen. Primär findet man sie in der Zeit der Spätantike (dies ist der Zeitraum 300-600 n.Chr.), wo sie auf „magischen Geständen“ wie Amuletten oder Schalen zu sehen sind. Interessant wird es aber, wenn man sich die jeweiligen Amulette anschaut und erkennt, dass es sich hierbei um Schutzamulette handelt, die sich auf Wesen beziehen, die deutlich vor der Spätantike bekannt waren. Zu nennen ist hier das Prinzip „Antaura“ bzw. „Abyzou“, welches als „weiblicher Dämon“ beschrieben wurde. Dieses Prinzip war dann wieder für Fehlgeburten und einer hohen Kindersterblichkeit verantwortlich. Hier ein entsprechendes Schutzamulett aus der Spätantike:

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      Natürlich knüpft man hierdurch sofort zum Prinzip „Lilith“ eine Verbindung, da dieser Energie bzw. der Göttin Lilith exakt die gleichen Untaten (von Männern) zugeordnet wurden, wie dem Prinzip

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