Love and Crime. Harley Barker

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Love and Crime - Harley Barker Love and Crime

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Es dauert noch, doch schließlich kann ich hören, wie mein Dad etwas aus dem Karton zieht und einen zufriedenen Ton von sich gibt.

       „Ich wusste doch, dass ich es noch habe“, ruft er. Gleichzeitig hält er einen dünnen Ordner hoch. „Ich bin mir sicher, dass du vieles noch von deiner Ausbildung kennst. Aber sicher ist ja bekanntlich sicher.“ Kaum hat er ausgesprochen ertönt der schrille Klingelton seines Handys. „Verdammt, ich hatte eigentlich gehofft, dass wir mehr Zeit haben, aber so wie es aussieht, hat das Labor bereits die Proben ausgewertet.“ Gleichzeitig hält er sein Telefon nach oben.

       „Schade, aber ich bin mir sicher, dass wir uns bestimmt mal wieder sehen werden“, verabschiedet er sich von mir.

       „Bestimmt“, erwidere ich und mache einen Schritt nach hinten, um die beiden vorbeizulassen. Kurz erhasche ich einen Blick auf meinen Vater. Und sein Gesichtsausdruck gefällt mir überhaupt nicht.

       Er sieht mich an, als hätte er das geplant. Zumindest ist das der erste Gedanke, der mir in den Kopf kommt. Als würde er uns verkuppeln wollen.

       Alleine die Möglichkeit, dass es so sein könnte, sorgt dafür, dass ich den Kopf schüttle, als er an mir vorbeigeht. Doch er tut so, als hätte er es nicht bemerkt, wobei ich mir sicher bin, dass er es hat. Er ist schließlich ein Cop. Schon alleine deswegen bekommt er mehr mit, als er zugeben will.

       Ich will nicht verkuppelt werden. Wenn es passiert, passiert es einfach. Aber wie ich schon einmal festgestellt habe, hat das noch ein wenig Zeit. Zu der Zeit bin ich nicht auf der aktiven Suche nach einem Freund oder vielleicht sogar einem Ehemann. Gerade erst habe ich meine Ausbildung abgeschlossen.

       Ich beobachte die beiden, wie sie zu dem Wagen meines Vaters gehen und schließlich verschwinden. Als sie verschwunden ist, entweicht mir die Luft, die ich angehalten habe.

       „Dein Dad hat Jacob schon vor geraumer Zeit unter seine Fittiche genommen. Er ist ein guter Junge, der sich nur noch nicht ganz sicher ist, wo sein Platz bei der Polizei ist. Zumindest kam es mir bis jetzt so vor. Aber, dass er den Schritt nun wagen will, ist wohl ein gutes Zeichen“, erklärt Monica. „Ich bin mir sicher, dass er das schaffen wird. Dein Vater hat einen guten Ruf und ist über jeden Zweifel erhaben. Da würde es mich doch sehr wundern, wenn sie Jacob nicht dazu holen, wenn er eine Empfehlung von ihm hat.“

       „Das ist ja alles schön und gut. Dennoch kannst du Dad mitteilen, wenn du ihn vor mir siehst, dass er mich nicht verkuppeln braucht“, erwidere ich.

       Sie sieht so aus, als würde sie widersprechen wollen. Schnell scheint sie es sich anders zu überlegen.

       „Er macht sich nur Sorgen, dass du vielleicht an einen falschen Typen geraten könntest. Und Jacob ist nun wirklich kein falscher Typ. Er hat sich alles hart erarbeiten müssen und weiß deswegen wie es ist, wenn man ganz von vorne anfängt. So wie es bei dir ja auch der Fall ist. In gewisser Weise könnte man also behaupten, dass ihr euch sehr ähnlich seit.“

       „Aber ob das für eine Beziehung reichen würde?“ Meine Stimme klingt skeptisch. Und genau das bin ich auch. In meinen Augen gehört eindeutig mehr dazu. Dennoch bin ich nicht abgeneigt, Jacob näher kennenzulernen. Und wenn es nur darum geht, einen neuen Freund hier zu finden. Von denen kann man bekanntlich nicht genug haben.

       „Selbst wenn es nicht so ist, lass deinem Vater die Vorstellung, dass es vielleicht ja werden könnte. Er will nur, dass du einen guten Start hier hast.“

       Mir schwirrt der Kopf. Doch nach allem, was ich bis jetzt heute erfahren habe, ist das wahrscheinlich normal. Selbst bei den Autohändlern wurde ich mit Daten bombardiert, die ich mir unmöglich alle merken kann. Und ich bezweifle, dass ich sie mir alle merken muss, sodass ich überhaupt nicht mehr zugehört habe.

       „Ich glaube, wir sollten langsam aufräumen“, sage ich also und zeige auf den ganzen Müll. Es ist mir egal, ob sie durchschaut, dass ich das Thema wechseln will.

       Gerade ist mir alles lieber, als mich über mein Liebesleben zu unterhalten, oder das, was es vielleicht einmal werden könnte.

      8

       Während der nächsten zwei Tage versuche ich mich so gut es geht auf meinen Probearbeitstag vorzubereiten. Obwohl ich keine Idee habe, wie ich das machen soll, da ich keine Ahnung habe, was mich eigentlich erwartet. Deswegen ist es nicht einfach. An Katie und Monica probiere ich noch einmal unterschiedliche Frisuren aus. Außerdem versuche ich sie zu neuen Haarfarben zu überreden, wobei ich aber nicht soviel Glück habe. Da es nur ein Damensalon ist, brauche ich wenigstens meinen Dad nicht als Versuchskaninchen zu nehmen. Auch wenn ich zugeben muss, dass es mich schon ein wenig reizt. Mein Gefühl sagt mir aber, dass er ganz froh darüber. Er war noch nie einer von denjenigen, der gerne zum Friseur geht. Auch nicht zu seiner eigenen Tochter. Eigentlich lässt er sich nur die Haare schneiden, wenn es gar nicht mehr anders geht. Für ihn ist es verschwendete Zeit. Ich nehme ihm das nicht übel. Jetzt, wo ich hier wohne, muss er ja nicht einmal mehr das Haus verlassen, um eine vernünftige Frisur zu haben.

       „Die werden dich lieben und dir sofort den Vertrag unter die Nase halten. Sie wären schön blöd, wenn sie es nicht machen“, begrüßt mich Monica, als ich morgens die Treppen herunterkomme.

       Schnell ziehe ich mir meine Schuhe an, ehe ich mir ihr zuwende. Tief atme ich durch und straffe ich meine Schultern.

       „Es wäre cool, wenn es gleich beim ersten Versuch klappen würde. Ich könnte die restlichen Gespräche absagen und mich um den nächsten Punkt auf meiner Liste kümmern.“ Ich tue so gelassen, wie es nur geht. Innerlich sieht es anders aus.

       Ich bin nervös, obwohl das noch untertrieben ist. Gerade fällt mir kein anderer Ausdruck für meinen Zustand ein. Innerlich zittere ich, auch wenn man es mir äußerlich nicht ansieht. Mein Herz schlägt so wild, als würde es sich aus meiner Brust befreien wollen. Und mir ist schlecht.

       „Hier ist dein Kaffee, damit du auch wirklich wach bist. Und nun mach´ dich auf den Weg. Nicht, dass du an deinem ersten Tag noch zu spät kommst.“ Sie zwinkert mir zu, als hätte ich den ersten Schultag an einer neuen Schule vor mir. Aber es kommt mir auch so vor.

       Ein leises Lachen entfährt mir. Und auch wenn ich gedacht habe, dass es eh nichts bringt, so sorgt es dafür, dass sich meine angespannten Muskeln ein wenig lösen und ich mich besser konzentrieren kann. Ja, ein wenig kommt es mir so vor, als hätte man mir eine kleine Last von den Schultern genommen.

       „Danke“, erwidere ich, umarme sie kurz und greife nach meiner Tasche, um das Haus zu verlassen. Draußen bleibe ich noch stehen, genieße die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut und atme ein letztes Mal tief durch, bevor ich mich mit entschlossenen Schritten auf den Weg mache.

       Als ich den Laden erreiche, herrscht dort Hochbetrieb, das kann ich sogar von außen erkennen. Alle Plätze sind belegt. Die Angestellten schwirren um die Kundinnen herum und zeigen ihnen verschiedene Farbproben und Bilder von Beispielen. Bevor ich es mir anders überlegen kann, öffne ich die Tür und mache einen Schritt hinein. Die Luft ist erfüllt von dem Geruch nach Haarfarbe, Shampoo und dem Gelächter der Frauen, die sich um mich herum befinden. Alle scheinen gute Laune zu haben und ausgelassen zu sein.

       Ich schaue mir alles genau an. Gleichzeitig halte ich Ausschau nach Hannah, die ich im hintersten Bereich entdecken kann. Sie spricht gerade mit einer anderen Frau. In dem Moment, in dem ich nach ihr rufen will, dreht sie sich in meine Richtung.

       „Hi“, begrüßt sie mich gut gelaunt, als sie mich entdeckt. Gleichzeitig

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