Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole. Frater LYSIR
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Der Grund dieses Namens könnte sich darauf beziehen, dass große Seevögel (ein Tölpel kann bis zu 100cm groß werden und wiegt dann ca. 3,6 kg) sich nur unbeholfen auf Land fortbewegen konnten. Gleichzeitig ist die sumerische Silbe „Lil“ der „Wind“ und zeigt, dass die Göttin Lillu die Charakteristiken einer Luftgottheit besitzt. Eine eindeutige Übersetzung ist aber schwierig, da noch weitere Göttinnen des sumerischen Pantheons die Silbe „Lil“ besaßen. So werden die beiden Göttinnen Lilum und Leelluum als Göttinnen gesehen, die ein „nächtlicher Schutzwind“ sind. Daher kann man nur sagen, dass Luftwesen direkte Nachkommen von Mutter- und Schöpfungsgottheiten waren. So wird Lillu bzw. Lilith mit Bedeutungen wie „Windhauch“, „Hüterin des Windes“, „Tölpel“ oder „Nachtwind“ verbunden. Lilith (babylonisch Lilitu, sumerisch Lil Lu) hat jedoch nicht nur negative Aspekte. Ihr wurde die Eule zugeordnet, was auf einen Weisheitsaspekt deutet. Da die Eule meist in der Nacht aktiv ist und u. a. auch auf Bäumen sitzt, ist es nicht verwunderlich, dass Lilith, in der mittelalterlichen Mythologie, als ein lauerndes Gespenst beschrieben wird, das auf Bäumen hockt, von deren Zweigen Blut tropft. Im Rahmen der Energie Lilith will ich noch kurz auf die Energie Lamastu eingehen, welche die „Gegnerin“ von Pazuzu ist. Lamastu war eine Kraft, die Krankheit und Tod verursachte, um eine Überbevölkerung zu verhindern. Sie war somit keine Kraft des „Bösen“, sondern ein Prinzip der Natur! Da sie aber auch des Nachts agiert und manchmal auch „Dämonin des Kindbettfiebers“ betitelt wird, da sie „gern“ Schwangere oder Säuglinge attackierte, manchmal aber auch Männer, wird sie mit Lilith oft gleich gesetzt.
Man sieht also, dass diese Brillenbuchstaben offensichtlich doch ein „paar Tage“ älter als das Mittelalter sind. Man muss selbst entscheiden, ob man für sich und den eigenen Intellekt eine lückenlose Aufschlüsselung braucht, woher die Buchstaben kommen, wer sie erfunden hat oder ob man es akzeptieren kann, dass es historische Begebenheiten sind, die seit Jahrhunderten von Menschen immer wieder zum magischen Zwecke verwendet werden. Es mag sein, dass die Buchstaben von den Göttern, Engeln und Malachim persönlich übergeben wurden. Es mag sein, dass es einfach nur Fantasiesymbole eines verirrten Menschen sind, die sich zufällig über die Jahrhunderte gehalten haben. Da es hierbei um eine Selbstprogrammierung und um eine magische Verwendung geht, ist dies jedoch absolut irrelevant. Wenn man alles mit seinem Intellekt haarklein aufschlüsseln will, warum, wie und was passiert, wird man in der Magie irgendwann seinen Verstand verlieren, und wie ein Hamster in einem Hamsterrad agieren. Man rennt und rennt, kommt aber niemals ans Ziel, bis man vor Erschöpfung aufgibt! So soll es in der Magie nicht sein. Durch einen festen Willen kann man auf seine Grundenergien zugreifen, und wenn man für sich die Buchstaben bzw. Symbole verwenden will, sind die intellektuellen Beweisführungen eher als Zeitvertreib und als Neugierbefriedigung zu sehen, nicht aber als essenzielle Fundamentstücke, ohne die die Wirkung niemals eintreten wird. Ein weiteres Stück aus der Spätantike, welches im Jahr 1899 bei archäologischen Ausgrabungen in der türkischen Stadt „Pergamon“ gefunden wurde, zeigt erneut entsprechende Buchstaben bzw. Symbole. Hier einmal die entsprechende Abbildung von der „Divinations-Scheibe aus Pergamon“:
Gut, man kann also wirklich davon ausgehen, dass Agrippa von Nettesheim die Symbole NICHT erfunden hat. Maximal kann man davon ausgehen, dass er diese einfach den hebräischen Buchstaben zugeordnet hat, wobei es auch hier verschiedene Überlieferungen gibt.
Hier einmal die Tabellen, die die lateinischen und hebräischen Buchstaben mit den Buchstaben des Malachim-Alphabets vergleichen – wobei es nur um eine grobe ZUORDNUNG geht, auch in Bezug auf eine Transkription der Buchstaben, wenn Textpassagen in einem entsprechenden Stil bzw. Font verfasst sind:
Gleichzeitig soll auch einmal die (gemeinfreie) Tabelle / Abbildung aus der Grimorie „Der Magus“ aus dem Jahr 1801 gezeigt werden:
Wie man auf der Abbildung sieht, wurden auch hier die jeweiligen Buchstaben bzw. Symbole – egal, ob nun in den ersten Reihen das Theban-Alphabet, das Celestial-Alphabet, das Malachim-Alphabet oder das Transitus-Fluvii-Alphabet – zu lateinischen bzw. hebräischen Buchstaben zugeordnet, wobei bei den hebräischen Buchstaben immer die Namen, nicht die Buchstaben selbst abgedruckt wurden. Man war sich offensichtlich nicht ganz so sicher, ob die Leser die hebräischen Buchstaben wirklich entziffern und zuordnen konnten.
Doch was sagt dies alles aus und was soll man nun damit in der Magie anfangen? Sind es jetzt Buchstaben? Sind es Sigillen? Sind die Zuordnungen korrekt oder sind es Erfindungen verschiedener Autoren? Nun, die jeweiligen Ursprünge sind nicht bekannt. Zwar findet man hier und da Vermutungen, doch echte Beweise gibt es nicht. Diese sind für die Magie und für die magische Praxis auch nicht so ausschlaggebend, sodass hierdurch ein magisches Vorhaben vollkommen zum Scheitern verurteilt ist. Ob man nun die henochischen Buchstaben nimmt oder die Malachim-Buchstaben; beides sind Symbole, die man im magischen Sinne programmieren kann. Dass es Zuordnungen zu „bekannten“ Alphabeten gibt, ist dies eine schöne Zugabe, da hierdurch auch der Intellekt etwas zu überlegen hat. Gleichzeitig hat aber auch die Intuition etwas zu grübeln, denn die Symbole können schon „irgendetwas“ im Inneren auslösen, auch wenn es erst einmal Neugier ist. So ähnlich verhält es sich natürlich auch mit Channelings, sodass es nicht wirklich überraschend ist, dass mit dem Malachim-Alphabet auch immer das Sepher Raziel HaMalach genannt wurde – vielleicht, weil im Namen schon ein „Geheimnis“ steckt. Je geheimnisvoller etwas in Büchern beschrieben wird, desto mächtiger scheint es zu sein. Wenn der Autor dann auch noch Passagen mit einfließen lässt, die besagen, dass er der Erste ist, der dies alles abdruckt und dass jeder wahre Adept stets auf eigene Gefahr agiert und der Autor keine Verantwortung übernimmt, ist deutlich mehr als nur Neugier geweckt. Das Ego des magischen Suchenden wird hier direkt angesprochen, da ihm suggeriert wird, dass hier ein unendliches Machtwerkzeug zum Greifen nahe ist, der Autor aber eigentlich an der Fähigkeit des Lesers zweifelt. Ein recht simpler, dennoch treffsicherer Trick. Wenn man dann noch ein paar Gerüchte streut oder Andeutungen fallen lässt, hat man einen tollen Mix.
Nun, wenn man sich die drei Engelsalphabete anschaut, kann man hier und da schon Ähnlichkeiten mit den hebräischen Buchstaben finden, sodass man schauen muss, ob es Adaptionen oder Fantasieprodukte sind. Natürlich können diese Zeichen perfekt für Amulette, Talismane oder für andere magische Materialien verwendet werden, da man die Buchstaben an ihren „Kreisen“ perfekt verbinden kann. Bei allen drei Alphabeten findet man Buchstaben, die man beinahe als plumpe oder billige Kopie der hebräischen Buchstaben betiteln kann, gleichzeitig findet man aber auch Buchstaben, die noch nicht einmal im entferntesten an das hebräische Alphabet erinnern. Um für sich hier eine klärende Erkenntnis zu erlangen, ist es natürlich am einfachsten, dass man selbst mit der geistigen Welt bzw. direkt mit Erzengel Michael in Kontakt tritt und fragt, welches Alphabet nun erfunden und welches übermittelt worden ist. Da Erzengel Michael auch der Schirmherr des Volkes Israel ist und die hebräische Schrift hier nun einmal beheimatet ist, sollte es doch möglich sein, eine Antwort zu bekommen. Vielleicht sollte man auch den Erzengel Raziel nehmen, da sein Namen wortwörtlich „Geheimnis Gottes“ bedeutet und er selbst für die Sephirah Chokmah (die Weisheit) steht. Wer, wenn nicht Raziel könnte, eine Antwort geben, eine Antwort auf die Geheimnisse der Himmel, aus welchen Symbole, Schriften und Weisheiten der Sterne sie kommen.