Love and Crime. Harley Barker
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Langsam kommt sie näher und wendet sich nicht ab.
„Ich habe doch gesagt, dass sie es darauf hat“, verkündet Sally schließlich und lächelt stolz. Doch da ist noch etwas anderes. Etwas Überhebliches, was ich in ihrem Gesicht erkennen kann. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mich nicht einfach nur irre.
„Ja, das hast du. Und wieder einmal hattest du recht. Ich würde gerne erfahren, woher du deine Talente nimmst, doch ich wünschte, dass ich auch die Gabe habe und die perfekten Angestellten mit nur einem Blick erkennen kann. Davon bin ich ganz weit entfernt. Deswegen könnte ich mir auch in den Hintern treten, dass ich immer wieder die bescheuerte Wette mit dir eingehe.“
Mein Mund öffnet sich. Doch da ich keine Ahnung habe, was ich eigentlich dazu von mir geben soll, schließe ich ihn wieder. Schweigend stehe ich daneben und versuche ihrer Unterhaltung zu folgen. Doch auch das kann ich nicht.
„Tja, Schwesterherz. Die einen können es und die anderen nicht.“ Sally strahlt regelrecht.
„Sie sind Schwestern?“, frage ich. Ich schaue zwischen den beiden hin und her und halte nach Gemeinsamkeiten Ausschau. Doch egal wie sehr ich es versuche, ich finde nichts.
„Ich bin die Ältere von uns beiden“, verkündet Mrs. Morrison und steht auf. „Sie geht nach unserer Mutter, während ich eher wie unser Dad bin.“ Sie greift nach ihrer Tasche und geht an mir vorbei. „Willkommen“, sagt sie noch, nachdem sie sich ein letztes Mal in meine Richtung gedreht hat. „Und wir sehen uns heute Abend.“ Mit den Worten verschwindet sie.
Ich hingegen bleibe stumm an Ort und Stelle stehen. Noch immer versuche ich zu verarbeiten, was hier gerade geschehen ist. Doch so wirklich kann ich es nicht. Langsam schaue ich zu den anderen, die anscheinend nichts davon mitbekommen habe. Sie kümmern sich um ihre eigenen Sachen und beachten uns überhaupt nicht.
„Wenn meine Schwester begeistert ist, bist du wirklich gut. Aber ich habe ehrlich gesagt nichts anderes erwartet.“ Während sie spricht geht sie an mir vorbei und bedeutet mir, dass ich ihr folgen soll.
„Soll ich das nicht aufräumen?“, erkundige ich mich.
Sally dreht sich kurz zu mir und schüttelt den Kopf, nachdem sie den Platz in Augenschein genommen hat. „Das kannst du später machen. Jetzt werden wir uns erst einmal um den Papierkram kümmern“, erklärt sie und geht weiter. „Ich bin immer froh, wenn ich das hinter mir habe. Ich bin keine von den Frauen, die Büroarbeiten liebt. Ich mache eher die anderen Sachen viel lieber.“
Während ich ihr folge, sehe ich Hannah, die mir zuzwinkert und glücklich strahlt. Gleichzeitig hält sie die Daumen nach oben. Ich hingegen kann es noch immer nicht glauben, das werde ich wahrscheinlich auch noch nicht, wenn ich den unterschriebenen Vertrag in meinen Händen halte.
Gemeinsam betreten wir den Aufenthaltsraum, wo Sally plötzlich stehen bleibt, sodass ich in sie hineinlaufe.
„Sorry“, murmle ich, während ich mein Gleichgewicht wieder suche und einen Schritt nach hinten mache.
„Was machen Sie hier?“, fragt meine Chefin mit energischer Stimme. Ich hingegen schaue verwirrt an ihr vorbei. Doch kaum kann ich in den Raum blicken, entdecke ich einen großen und gefährlich wirkenden Mann, der neben dem Tisch steht und meine Tasche in der Hand hält. Ohne darüber nachzudenken, mache ich einen Schritt an Sally vorbei und auf ihn zu. Ich verspüre keine Angst oder so. Nein, ich will meine Tasche wieder haben.
Er ist nicht so breit gebaut wie Zane, dennoch hat er etwas Furchteinflößendes an sich. Und in gewisser Weise erinnert seine Statur mich an den Typen, der in unser Haus eingebrochen ist.
Der Gedanke erschreckt mich. Er sorgt dafür, dass ich wie angewurzelt stehen bleibe. Mein Blick wandert zu der Tasche, die er noch immer in der Hand hält. Ich will sie wieder haben, aber nicht so sehr, dass ich mich auf ihn stürzen werde. Das ändert aber nichts daran, dass ich keinen Zweifel daran lasse.
„Was zum Teufel wollen Sie von mir?“, fahre ich ihn genervt an. Ich kann es nicht für mich behalten, doch ich will es auch gar nicht. Er kann ruhig wissen, dass es mir mittlerweile gehörig auf die Nerven geht. Doch das ist nur die eine Seite. Die andere sieht so aus, dass ich es auch gar nicht für mich behalten kann.
Ausdruckslos sieht er mich an. Ein wenig kommt er mir so vor, als würde er darüber nachdenken, welchen Schritt er unternehmen soll. Als ich schon die Hoffnung habe, dass er sie mir einfach gibt und verschwindet, und mir vielleicht noch eine Erklärung abliefert, dreht er sie herum und verteilt den Inhalt auf dem Tisch.
In mir brennen sämtliche Sicherungen durch. Noch bevor Sally mich zurückhalten kann, eile ich auf ihn zu, um sie ihm aus der Hand zu reißen. Es ist vielleicht nicht meine beste Idee, aber ich habe auch keine Lust, mich von ihm auf der Nase herumtanzen zu lassen.
Bevor ich ihn erreichen kann, springt er zur Seite und rennt an uns vorbei hinaus in den Laden. Noch bevor ich überhaupt ansetzen kann, um ihn zu verfolgen, hat er ihn verlassen.
Davon lasse ich mich nicht aufhalten. Mit großen Schritten eile ich ihm hinterher, während er in einen Wagen steigt. Um genau zu sein steigt er in den Wagen, den ich nun schon ein paar Mal bemerkt habe. Ich habe noch nicht einmal einen Fuß auf die Straße gesetzt, als er bereits weg ist. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich ihn wirklich zu schnappen bekommen hätte.
Am liebsten würde ich einen lauten Fluch von mir geben, der eindeutig nicht jugendfrei ist, als ich nach hinten gezogen werde.
„Hey“, rufe ich und versuche die beiden Arme abzuschütteln, die mich festhalten. Es dauert, bis sie so weit nachgegeben haben, dass ich mich umdrehen kann. Dennoch sind sie so fest um mich geschlungen, dass ich mich nicht entfernen kann.
Als ich die Person erkennen kann, die sich vor mir befindet, kommt es mir so vor, als würde ich mich in einem Traum befinden. Beziehungsweise, ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist. Es gibt nicht einen einzigen Grund, wieso es nicht so sein sollte.
9
Zane, ist der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schießt, als ich den Mann anblicke, der so dicht vor mir steht, dass ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren kann. Auch nachdem ich mich zu ihm umgedreht habe und mich nicht mehr bewege, hält er meine Hüften fest umklammert, als würde er Angst haben, dass ich gleich verschwinde. Das habe ich nicht vor. Eigentlich habe ich gerade überhaupt nicht vor, mich zu bewegen. Ich könnte es auch nicht. Zu wissen, dass er mir so nah ist, hat dafür gesorgt, dass meine Füße anscheinend mit dem Boden verwachsen sind.
„An deiner Stelle würde ich das nicht machen“, weist er mich schließlich mit leiser Stimme an. Gleichzeitig zieht er die Augenbrauen ein Stück nach oben.
„Was?“, frage ich, obwohl ich es mir bereits denken kann. Dennoch will ich es aus seinem Mund hören, da ich so vielleicht endlich ein wenig Licht ins Dunkel bringen kann.
„Das, was du gerade vorhattest.“
„Und wieso?“
„Weil das eine bescheuerte Idee ist. Eigentlich müsstest du das aber auch wissen.“ Er lässt mich keine Sekunde aus den Augen. Kurz kommt es mir sogar so vor, als würde er durch mich hindurch sehen können, auch wenn mir bewusst ist, dass das überhaupt nicht geht.
Die nächsten Sekunden sagt