Sky-Navy 01: Die letzte Schlacht. Michael Schenk

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bei Ihren drei Kompanien, Major. Ich weiß, auf Arcturus und Riegel sind jeweils mehrere Regimenter der Raumkavallerie stationiert, aber Sie müssen mit einem Bataillon Vorlieb nehmen.“ Sie legte die Hände flach auf die Schreibunterlage. „Die Aufgabe von Arantes wird es sein, diesen Sektor zu patrouillieren. Dafür reichen unsere Kräfte allemal aus. Sollten wir tatsächlich einmal Unterstützung benötigen, ist sie ja innerhalb weniger Stunden bei uns.“

      Der Major lächelte schwach. „Ich war bei der Evakuierung der Hanari und bei zwei Katastropheneinsätzen dabei. Glauben Sie mir, Ma´am… Wenn es darauf ankommt, dann können acht Stunden verdammt lange sein.“

      Kapitel 3 Die Beobachter

       Nicht-kommerzielles Forschungsschiff S.R.S. Caroline Herschel, im freien Raum, 37,6 Lichtjahre von Sol entfernt

      Die im Jahr 1848 verstorbene Astronomin Caroline Herschel hatte sich zu ihren Lebzeiten sicherlich nie träumen lassen, dass es einmal ein Raumschiff geben könnte, welches ihren Namen trug und dessen Besatzung der gleichen Leidenschaft frönte, nämlich der Beobachtung und Vermessung der Sterne. Die „Caro“, wie sie von ihrer Mannschaft genannt wurde, war ursprünglich ein Landungsboot der Sky-Cavalry gewesen, doch nach dem Ende des kolonialen Krieges und der erfolgreichen Rettungsmission für das außerirdische Volk der Hanari, hatte die Raumkavallerie das „Troop Landing Vehicle“ ausgemustert. Viele der TLV waren verschrottet worden, doch die TLV 12-56, so ihre ursprüngliche militärische Bezeichnung, war lediglich stillgelegt und im hohen Marsorbit belassen worden.

      Mit der Einführung des Hiromata-Nullzeit-Sturzantriebs war der Bedarf an Raumfahrzeugen sprunghaft angestiegen. Der kommerzielle Handel wuchs und es gab sogar die ersten Touristik-Unternehmen, die Flüge zu fernen Sternen anboten. Die Reise zwischen den Sonnensystemen dauerte höchstens noch sechzehn Stunden. Acht für das Beschleunigen auf Lichtgeschwindigkeit und das Aufladen der Kristalle, und acht weitere für das Abbremsen am Ziel. Keine zeitraubenden Flüge mehr, auf denen man Quartiere und umfangreiche Vorräte benötigte. Im Prinzip reichten nun ein paar bequeme Sitze und eine Bordtoilette aus, um genügend Komfort für die Reise zwischen den Welten verfügbar zu haben.

      Theoretisch konnte man jeden beliebigen Punkt in der Galaxis anfliegen, doch niemand war dumm genug, das zu versuchen. So sicher der Hiromata auch zu sein schien, niemand konnte garantieren, dass er nicht doch einmal ausfiel. Es war keine angenehme Vorstellung, hunderte oder tausende Lichtjahre entfernt zwischen den Sternen zu stranden, und nur einen Überlichtantrieb verfügbar zu haben, mit dem die Rückreise Generationen dauern würde.

      Die Grundlage für interstellare Navigation waren exakte Karten. Alles in der Galaxis war in Bewegung. Kein Stern und kein Planet behielt seine Position statisch bei. Planeten kreisten um ihre Sonnen, Sonnensysteme bewegten sich mit anderen Sonnensystemen innerhalb ihrer Galaxie und die Galaxien wiederum bewegten sich innerhalb ihres Universums. Diese „natürlichen“ Bewegungsabläufe hätten dem legendären Albert Einstein vielleicht zu denken gegeben, hätte er damals bereits gewusst, dass sich manche Sonnensysteme, in Relation zueinander, mit relativer Überlichtgeschwindigkeit bewegten. Die Berechnungen der Bewegungen waren kompliziert, jedoch nicht unlösbar, und so gab es einen ganzen Schwarm von Forschungs- und Vermessungsschiffen die jene Karten und Daten ermittelten, die für die interstellare Raumfahrtnavigation unabdingbar waren.

      Das „Scientific Research Ship Caroline Herschel“ war für genau jene Aufgabe reaktiviert und umgebaut worden. Aus dem ehemaligen Landungsboot vom Typ „Troop Landing Vehicle“ (TLV) war ein sogenanntes „Fast Landing Vehicle“ (FLV) geworden. Nunmehr als „schnelles Landungsboot“ bezeichnet, war sie in Wirklichkeit ein sehr kompaktes und leistungsstarkes Raumschiff. Seine militärische Herkunft und ursprüngliche Aufgabe, Menschen schnell und sicher auf einem Planeten zu landen oder von diesem abzuholen, würde die Caroline Herschel niemals leugnen können. Sie war keine Schönheit und ihre Eleganz bestand allenfalls in der Zweckmäßigkeit ihres Designs.

      Das ursprüngliche Landungsboot vom Typ TLV war rund fünfunddreißig Meter lang, fünfzehn breit und knappe acht Meter hoch gewesen. Jetzt, als FLV, war es fünfzehn Meter länger. Man hatte es in der Mitte praktisch auseinander geschnitten, um dort Raum für den Hiromata-Antrieb und dessen Energieversorgung zu schaffen. Der Rumpf wirkte daher massig und gedrungen, die Bauchseite war sanft gerundet und wirkte als Tragfläche. Sie war mit Hitzekacheln bedeckt, die in dunklem Grau schimmerten. Es gab keine Flügel, nur ein V-förmiges Leitwerk auf dem Heck, welches bei Bedarf abgesenkt oder ausgefahren werden konnte. An den Flanken und der Oberseite waren die ausladenden Schächte der vier Staustrahltriebwerke zu sehen, welche den Flug in nahezu jeder Atmosphäre ermöglichten. Am Heck befand sich eine breite Rampe, an der Backbordseite die kleine Mannschleuse für die Flugbesatzung. Die voll verglaste Kanzel am Bug war ein wenig nach Links versetzt. Neben ihr befand sich die tonnenartige Hülle, welche ursprünglich eine schwere Gatling-Revolverkanone geschützt hatte und nun ein leistungsstarkes Abtastgerät enthielt. Oben auf dem Rumpf war nachträglich die Kuppel eines großen astronomischen Fernrohrs, mitsamt zweier parallaxen Kameras, montiert. Ihre stereoskopischen Aufnahmen ermöglichten exakte Entfernungsbestimmungen. Im Grunde handelte es sich hierbei um zwei extrem hochauflösende Fernrohre mit eingebauten Kameras, die mit einigem seitlichen Abstand zueinander montiert und auf das Ziel ausgerichtet wurden. Brachte man ihre Bilder exakt zur Deckung, so entstand eine Triangulation, die für die genaue Berechnung der Entfernungen genutzt wurde.

      Ursprünglich in militärischen Farben lackiert, zeigte der Rumpf nun eine interessante Mischung aus Neongrün und Neonrot, den Farben der Mars-Universität, denn die „Caro“ war im Auftrag ihrer astronomischen Fakultät unterwegs.

      Die Vermessung des zugewiesenen Sektors nahm Zeit in Anspruch und man ging davon aus, dass sich die Caroline Herschel mindestens drei Monate in dem betreffenden Gebiet aufhalten würde, bis sie zum Mars zurückkehren konnte. Eine sehr lange Zeit, wenn zehn Menschen auf engem Raum zusammenleben mussten, den sie zudem noch mit den zahlreichen Instrumenten und Hochleistungs-Tetroniken teilen mussten, die für ihre Arbeit unerlässlich waren.

      Die Besatzung bestand aus Pilot, Co-Pilot und Bordtechniker sowie Professor Bill Henridge und sechs Doktoranden der Universität. Obwohl die „Caro“ relativ groß und ursprünglich für den Transport von Hundert voll ausgerüsteten Sky-Troopern vorgesehen war, bot sie ihren derzeitigen zehn Benutzern nur das absolute Minimum an Komfort.

      Das Forschungsschiff war erst seit fünf Wochen unterwegs und für Professor Henridge zeichnete sich ab, dass man die Mission wohl vorzeitig abbrechen oder zumindest unterbrechen musste, denn die Spannungen an Bord nahmen zu. Es gab keine Intimsphäre, von der kleinen Bordtoilette einmal abgesehen, und kaum Möglichkeiten zur Entspannung. Die Männer und Frauen arbeiteten in zwei Schichten und teilten sich nicht nur ihre Arbeit, sondern auch die Kojen, die in dem kleinen Schlafraum eingebaut worden waren. Die gute Verpflegung konnte dafür nicht entschädigen, zumal sie in dem kleinen Raum eingenommen werden musste, der als Küche diente, und in dem man auch die Freizeit verbringen musste.

      Bill Henridge hatte gerade einen kurzen Blick ins Cockpit des Schiffes geworfen. Die dreiköpfige Crew gab sich den Anschein konzentrierter Arbeit, aber Henridge wusste, dass sich die beiden Pilotinnen und ihr Techniker entsetzlich langweilten. Seit Wochen flogen sie mit gleichbleibender Geschwindigkeit, damit die Scanner und astronomischen Geräte störungsfrei arbeiten konnten. Dabei folgte die Caroline Herschel einem Raster, welches nur selten eine Kurskorrektur erforderte. Wie sehr sich die Besatzung langweilte war schon an der Sorgfalt zu erkennen, mit der sie sich der Pflege der Maschinen widmete. Henridge war sich sicher dass die Sauberkeit und Pflege an Bord sogar die auf einem Navy-Schiff übertraf.

      „Irgendetwas Neues?“, fragte er, eher aus Höflichkeit, denn aus Erwartung.

      Saunders, die schlanke Pilotin, die ursprünglich

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